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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT
Autoren: Robert Ludlum
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Südende des Tisches. Einige Köpfe nickten langsam. Der greisenhafte Jude rechts von Banner fragte diesen: »Und was ist mit den anderen?«
    »Die medizinischen Akten der Zielperson wurden aus La Jolla in Kalifornien besorgt. Wie Sie wissen, Christopher, lehnt er es ab, sich in Bethesda untersuchen zu lassen. Die letzte kardiologische
Analyse deutet auf geringfügige Hypochlorämie hin, ist aber in keiner Weise gefährlich. Allerdings könnte die Tatsache für sich schon genügen, um zu rechtfertigen, daß man ihm die erforderliche Digitalisdosis beibringt, aber dabei besteht natürlich die Gefahr, daß das bei einer Autopsie herauskommt.«
    »Er ist ein alter Mann.« Das kam von Bravo, einem Mann, der selbst älter als die betreffende Person war. »Warum sollte eine Autopsie in Betracht gezogen werden?«
    »Weil er eben ist, wer er ist«, sagte Paris, der Südländer, dessen Stimme auch verriet, daß er seine Jugend in Kastilien verbracht hatte. »Wahrscheinlich läßt sich das nicht vermeiden. Und das Land würde die Aufregung eines weiteren Attentates nicht ertragen. Das würde zuvielen gefährlichen Leuten den willkommenen Anlaß geben, im Namen des Patriotismus eine Anzahl schrecklicher Dinge in Bewegung zu setzen.«
    »Ich behaupte«, unterbrach Genesis, »daß, wenn eben diese gefährlichen Männer — und ich meine damit unzweideutig 1600 Pensylvania Avenue — daß, wenn diese Leute und die Zielperson sich einigen, die Schrecken, von denen Sie sprechen, vergleichsweise winzig sein werden. Der Schlüssel, Gentlemen, befindet sich in den Akten der Zielperson. Und diese Akten werden präsentiert wie rohes Fleisch für hungrige Schakale. Diese Akten in den Händen von 1600 würden zu einer Regierung durch Zwang und Erpressung führen. Wir alle wissen, was jetzt geschieht. Wir müssen handeln.«
    »Ich muß mich widerstrebend Genesis anschließen«, sagte Bravo. »Unsere Informationen zeigen, daß 1600 die unattraktiven Grenzen überschritten hat, die wir in früheren Administrationen erlebt haben. Es gibt kaum mehr eine Agentur oder eine Abteilung, die nicht verseucht worden ist. Aber neben diesen Akten wirkt eine Untersuchung durch die Steuerbehörde farblos. Sowohl ihrem Wesen nach und — das ist viel gefährlicher — was den Status der Betroffenen angeht. Ich bin nicht sicher, daß wir über eine Alternative verfügen.«
    Genesis wandte sich dem jüngeren Mitglied an seiner Seite zu. »Banner, würden Sie bitte zusammenfassen?«
    »Ja, natürlich.« Der schlankwüchsige Mann um die Fünfzig nickte, machte eine kurze Pause und legte dann die Hände vor sich auf den Tisch. »Es gibt hier wenig hinzuzufügen. Sie haben den Bericht gelesen. Die geistigen Prozesse des Subjekts haben sich schnell verschlechtert; ein Internist vermutet Arteriosklerose, aber es gibt keine Möglichkeit, die Diagnose zu bestätigen. Die Akten
von La Jolla werden vom Subjekt kontrolliert. An Ort und Stelle. Er schirmt die medizinischen Daten ab. In psychiatrischer Hinsicht gibt es überhaupt keine Meinungsverschiedenheiten: der manischdepressive Zustand hat sich verstärkt und ein Stadium von akuter Paranoia erreicht.« Der Mann hielt inne und drehte den Kopf halb zu Genesis herum, ohne dabei aber jemand anderen am Tisch auszuschließen. »Offen gestanden, genügt mir das schon, um meine Stimme abzugeben.«
    »Wer ist zu dieser übereinstimmenden Beurteilung gelangt?« fragte der alte Jude, der als Christopher bekannt war.
    »Drei einander unbekannte Psychiater, die aufgefordert wurden, unabhängige Berichte abzugeben. Die Berichte wurden kollektiv von unserem eigenen Mann interpretiert. Das einzig denkbare Urteil war akute Paronoia.«
    »Wie haben diese drei Psychiater ihre Diagnose gefunden?« Venice lehnte sich vor und faltete die großen, schwarzen Hände, während er die Frage stellte.
    »In einem Zeitraum von dreißig Tagen wurden Infrarot-Telekameras in jeder vorstellbaren Situation eingesetzt, in Restaurants, der Presbyterianischen Kirche, beim Eintreffen und Verlassen aller öffentlichen und privaten Veranstaltungen. Zwei Lippenleser lieferten Abschriften von allem, was gesagt wurde; die Texte waren identisch. Außerdem stehen uns ausführliche und, ich sollte vielleicht sagen, erschöpfende Berichte von unseren eigenen Gewährsleuten im Bureau zur Verfügung. Es gibt keine Möglichkeit, die gezogenen Schlüsse anzuzweifeln. Der Mann ist verrückt.«
    »Und was ist mit 1600?« Bravo starrte den jüngeren Mann an.
    »Sie
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