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Das innere Kind umarmen

Das innere Kind umarmen

Titel: Das innere Kind umarmen
Autoren: Kim-Anne Jannes
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an dem sie unbedingt teilnehmen wollte. Mein
erster Impuls war Irritation, da sie mir nicht sagen konnte, was dort
eigentlich vermittelt werden sollte. Ich wollte an diesem Wochenende ein für
mich wichtiges Formel-1-Rennen schauen, worauf ich mich schon tagelang gefreut
hatte. Ich meldete mich schließlich doch für dieses nicht ganz billige Seminar
an, weil ich mal wieder etwas zusammen mit meiner Freundin unternehmen wollte.
Die Situation entwickelte sich natürlich ganz anders: Meine Freundin wurde
krank und hatte vierzig Grad Fieber, und ich marschierte zu diesem Seminar. Ich
fühlte mich dort völlig fehl am Platz, denn es wurde von außerirdischen Wesen
gesprochen, die unter uns leben, usw. Es mag ja sein, dass es so etwas gibt,
aber das ist nun wirklich nicht mein Interessengebiet. Das Ende vom Lied war,
dass ich am Sonntag nicht mehr zu diesem Seminar ging und mich abmeldete. Das
Geld war ich natürlich los, aber um eine Erfahrung reicher. Ich hatte meiner
Freundin mehr vertraut als meiner eigenen Intuition. Ich versuchte, den Schaden
zu begrenzen, indem ich zumindest das Formel-1-Rennen schaute, aber auch das konnte
mich nicht entschädigen, denn mein Favorit Schuhmacher schied frühzeitig aus
dem Rennen aus.
    Und
die Moral von der Geschieht? Überhöre deine Gefühle nicht!
     
    Der
berühmte erste Gedanke bedarf vieler Übungsstunden und Lehrgelder, bis man sich
endlich den Gefallen tut und auf ihn hört.
    Ich
selbst benötigte eine Menge Anläufe und Niederlagen, bis ich mich dem ersten
Impuls endlich ergab. Sehr prägende Erlebnisse diesbezüglich hatte ich in
zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich ignorierte meine ersten Impulse derart
konsequent, dass die Folgen natürlich mit der gleichen Härte auf mich
zurückschlugen.
    Bei
einem Partner dachte ich, als ich ihn das erste Mal sah: ›Oje, von Beruf Sohn!«
Diese Beziehung entwickelte sich natürlich so, dass seine Eltern die Hauptrolle
spielten und sie ihm aus jeder Misslage heraushalfen. Ich hatte als Partnerin
natürlich keine Chance, ihm etwas Ähnliches zu bieten, und so stand ich immer
hintenan. Diese Art von Beziehung tat mir natürlich nicht gut, und so trennte
ich mich, um mir einen »Indianer zu angeln, der keiner war«. Auch dieser
Gedanke bewahrheitete sich natürlich. Der Neue sah zwar aus wie ein »Indianer«,
verhielt sich aber alles andere als das.
    Ich
persönlich bin froh über mein Lehrgeld und möchte keinen Moment und keinen Menschen
in meinem Leben missen, denn all das machte mich zu dem, was ich heute bin:
nämlich glücklich.



Übung macht den Meister
     
     
     
    M it dem
inneren Kind ist es wie im richtigen Leben: Übung macht den Meister. Und darum
finden Sie in diesem Kapitel einige praktische Übungen, die Sie alleine und
auch zu zweit durchführen können. Der Erkenntnisfaktor ist einfach größer, wenn
Sie Dinge erleben, anstatt sie nur zu lesen. Menschen brauchen nun einmal die
Erfahrung, um zu wachsen und zu reifen. Und damit dies gewährleistet ist,
finden Sie hier ausreichend Übungen, um der Meister Ihres Lebens zu werden.
Abgesehen davon, macht es einfach Spaß.
    Alle
Übungen und Meditationen lassen sich selbstverständlich auch mit Kindern
durchführen. Sie werden erstaunt sein, wie schnell und präzise Kinder die Dinge
wahrnehmen und formulieren können.

Für das innere Kind
     
     
     1
     
    Diese
Übung eignet sich, wenn man sich seiner Gefühle nicht mehr sicher ist und, um
zu einer Entscheidung zu gelangen, nur hin- und herüberlegt. Für die Ausführung
benötigen Sie ein paar kleine Zettel und einen Stift.
     
     
    Schreiben
Sie auf den ersten Zettel ein Stichwort für die Angelegenheit, in der Sie sich
schlecht entscheiden können. Wenn Sie beispielsweise nicht wissen, ob Sie bei
der bisherigen Firma bleiben oder ob Sie das Angebot einer neuen Firma annehmen
sollen, dann schreiben Sie den Namen beider Firmen auf jeweils einen Zettel.
Diese Zettel mischen Sie und legen sie dann mit der Schrift nach unten auf den
Boden. Stellen Sie sich nun auf den ersten Zettel, und beschreiben Sie den
gefühlsmäßigen Zustand, der sich einstellt. Wiederholen Sie das mit dem zweiten
Zettel ebenso, und beschreiben Sie, während Sie dort stehen, Ihre Gefühle. Wenn
Sie sich nun für einen der beiden Zettel entscheiden müssten, welchen würden
Sie vorziehen? Entscheiden Sie sich zuerst, und drehen Sie die Zettel dann um.
Nun können Sie nach lesen, auf welchem Zettel welches Wort stand.
     
    Sie
werden erstaunt sein,
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