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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
Autoren: Salim Gueler
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liegen.
    Ismail wusste nicht mehr, was er glauben sollte.
    Vielleicht lag Wahrheit in den Worten des Kardinals? Dieser hatte sich seiner angenommen, obwohl er ihn töten wollte.
    Ismail nahm die Bibel und fing an zu lesen.
    Dann war alles sehr schnell gegangen. Die Bibel hatte ein Feuer in ihm entfacht, das seinen Höhepunkt mit der Geschichte des Saulus fand .
    Seine Zweifel waren vergessen. Er war dem Kardinal zu großem Dank verpflichtet. In den nächsten Jahren lernte er die englische Sprache und schwor dem Kardinal die Treue.
    Und der hatte endlich seinen Vasallen. Jemanden, dem er blind vertrauen konnte. Jemanden, der alles für ihn tun würde- selbst seine Eltern umbringen, wenn es der Kardinal von ihm forderte.
    Und Ismail hatte seine Bestimmung gefunden: das Wort Gottes.
     

Kapitel 7
     
    Ismail saß im Flieger von Frankfurt nach Tel Aviv und musste an diese Zeit zurückdenken.
    Wie immer flog er in der Touristenklasse, obwohl er auch in der Business Class hätte fliegen können. Als ein Vertreter des Heiligen Stuhles hatte er gewisse Vorrechte bei einigen Fluggesellschaften. Eine von diesen war die Lufthansa. Was kaum einer wusste, war, dass die Lufthansa vor Jahren ein Schweigeabkommen mit dem Vatikan abgeschlossen hatte. Ein Schweigeabkommen über Informationen, die der Vatikan besaß , in Zusammenhang mit der Lufthansa und dem Dritten Reich. Dafür, dass der Vatikan schwieg, durften die geistlichen Kinder des Vatikans zum Nulltarif fliegen. Ismail bestand darauf, in der Touristenklasse zu fliegen.
    Er war ein einfacher Priester und als solcher ziemte es sich für ihn nicht, einen solchen Luxus zu genießen. Paulus war auf einem Esel geritten, wie Jesus auch, dann konnte er ebenfalls in der Holzklasse fliegen.
    Er liebte das Fliegen. Hoch oben über den Wolken fühlte er sich Gott nahe und konnte dem Herrn seine Gedanken mitteilen, indem er die Bibel las. Er kannte die Heilige Schrift Wort für Wort.
    Eigentlich hätte er ihrer nicht mehr bedurft, da sie in seinem Kopf abgespeichert war, aber dennoch hatte er die Bibel immer bei sich. Die Bibel, die ihm sein Kardinal damals schenkte.
    Der Kardinal pflegte immer zu scherzen, d ass er der einzige Gläubige sei , der wirklich die Bibel auswendig könne, obwohl niemand es von ihm je verlangt hätte. Nicht einmal der Papst.
    Ismail entgegnete ihm: „Nicht für den Papst lernte ich die Bibel, sondern für Gott.“
    Diese Antwort gefiel dem Kardinal.
    Nun saß er im Flug LH686 nach Tel Aviv und gab sich Gott hin.
    Einige Reihen vor ihm saß schweißgebadet ein junger Amerikaner Ende zwanzig mit dem Namen Nick Adams, der gerade den Start der Lufthansamaschine hinter sich gebracht hatte.
    „Hier nehmen Sie“, hörte er eine Stimme sagen.
    Er schaute nach vorne und nahm das Taschentuch freundlich an.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Flugangst?“
    „Ja, leider“, antwortete Nick und hatte das Gefühl jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen. In diesen Minuten der schrecklichen Angst musste er an den alten Mann denken und wünschte ihn bei sich.
    „Keine Angst. Der Start ist immer das Schlimmste. Ich hatte auch eine Zeit lang Flugangst“, sagte die Person vor ihm.
    „Ja? Und wie haben Sie sie bekämpft?“, fragte Nick neugierig.
    „Ganz einfach. Seine Angst bekämpft man am besten, indem man sich ihr stellt.“
    „Sie meinen doch nicht …“
    „Doch genau. Ich bin geflogen. Wieder und wieder. Vorwiegend Inlandsflüge. Ein Jahr später hatte ich keine Angst mehr. Ich kann ihnen nur dazu raten, sich ihrer Angst zu stellen.“
    Nick wurde bei diesem Gedanken noch übler zumute. Instinktiv griff er zur Tüte. Glücklicherweise konnte er sich ein Erbrechen ersparen.
    Wie peinlich wäre das, dachte er.
    „Hier nehmen Sie, das wird Sie beruhigen“, sagte der andere und gab ihm eine Beruhigungstablette.
    Nick nahm sie ein.
    Er hatte seine beiden Hände tief in den Sitz gekrallt.
    Der Start war überstanden und die Signale zum Anschnallen erloschen. Der Flug hatte seine anfängliche Flughöhe erreicht.
    Das Schwindelgefühl verschwand.
    „Andreas Hagen“, sagte der junge Mann und gab Nick die Hand.
    „Nick Adams.“
    Seine Hand war durchgeschwitzt.
    „Sorry.“
    „Ist schon okay. Wo soll denn die Reise hingehen?“
    „Nach Jerusalem.“
    „Gottes wegen?“
    „Nein, beruflich und Sie?“
    „Zur Westküste.“
    „Urlaub?“
    „Ja“, antwortete Andreas. Nick erkannte sofort, dass Andreas log.
    Seine Großmutter hatte oft zu Nick
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