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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch
Autoren: Svenja Hofert
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mein Engagement, wo der Anker, der Halt? Für viele scheint es die Planung zu sein. Heute ist man Teil einer »Planer-Generation«. Die Lifestyle-Postille Neon trifft mit ihrem Buch Planen oder treiben lassen 5 genau den Nerv. Der Trend zum Planen ist so auffällig, dass es ein Generationenmerkmal ist. Seit mehr als zehn Jahren berate ich junge und erfahrene Menschen, überwiegend Akademiker. Viele aus meiner Generation – Generation Golf nannte Florian Illies uns, 6 obwohl die meisten Opel Astra fuhren – sagen den Mittzwanzigern von heute nach, sie seien eine egozentrische Generation, weil sie so schwer zu Massenprotesten zu bewegen sind und lieber an der Uni lernen. Das ist natürlich Unsinn. Bedrohlich ist der Arbeitsmarkt, Terroristen und Krieg scheinen weit weg. Das fühlt sich vermutlich anders an als damals bei Pershing II und dem Nato-Doppelbeschluss. Aber in Ihrer Situation würde ich wahrscheinlich auch lieber lernen. Nein, Sie sind nicht alle kleine Egoisten, die nur an sich selbst denken. Nicht mehr als wir früher. Was stimmt, ist, dass heute mehr geplant wird.
    »Safer Career«
    Vor einigen Monaten betreute ich amerikanische Studenten bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Es war sehr schwer, ihnen die deutsche Denkweise darzulegen, nach der dieses Praktikum am besten gleich mit dem Berufsziel harmonieren sollte. »Ich will doch nur die Arbeitswelt kennenlernen«, sagte John. »Ich studiere doch schon Finance, warum soll ich jetzt auch noch ein Finanzpraktikum machen?«, wunderte sich Bart. Ich bin zuversichtlich, dass eine der künftigen Entwicklungen sein wird, dass sich hier eine andere Art, an Dinge heranzugehen, in unseren Köpfen verankern wird. Es wird eine Folge der Internationalisierung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sein, eine notwendige. Doch im Moment diktiert noch das »Rote-Faden-Modell« die Personalauswahl, nach dem jeder spätestens nach dem Abi nach einem klar einem Bereich und einer Branche zuzuordnenden Ziel streben muss.
    Die Entscheidung am Anfang des Berufslebens soll die Safer Career ermöglichen und das Überleben auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft sichern. Schließlich ist so ein Studium heutzutage teuer, und wenn man sich da finanziell und mit dem Kopf so richtig reinhängt, soll am Ende ein schneller, garantierter Return on Investment rauskommen. Während früher das Ausprobieren von Studienfächern und das Verlängern der Studienzeit kein Problem war, scheinen Kurven und Umwege am Anfang heute oft das frühe Aus für den weiteren Erfolg zu bedeuten. Die Entscheidung muss sofort stimmen, suggeriert man Ihnen gerade in Deutschland.
    MS Project fürs Leben
    Alles schön durchplanen. Du brauchst einen Plan, Ziele, Meilensteine und musst deine Karriere angehen wie ein Projekt. Dein Leben soll auf Planwirtschaft bauen. Das tönt Ihnen offen oder versteckt überall entgegen, von Kommilitonen, Berufskollegen, Freunden, Professoren, der Politik und den Medien. Warum nur gibt es bloß noch kein MS Project fürs Leben?
    Doch wer planen will, muss wissen, womit, unter welchen Voraussetzungen, in welche Arbeitswelt hinein. Also sucht man nach einer Lösung für eine Gleichung, die ausschließlich aus Unbekannten besteht. Wie wird sich der Arbeitsmarkt entwickeln? Wie verändert sich der Bedarf nach Arbeitskräften? Wie wird man künftig erfolgreich sein? Wie entwickle und verändere ich mich selbst? Wen treffe ich im Laufe meines Lebens? Auf all diese Fragen gibt es Antworten in den weiteren Kapiteln dieses Buchs, vor allem auf die ersten drei. Aber auf viele gibt es auch keine oder eben jetzt noch nicht. Und manche Antworten, das ist das alles Entscheidende, finden Sie nur, wenn Sie Antworten in Fragen suchen. Wenn Sie einen Weg ein Stück weit wandern, um dann weiterzugehen, umzudrehen, einen Seitenpfad einzuschlagen oder sich zu entscheiden, noch mal bei »Start« zu beginnen … Wie in jedem Spiel ist man bei der zweiten Runde schlauer – und besser.
    Dass Planwirtschaft nicht funktioniert, wissen wir inzwischen aus dem Geschichtsunterricht. Dabei fußte die Planwirtschaft der DDR auf weitaus stabileren Annahmen als Karriereplanung heute. In der Arbeitswelt von morgen gibt es nur wenige berechenbare Faktoren und Konstanten. Der wichtigste sind Sie, auf sich selbst können Sie sich verlassen. Doch die Außenwelt verunsichert, und so trauen sich viele Menschen selbst zu wenig zu. Getrieben von Unsicherheit, glauben viele, allein mit einem glasklaren Ziel und einem Plan am
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