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Das Land der MacKenzies

Das Land der MacKenzies

Titel: Das Land der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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wissen.
    Er stieß einen murrenden Laut aus, scheinbar seine bevorzugte Art, zu kommunizieren, und holte ein Handtuch aus einer Schublade. Damit ließ er sich vor ihr auf dem Boden nieder, hob ihre Füße einzeln aus dem Wasser und trocknete sie mit einer Zartheit ab, die in krassem Gegensatz zu seiner feindseligen Stimmung stand.
    „Kommen Sie mit“, sagte er, als er sich erhob.
    „Wohin?“
    „Ins Schlafzimmer.“
    Mary blieb abrupt stehen, und ein bitteres Lächeln zog über sein Gesicht. „Keine Angst“, meinte er scharf. „Ich kann meine Gelüste kontrollieren. Wenn Sie sich etwas Wärmeres übergezogen haben, verschwinden Sie von meinem Berg.“

2. KAPITEL
    Mary richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und hob das Kinn. „Sie brauchen sich nicht über mich lustig zu machen, Mr. Mackenzie.“ Der ruhige Ton kostete sie Mühe. Sie wusste, dass Mutter Natur, was das Äußere anbelangte, sie nicht gerade großzügig bedacht hatte. Es bedurfte keiner Ironie, um sie daran zu erinnern. Normalerweise war sie auch nicht so empfindlich. Sie hatte ihre Unscheinbarkeit als gegeben akzeptiert, so wie den Sonnenaufgang im Osten. Aber Mr. Mackenzie ließ sie sich seltsam verletzlich fühlen. Es tat weh, so offen gesagt zu bekommen, wie reizlos sie war.

    Wolf zog die dunklen Augenbrauen zu einem Stirnrunzeln zusammen. „Ich mache mich keineswegs über Sie lustig, Lady. Es ist mir todernst. Ich will Sie von meinem Berg herunterhaben.“
    „In diesem Falle werde ich natürlich gehen. Trotzdem war das unnötig.“
    Jetzt stemmte er die Hände in die Hüften. „Wie soll ich mich denn angeblich lustig über Sie gemacht haben?“ Ein zarter Hauch Röte überzog ihre Wangen, aber der Blick aus den graublauen Augen blieb fest. „Ich weiß, dass ich keine attraktive Frau bin. Mit Sicherheit nicht der Typ Frau, der wilde Gelüste in einem Mann weckt.“ Sie meinte, was sie sagte. Noch vor zehn Minuten hätte er ihr zugestimmt. Sie war bestimmt keine Titelbildschönheit. Was ihn allerdings am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass sie sich wirklich nicht darüber im Klaren war, was es hieß, dass er ein Indianer war. Oder auf was er mit seiner sarkastischen Bemerkung hatte anspielen wollen. Und dass die Nähe zu ihr ihn erregt hatte. Er lachte hart auf. Warum sollte er nicht noch ein bisschen mehr Aufregung in ihr Leben bringen? Wenn sie erst die ganze Wahrheit erfuhr, würde sie gar nicht schnell genug von seinem Berg verschwinden können.
    „Weder habe ich gescherzt noch mich lustig gemacht.“ Seine schwarzen Augen funkelten sie an. „Es hat mir gefallen, Sie so zu berühren. Ich war Ihnen so nah, dass ich Ihren Duft wahrnehmen konnte.“
    Mit leerem Blick starrte sie ihn an. „Ihnen gefallen?“ „Ja.“ Sie sah ihn an, als spräche er eine andere Sprache. Ungeduldig ergänzte er: „Mich heißgemacht, mich erregt. Wie immer Sie es ausdrücken wollen.“
    Sie strich sich eine lose Strähne hinters Ohr. „Sie amüsieren sich schon wieder über mich“, warf sie ihm vor. Das war unmöglich. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch keinen Mann ... erregt.
    Er war bereits verärgert - und das Verlangen war auch noch da. Im Umgang mit Anglos hatte er eiserne Beherrschung gelernt, aber etwas an dieser kleinen Lehrerin ging ihm unter die Haut. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu berühren, aber plötzlich lagen seine Hände an ihrer Taille, und er zog sie zu sich heran. „Vielleicht brauchen Sie eine Demonstration“, sagte er rau, und dann beugte er den Kopf und presste seine Lippen auf ihre.
    Mary begann vor Schock zu zittern, die Augen weit aufgerissen. Er hatte seine Augen geschlossen. Sie konnte seine Wimpern sehen. Verwundert fiel ihr auf, wie dicht diese standen. Er zog sie eng an seinen muskulösen Körper, und sie schnappte nach Luft. Eine Geste, die er zu seinem Vorteil nutzte, um die warme Höhle ihres Mundes mit seiner Zunge zu erkunden. Mary erschauerte. Ihre Lider senkten sich wie aus eigenem Willen, als tief in ihr ein warmer Rhythmus zu pulsieren begann. Dieses angenehme Gefühl war so fremd und gleichzeitig so intensiv, dass es ihr Angst machte. Eine Flutwelle von unbekannten Empfindungen schwappte über sie, sie spürte seine festen Lippen, seine lockende Zunge, seinen warmen Körper, seinen Duft, ihre Brüste an seiner harten Brust.
    Jäh löste er sich von ihr, und die Enttäuschung ließ sie die Lider abrupt öffnen. Sein Blick brannte sich in ihre Augen. „Küss mich zurück", verlangte er
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