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Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben
Autoren: Richard Fasten
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Mittagessen«, beruhigt er seine Gesellschaftsdamen mit verzogenem Gesicht. Anschließend fasst er sich an die Stirn und reibt seinen Nacken. »Ich habe plötzlich … fürchterliche Kopfschmerzen«, stottert er verlegen. Sein Körper zuckt zusammen, dann kippt Roosevelt ohne jedes weitere Vorzeichen vorne über. Sein Kopf knallt auf den Tisch. Obwohl seine Ärzte sofort an Roosevelts Seite sind, stirbt er nur wenig später an einer Hirnblutung. Seine ehemalige Geliebte Lucy Rutherfurd muss nach seinem Tod unverzüglich den Sommersitz Warm Springs verlassen, um einen Skandal in der Öffentlichkeit zu vermeiden.

Haferschleim nach Präsidentenart
    Zutaten: 125 g Haferflocken, 1 Liter Milch, 20 g Butter, 50 g Zucker, Salz
    Zubereitung: Haferflocken, Milch, Butter und etwas Salz in einen Topf geben. Auf mittlerer Flamme unter ständigem Umrühren zum Kochen bringen. Anschließend die Flamme ausmachen und den Haferschleim quellen lassen. Danach den Zucker unterrühren und servieren.

Robert Schumann
1810 – 1856
    Am 27. Februar 1854 verlässt ein nur mit Morgenrock und Pantoffeln bekleideter Mann sein Haus an der Düsseldorfer Bilker Straße und eilt in Richtung Rhein. Die spärliche Bekleidung des 43-Jährigen fällt an diesem Tag nicht weiter auf: Es ist Rosenmontag, in den Straßen und Gassen von Düsseldorf tobt der Karneval. Tausende kostümierter Männer und Frauen schunkeln durch die Stadt und feiern ausgelassen die letzten Stunden vor dem Beginn der Fastenzeit. Der Mann im Morgenrock drückt sich an den Massen vorbei, bis er endlich auf der Alten Rheinbrücke steht. Dort zieht er seinen Ehering vom Finger und wirft ihn ins Wasser. Anschließend klettert er über das Brückengeländer und stürzt sich in die kalten Fluten. Rheinschiffer, die das Geschehen zufällig beobachten, ziehen den Lebensmüden beherzt aus dem Wasser, während sich am Ufer bierselige Schaulustige einfinden. Sie erkennen zuerst, wem die Schiffer das Leben gerettet haben: Dem musikalischen Direktor der Stadt Düsseldorf. In einem Tross verkleideter Rosenmontagsumzügler wird der pitschnasse Direktor nach Hause zu seiner Familie gebracht. Es ist der Anfang vom Ende des berühmten Komponisten Robert Schumann.
    Nur eine knappe Woche später wird der gebürtige Zwickauer in ein Sanatorium für Nervenkranke nach Bonn-Endenich überführt. Schumann selbst hat auf seine Einweisung in die moderne Pflegeanstalt gedrängt. Ihn ängstigt der Gedanke, in geistiger Umnachtung sich oder seiner Frau, der bekannten Pianistin Clara Schumann, etwas antun zu können.
    In den ersten Monaten seines Aufenthaltes in Endenich scheint sich sein Gesundheitszustand durchaus zu stabilisieren. Trotz seiner manisch-depressiven Gemütsstörung und den Folgen einer unbehandelten Syphiliserkrankung, die er sich in jungen Jahren zuzog, leidet er nicht mehr unter den Halluzinationen der letzten Wochen. Er spielt wieder Klavier und unternimmt Spaziergänge, bei denen er Blumen pflückt. Bisweilen wird er auch von alten Freunden und seinem Komponistenkollegen Johannes Brahms besucht. Seine Frau Clara scheut hingegen den Weg von Düsseldorf nach Endenich. Sie will den Gesundungsprozess Roberts durch ihre Anwesenheit nicht gefährden und schreibt lieber Briefe.
    Statt zu genesen, verschlechtert sich Schumanns Gesundheitszustand Anfang 1856 allerdings wieder dramatisch. Er leidet erneut unter schweren Halluzinationen, eine normale Kommunikation mit ihm ist kaum mehr möglich. Seine einzige Beschäftigung besteht nur noch darin, aus einem Atlas, den Brahms ihm geschenkt hat, die Städte- und Ländernamen herauszuschreiben und in eine alphabetische Reihenfolge zu bringen. Aus wahnhafter Angst, vergiftet zu werden, verweigert der Komponist ab Juli 1856 das Sanatoriumsessen und ernährt sich ausschließlich von Wein und Gelee. Sein behandelnder Arzt schreibt Clara daraufhin einen besorgniserregenden Brief: Falls sie ihren Mann noch einmal lebend sehen wolle, bittet er um einen baldigen Besuch.
    Am 27. Juli 1856 macht sich Clara Schumann gemeinsam mit Johannes Brahms auf den Weg nach Endenich. Was sie dort vorfindet, schockiert sie zutiefst. Ihr Mann ist nur noch ein Schatten früherer Tage. Der 46-Jährige ist bis auf die Knochen abgemagert und zu einer normalen Konversation nicht mehr in der Lage. Er atmet schwer und stöhnt hin und wieder auf. Ob er
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