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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
Autoren: Salim Gueler
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dunkler Hauttyp erinnerte eher an einen Italiener als an einen Amerikaner.
    Ihm war das nur recht.
    Das Stadtbild Jerusalems war von Pilgern geprägt. Nick hätte nie gedacht, dass es so viele Menschen gab, die es nach Jerusalem zog. Die Pilger waren leicht auszumachen. Allein an ihrer Kleidung und an ihrer Art und Weise, wie sie sich bewegten, konnte schon ein Laie wie Nick erkennen, dass es sich um solche handeln musste. Andächtig blieben sie immer wieder stehen verharrten und bekreuzigten sich, oder berührten und küssten die Straßen und Wände.
    Obwohl Nick eher zu der Generation der Techniker gehörte, war er Historischem gegenüber nicht verschlossen. Die Altstadt wirkte sehr einnehmend auf sein ansonsten eher oberflächliches und alle –haben- alle lieb Gemüt.
    Solch eine Fülle an historischen Bauwerken an einem geballten Ort hatte er noch nicht gesehen.
    Wie trist und langweilig wirkte da seine Heimatstadt Malibu, die zu seinem Trost wenigstens ein Meer hatte. Selbst die Prachtbauten in New York erblassten vor so viel geschichtlicher Architektur, wie er sie in der Altstadt Jerusalems vorfand.
    An einem schattigen Plätzchen nicht weit von der Klagemauer setzte sich Nick auf eine Bank, um sich ein wenig auszuruhen. Mit Erstaunen nahm er die Menschen an der Klagemauer zur Kenntnis und fragte sich ernsthaft, was die Juden dort taten.
    Nick schämte sich ein wenig, da er merkte, wie wenig er über das Christentum, geschweige denn über die drei großen Weltreligionen wusste, die alle ihren Ursprung hier hatten.
    Dass man nicht religiös war, diese Ausrede konnte er in diesem Augenblick sich gegenüber nicht geltend machen.
    Es wirkt alles so harmonisch, friedlich, dachte er.
    Die Polizisten und Armeesoldaten, die Streife oder Wache hielten, waren ihm nicht entgangen, aber sie wirkten trotz ihrer starken Präsenz nicht bedrohlich. Dafür hatten die friedfertig wirkenden Pilger das Geschehen zu sehr im Griff.
    Nick nahm sich vor, sich im Hotel ein Buch über die Geschichte Jerusalems zulegen, um seine Unwissenheit zu tilgen.
    Er stand auf und begab sich zu seinem Mietwagen, den er einige Hundert Meter entfernt auf einer Seitenstraße geparkt hatte. Er stieg ein und drehte den Zündschlüssel.
    Die Klimaanlage und das Radio sprangen an. Nick lehnte sich in den Sitz zurück und wollte den ersten Gang einlegen. Der Wagen war mit einer Gangschaltung versehen, was ihm ungewohnt war. Gerade in dem Moment, als er die Kupplung treten wollte, spürte er einen kalten Gegenstand an seinem Hinterkopf.
    Nick erschrak, blickte instinktiv in den Innenspiegel und wäre am liebsten in Ohnmacht gefallen.
    Ein arabisch bekleideter Mann saß auf dem Rücksitz und hielt eine Kanone an Nicks Hinterkopf.
    Schweiß trat auf Nicks Stirn. Schweiß, welcher nur nach Angst roch.
    Nicks Beine wurden weich, butterweich. Hätte er nicht gesessen, wäre er mit Sicherheit umgekippt.
    „Nehmen Sie, was Sie wollen“, sagte er sichtlich nervös und um sein Leben bangend.
    „Amerikaner“, hörte er den Mann mit sehr starkem Akzent.
    Nick schwante Übles.
    Dass Amerikaner in diesen Kreisen alles andere als beliebt waren, war selbst ihm, der absolut nichts mit Politik am Hut hatte, nicht entgangen.
    Hoffentlich keine Geiselnahme, dachte er.
    Nick überlegte, ob er sagen sollte, dass er aus Kanada kam.
    Soviel er wusste, hatte Kanada keinen so schlechten Ruf.
    „Nein, Kanadier“, antwortete er.
    „Auch egal. Fahr los“, befahl der Mann Nick.
    Nick trat aufs Gaspedal, seine Hände konnten kaum das Lenkrad halten.
    Die Fahrt ging aus der Altstadt hinaus.
    Der Mann hatte sich zurückgelehnt. Die Waffe war für Außenstehende verborgen, aber für Nick stellte sie immer noch die größte Bedrohung dar.
    Außerdem war Nick keiner dieser Draufgänger Typen. Er wäre nie auf den Gedanken gekommen, seine Chance zu suchen oder gar herauszufordern.
    Dafür liebte er sein Leben viel zu sehr.
    Noch eben war er von der Architektur Jerusalems und der Friedfertigkeit der Pilger fasziniert gewesen und hatte sich geschämt, nichts über die Geschichte Jerusalems zu wissen. Und jetzt bangte er um sein Leben und wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder in New York zu sein.
    Der Mann hinter ihm wies ihm den Weg. Der Weg führte aus Jerusalem hinaus.
    „Verzeihen Sie?“, sagte Nick ängstlich, dem aufgefallen war, dass die Tankanzeige schon seit geraumer Zeit auf Reserve stand.
    „Ja“, sagte der Mann in einem aggressiven Ton.
    „Das Benzin ist gleich
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