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Das Kleine Buch Der Engel

Das Kleine Buch Der Engel

Titel: Das Kleine Buch Der Engel
Autoren: Anselm Gruen
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getragen, das heißt: Wir gehen nicht mehr auf in den Reibereien des Alltags. Wir können voll Vertrauen unser Leben wagen.

Geschützt und geborgen
Jeder Mensch braucht im Haus seiner Seele besondere Räume des Schutzes und des schöpferischen Versunkenseins. In diesem inneren Raum wohnen die Engel bei ihm und führen ihn ein in die Leichtigkeit des Seins, in die Liebe und in die Lust am Leben. Die Engel beflügeln seine Seele. Sie verleihen seinem Geist Flügel der Phantasie, damit er sich abheben kann von der Banalität des Vordergründigen und damit sich der Himmel öffnet über der Leere seiner Wüste.
Die Engel vermitteln uns die Erfahrung, dass wir in besonderer Weise geschützt und geborgen sind. Wir sind nie ganz allein gelassen.

In allen Lebensstürmen
Engel begleiten uns in alle Situationen unseres Lebens, in die Einsamkeit, in das Gefängnis, in die Angst, in die Depression, in das Grab unseres Selbstmitleids und unserer Resignation, ja bis in den Tod hinein.
Wenn du deinem Engel traust, wirst du erfahren, dass das Unsichtbare genauso wirklich ist wie das Sichtbare, dass Gott dein Leben trägt und dass du in Gottes guter Hand bist und in Gott feststehen kannst inmitten aller Stürme des Lebens.

Im Haus der Seele
Unser Denken führt uns oft in die Irre. Wir denken nicht so, wie es der Wirklichkeit entspricht, sondern wir machen uns Illusionen über die Wirklichkeit. Wir hängen irgendwelchen Gedanken nach, die in uns aufkommen oder die andere uns aufdrängen. Wir denken, was alle denken. Unser Denken ist, unbewusst, von andern und von außen gesteuert. Wir sollen lernen, selber zu denken, so zu denken, wie es der Wirklichkeit entspricht und wie es unserem Lebensauftrag und unserer Berufung gemäß ist. Wenn wir das tun, freut sich unser Engel. Jeder Mensch braucht im Haus seiner Seele Engel, die sich mit ihm freuen, wenn ihm das Leben glückt. Er braucht Engel, die seinem Geist Flügel verleihen und sein Herz mit Freude erfüllen.

Wegbegleiter
Engel gehören ebenso einer inneren wie der äußeren Realität an. Sie gehören auch dem Zwischenbereich an, der die irdische und die himmlische Welt, den konkreten Alltag und den göttlichen Bereich miteinander verbindet. Engel weisen von vornherein auf einen Erfahrungshorizont hin. Ich muss nicht an die Engel glauben : Engel erfährt man. Und sie bleiben in ihrer Ambivalenz zwischen Bildhaftigkeit und Realität. Menschen, die uns helfen, bezeichnen wir als Engel. Und wir haben eine Ahnung, dass da auch in unserem Innern ein Engel waltet, der uns die Augen öffnet für die eigentliche Realität, der unser bedrohtes Selbst zusammenhält, der uns auf unserem Weg begleitet und uns über die Schwelle des Todes ins ewige Licht hineinführt.

Wesen und Aufgabe
Unser deutsches Wort „Engel“ kommt vom griechischen Wort angelos: „Bote“. Wir sollten uns, sagt Augustinus, weniger über das Wesen der Engel Gedanken machen als vielmehr über ihre Aufgabe: Gott schickt sie uns, um uns eine Botschaft zu verkünden, uns zu schützen, uns in konkreten Situationen zu helfen oder uns in Haltungen einzuführen, die wir brauchen, damit unser Leben gelingt. Natürlich hat sich die Theologie trotz Augustinus auch über das Wesen der Engel Gedanken gemacht. Sie sagt, dass Engel geschaffene Wesen seien und personale Mächte. Wenn wir diese abstrakten Begriffe in unser Leben übersetzen, so bedeutet es: Engel sind als geschaffene Wesen erfahrba r. Sie sind sichtbar. Spürbar. Menschen können Engel sein, die im rechten Augenblick in unser Leben treten, die uns auf etwas hinweisen, das für uns zum Segen wird, die rettend und helfend eingreifen, wenn wir nicht mehr weiter wissen.

Keine Welt ohne Engel
Engel geben unserer Beziehung zu Gott etwas Menschliches. Gott schickt seine Engel in die konkreten Situationen unseres Alltags, immer wieder. Es gibt keine Situation, auch nicht die schwierigste, die ohne Engel ist, in der wir allein gelassen werden. Das ist die tröstliche Botschaft an uns Menschen – die die Dichter und Maler heute auf neue Weise verkünden: „Besser keine Welt als eine Welt ohne Engel“ (Ilse Aichinger).

Jederzeit
Wenn Engel Boten Gottes sind, dann ist auch die Zeit, die unsere Lebenszeit ist, jeden Tag, jeden Augenblick, ein solcher Bote. Friedrich Schiller sagt in seinem „Wallenstein“: „Des Menschen Engel ist die Zeit.“ Das heißt: Die Zeit ist nicht nur etwas Zerstörerisches, etwas, was unser Leben „auffrisst“ und uns auf ein Ende zustürzen
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