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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT
Autoren: Robert Ludlum
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»Ein Mark IV. Ich werde kommen. Und damit Sie es wissen, ein Code ist nicht dumm. Indem wir den Code benutzen, weiß ich, daß Sie nicht unter Druck stehen. Und bei Ihnen, Sie Drecksack, ist das nur selten der Fall. Bis in einer Stunde.« O’Brien legte auf. Er hatte verstanden. Quinns letzte Worte bestätigten das. Sie paßten ebenso wenig zu ihm, wie das, was er, Kastler, gesagt hatte, seinem Wesen entsprach. Die falsche Nachricht hatte dem anderen das vermittelt, was er erfahren sollte.
    Peter sah den Richter an. »Jetzt sind Sie dran. Rufen Sie Arundel.«
     
    Sutherland saß neben ihm auf der Rückbank des Continental. Vorn hatten die beiden Neger Platz genommen. Sie jagten über leere Landstraßen nach Süden, über den Choptank River, vorbei an Tafeln, welche die Ortschaften Bethlehem, Preston und Hurlock anzeigten, auf Salisbury zu. Der Richter hatte Wort gehalten. Alison war in Washington. Sie würde lange vor ihnen Salisbury erreichen, im Hay-Adams sein. Peter würde sie von einer Telefonzelle am Straßenrand aus anrufen, sobald O’Brien in Sutherlands Gewalt war. Das würde sein Lebewohl sein, und dann würde sein Tod kommen, barmherzig, schnell, in einem Augenblick, in dem er ihn nicht erwartete — auch das war Teil ihrer Vereinbarung.
    Kastler wandte sich an den Richter. Sein mächtiger schwarzer Schädel reflektierte die vorbeihuschenden Licht- und Schattenstreifen. »Wie haben Sie die Archive an sich gebracht?« fragte Peter.
    »M bis Z, Mr. Kastler«, sagte Sutherland. »Die haben wir. A bis L sind von Inver Brass vernichtet worden. Ich konnte nur die Hälfte an mich bringen.«
    »Ich werde sterben; es fällt mir nicht leicht, das auszusprechen. Ich möchte gern wissen, wie Sie es angestellt haben.«
    Der Richter sah Peter an, und seine dunklen Augen wirkten in dem schwachen Licht noch größer. »Es schadet nichts, wenn ich es Ihnen sage. Es war nicht schwierig. Wie Sie wissen, hat Varak sich Longworth’ Namen zugelegt. Der echte Alan Longworth ist genau das, was ich Ihnen vor einigen Monaten in meinem Büro
sagte: einer der engsten Mitarbeiter Hoovers, den man überredet hat, gegen Hoover zu arbeiten. Seine Belohnung bestand darin, daß er den Rest seines Lebens auf Hawaii verbringen durfte, wo man ihm alles lieferte, was er brauchte, und wo er dem Zugriff jener entzogen war, die ihn vielleicht töten wollten. Hoover sagte man, er sei eines natürlichen Todes gestorben: an einer Krankheit. Man hat sogar ein Begräbnis für Longworth abgehalten. Hoover selbst hat die Leichenrede gehalten.«
    Kastler dachte an das Expose für seinen Roman. Wieder waren Dichtung und Wahrheit eins.
     
    Eine medizinische Täuschung wird vorbereitet. Der Mann beklagt sich über anhaltende Leibschmerzen und wird ins Walter-Reed-Hospital geschickt. Der ›Bericht‹ wird an Hoover weitergeleitet. Der Agent hat Mastdarmkrebs. Die Geschwüre haben sich bereits so weit ausgebreitet, daß er nicht mehr zu retten ist: seine Lebenserwartung beträgt höchstens noch einige Monate. Hoover hat keine Alternative. Er gibt den Mann frei in der Meinung, der Agent ginge nach Hause, um zu sterben ...
     
    »Hoover hat nie Zweifel an Longworth’ Tod geäußert?« fragte Peter.
    »Dazu gab es keinen Anlaß«, erwiderte Sutherland. »Der ärztliche Bericht ist ihm zugeleitet worden. Er war so abgefaßt, daß keine Zweifel zurückblieben.«
    Roman. Wahrheit.
    Der Richter fuhr fort. »Ich habe Alan Longworth ins Leben zurückgerufen. Aus Hawaii. Auf einen Tag. Es war höchst dramatisch. Ein Mann, der nur auf einen Tag von den Toten auferstand, aber es war ein Tag, an dem J. Edgar Hoover fast das Räderwerk der Regierung angehalten hätte, so groß war seine Wut. Und seine Furcht.« Ein schwaches Lächeln spielte um Sutherlands Lippen, man konnte es in den huschenden Schatten erkennen. Dann fuhr er fort und blickte starr vor sich hin. »Longworth hat Hoover die Wahrheit gesagt, soweit er sie kannte, soweit wir sie ihm gesagt hatten. Er war psychologisch dazu bereit, das zu tun, so tief war sein eigenes Schuldgefühl. Hoover war sein Mentor gewesen — auf gewisse Weise sein Gott — und man hatte ihn gezwungen, ihn zu verraten. Es gab eine Verschwörung, ihn zu töten, sagte Longworth Hoover. Wegen seiner Privatarchive. Die Verschwörer waren unbekannte Männer innerhalb und außerhalb des Bureau. Männer mit Zugang zu
jedem Code, jeder Freigabe für jeden beliebigen Safe zu jeder Tages- und Nachtzeit. Hoover geriet in Panik, wie wir
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