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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker
Autoren: Robert Rankin
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Menge, bis zum Stehkragen abgefüllt mit Alkohol und Neujahrsfrohsinn. Sie sprang in diese und in jene Richtung, überzeugt, daß es sich um eine Extranummer handelte, die nur zu ihrem Vergnügen arrangiert worden war.
    Die Menschen drängten auf die Ränge hinauf, verteilten sich dort und nahmen Platz, um die Schau zu beobachten.
    Auf der Bühne erstarrten die Hohlen Schokoladenhasen ehrfürchtig, als Das Auto dicht auf den Fersen dreier flüchtender Gestalten in ihre Richtung kam.
    »Das ist aber mal ein schickes Auto«, sagte der Leadsänger.
     
    »Verteilt euch!« rief Omally. »Wir treffen uns auf der Rückseite der Bühne!«
    »Hast du einen Plan?« ächzte und schnaufte Jim.
    »Er ist ziemlich riskant.«
    »Meine Güte.«
    Und dann war Das Auto heran.
    Jim zerrte Suzy zur rechten Seite, und John sprang zur linken. Das Auto krachte in die Tribüne und warf die Schokoladenhasen durcheinander, die auf das Fußballfeld hinunterpurzelten.
    Normans Finger drückte den Schalter, und die römischen Kerzen flammten auf und bildeten die Worte Will men im ahr 20 0. Immerhin ein Anfang.
    Das Auto setzte zurück und rammte die Tribüne ein weiteres Mal. Das Gerüst stürzte ein. Oben auf den Rängen applaudierte die Menge. Es war ein wenig wie ein spanischer Stierkampf.
    Norman klammerte sich an seinen De-Entropisierer, und der Platzwart klammerte sich an Norman.
    »War das alles so geplant?« fragte der Platzwart.
    Vor und zurück und zurück und wieder vor setzte Das Auto.
    Grollen und Krachen und Bersten.
    John Omally war inzwischen auf die Bühne geklettert und arbeitete sich zu Norman vor. Jim kletterte auf das Gerüst und schob Suzy vor sich her.
    Die Bühne neigte sich nach vorn. Marshalltürme, Verstärker und Lautsprecher kippten um. Mikrophone, Schlagzeuge und all die wundervollen Gitarren, die Rockmusiker sammeln, um normale Sterbliche neidisch zu machen, Kabel und Stromleitungen und alles, alles fiel herunter. Elektrisches Funkensprühen und Knistern und Chaos. Das Auto setzte ein letztes Mal zurück. Die Hintertüren wurden aufgestoßen.
    Fred kletterte heraus. Und Clive kletterte heraus. Und Derek kletterte heraus. Und ein wirklich abscheuliches Ding kletterte ebenfalls heraus.
    »Schön, schön, schön«, rief Fred. »Sieht alles ein wenig prekär da oben aus, wie? Warum kommt ihr nicht runter, damit wir uns ein wenig unterhalten können?«
    »Buuuuuuhhhhh!« machte die Menge. »Buuuuuuuuuhhhhhh!« und PFEIF.
    »Leck mich!« brüllte Omally.
    »Hurrrraaaahh!« machte die Menge. »Hurrrraaaahh!« und JUBEL.
    Der Leadsänger der Schokoladenhäschen arbeitete sich, über Trümmer kriechend, zu Fred vor. »Wieviel willst du für diese geile Karre haben?« fragte er.
    Fred trat ihm gegen den Kopf.
    »Aua!« machte der Leadsänger.
    »Buuuuh!« machte die Menge.
    Fred deutete auf Pooley.
    »Du bist ein sehr, sehr toter Mann«, sagte er. »Du wirst Qualen erleiden, von denen du dir niemals hättest vorstellen können, daß sie überhaupt existieren.«
    Hätte Jim eine Hand freigehabt, würde er wahrscheinlich einen einfingrigen Gruß zustande gebracht haben 42 . Aber er hatte keine Hand frei, und deswegen beschränkte er sich darauf, höher zu klettern.
    »Du kannst nirgendwo hin!« Fred lachte irre. »Bring ihn zu mir, Igor.«
    »Igor?« fragte Derek. »Das Ding heißt Igor?«
    »Wie der Assistent von Dr. Frankenstein«, sagte Clive. »Und Dr. Frankenstein wurde von Colin Clive gespielt. Wußtest du das?«
    »Und wer hat Igor gespielt?«
    »Bela Lugosi.«
    »Ach ja, der gute alte Bela. Sein richtiger Name war Marion, wußtest du das?«
    »Das war John Wayne.«
    »Von wegen John …«
    »Schnauze, verdammt noch mal!« Fred erhob sich vor Zorn bebend auf die Fußspitzen. Höher noch, genaugenommen. Einen oder zwei Zoll höher. »Igor, pack ihn! Bring ihn her zu mir!«
    »Slurp«, machte die Kreatur, und dann » Aaaaaaarrrrrrrrggggghhhhuunnnnddddbrüll! « , genau wie beim letzten Mal. Und dann entfaltete sie scheußliche Membranflügel und flatterte hoch.
    »O Scheiße!« machte Jim, wie man das so macht.
    Und »Buuuuuuuuh!« machte die Menge.
    »Bringt mir diesen Iren!« befahl Fred seinen beiden Männern.
    »Jawohl, Sir !« sagte Clive.
    Igor Schwan gsich über den Rasen und die schräge Tribüne zum Gerüst hinauf, wo er sich mit ausgestreckten Klauen und schnapp-schnapp-schnappenden Kiefern auf Jim stürzte. Jim versetzte ihm einen Tritt, doch Igor stürzte sich erneut auf sein Opfer, wieder und immer wieder,
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