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Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken

Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken

Titel: Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken
Autoren: Hanns Hatt , Regine Dee
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Flasche, dekantieren Sie den Wein und nehmen Sie den ersten Schluck relativ rasch. Testen Sie danach den Wein jede halbe Stunde im Hinblick auf seine geschmackliche und aromatische Veränderung. Damit werden Sie die Bedeutung des Sauerstoffs für Adstringenz, aber auch für die Aromenvielfalt kennenlernen.
    Ähnliches können Sie mit dem gleichen Wein auch bei zwei unterschiedlichen Temperaturen versuchen. Und testen Sie doch auch einmal, ob Sie bei der Blindverkostung bei gleichen Temperaturen den Roten und den Weißen auseinanderhalten können. Sie werden überrascht sein!
    Was ist ein Fehlaroma und wie erkenne ich es?
    Bevor Sie einen Wein servieren, sollten Sie beim Riechen und auch beim ersten Schluck auf typische Fehlaromen achten. So ein Fehlaroma ist zum Beispiel ein Korkton oder ein Essigstich, es kann aber auch ein Schwefelgeruch sein oder ein leichter Geruch nach Lösungsmitteln, ein unangenehmer Butterton oder sogar ein Duft, der wie Mäuseurin riecht. All diese Fehlgerüche werden Ihnen sicher beim ersten Riechen und Schmecken auffallen. Wenn Sie im Restaurant sind, lassen Sie den Wein zurückgehen.
    Welcher Wein passt zu welchem Essen?
    Diese Frage stellt sich heute nur noch selten, und man kann sich auf die berühmtesten Sommeliers berufen, die inzwischen auch Rotwein zum Fisch und Weißwein zum Lamm anbieten. Dennoch gibt es einige Grundregeln, die Sie beachten sollten. Nicht weil »das zum guten Ton gehört«, sondern weil es einfach besser schmeckt:

    1.Schon beim Kochen sollten Sie nie billigen Wein verwenden, sondern den Wein, den Sie auch später zum Essen reichen wollen. Den Unterschied wird jeder schmecken.
    2.Sauer und Sauer oder auch Bitter multiplizieren sich, also nie sauren Wein zu einem sauren oder bitteren Essen, zum Beispiel essigsaurem Salat oder bitterem Chicorée, reichen.
    3.Scharfe Gerichte vertragen nur einen aromatisch fruchtigen Wein wie einen Riesling oder Gewürztraminer.
    4.Kräftiges Essen braucht einen kräftigen Wein und fettige Speisen einen Wein mit höherem Alkoholgehalt.
    5.Scharf angebratenes Fleisch harmoniert am besten mit einem kräftigen, im Barrique ausgebauten Rotwein.
    6.Zu einem süßen Dessert passen edelsüße Weine wie Eiswein oder eine Beerenauslese. Das Gleiche gilt übrigens für Enten- oder Gänseleberpastete.
    Das Wichtigste zum Schluss:
    Diese kleinen, augenzwinkernden Hinweise werden Ihnen helfen, auch in Kennerrunden mit einem fundierten Urteil zu glänzen. Aber vergessen Sie nie: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, Vorlieben sind immer subjektiv. Für jeden einzelnen Weintrinker können Rebsorte, Jahrgang oder Preis zu einem völlig anderen Ergebnis führen. Ob rot oder weiß, süß oder sauer, teuer oder billig – stehen Sie zu Ihren Vorlieben und genießen Sie Ihren Wein! Denn er ist zum Genießen da.
    PS: Die richtige Geschichte macht’s …
    Wie entscheidend die richtige Präsentation und Situation für den Genuss ist, haben wir im Urlaubskapitel gesehen. Also erzählen Sie Ihren Gästen eine kleine Anekdote. Berichten Sie davon, wie Sie diese Flasche vor vielen Jahren in einem toskanischen Bergdorf nach einer unvergesslichen Weinprobe als eine der letzten dieses Jahrgangs nach langem Bitten und für teures Geld erhalten haben. Oder erzählen Sie, dass Sie sich noch genau an den Tag erinnern können, an dem Sie diese wunderbare Beerenauslese in einem kleinen, versteckten Weingeschäft in Südfrankreich gefunden haben, und nun öffnen Sie genau diesen herrlichen Wein …

Riechspiele für Kinder

    Wer hat die beste Nase?
    Wollt ihr wissen, wie gut eure Nase ist?
    Bevor es losgeht, müsst ihr einige Riechproben vorbereiten. Toll eignen sich zum Beispiel Schokolade, Pfefferminze, Orangenschale, Zitronenschale, Leberwurst, Schinken, Käse, Kaffee, Zimt, Knoblauch, Nelke, Basilikum, Lavendel, Essig, Erdbeeren, Senf, Seife, Zahnpasta oder Zwiebeln. Das darf ruhig ein bisschen stinken! Fällt euch sonst noch etwas ein?
    Steckt die Sachen am besten in jeweils ein Marmeladenglas und umwickelt es mit Papier, damit man nicht sehen kann, was drin ist. Der Deckel wird dann für jeden Mitspieler ein bisschen geöffnet. Ihr könnt die Riechproben auch in Schälchen auf den Tisch legen, dann müssen dem Spieler vor dem Spiel die Augen verbunden werden.
    Jetzt ist alles bereit für das große Riechen! Jeder Einzelne schnuppert sich an euren Riechproben entlang und versucht zu erkennen, was er riecht. Wer die meisten Sachen erriechen kann, hat
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