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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno
Autoren: Colin Forbes
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das ich aber hier nicht reden möchte. Ich weiß, dass Sie sehr viel zu tun haben, aber dürfte ich in der nächsten Zeit einmal bei Ihnen vorbeikommen, um es mit Ihnen zu besprechen?«
    Tweed gab ihr eine seiner Visitenkarten, die Lisa sofort in ihrer Handtasche verschwinden ließ. Auf der Karte standen Tweeds Name, die Adresse der General & Cumbria Versicherung sowie die Telefonnummer für nicht eingeweihte Anrufer.
    Seit sie in Besitz von Tweeds Visitenkarte war, wirkte die zuvor spürbar nervöse Lisa sehr viel entspannter und fing jetzt an, mit Tweed über diverse Orte in Europa zu plaudern, die sie beide kannten.
    Die Bombe platzte zwei Stunden nach dem Essen. Gerade als Tweed auf die Uhr blickte, um überrascht festzustellen, wie spät es schon war, zog Lord Barford ihn beiseite.
    »Ein wichtiger Anruf für Sie«, flüsterte er. »Von niemand Geringerem als Gavin Thunder, dem Rüstungsminister – nomen est omen. Ihre Sekretärin hat ihm Ihre Nummer gegeben. Sie können das Telefon in der Bibliothek benützen…«
    Als Tweed wieder in den Salon zurückkehrte, machte er dasselbe freundliche Gesicht wie zuvor, winkte aber Paula zu sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann wandte er sich wieder an Lisa.
    »So Leid es mit tut, wir müssen jetzt aufbrechen.«
    »Ist schon in Ordnung«, antwortete Lisa lächelnd. »Ich muss auch langsam wieder nach London zurück. Meine Schwester passt in meiner Wohnung auf meinen Hund auf – oder vielleicht sollte ich lieber sagen: Mein Hund passt in meiner Wohnung auf meine Schwester auf.«
    »Denken Sie dran: Sie können mich jederzeit in meinem Büro besuchen…«
    »Wissen Sie, wie man von hier nach Alfriston kommt?«, fragte Tweed, als er und Paula wieder im Wagen saßen.
    »Ja. Ich war vor ein paar Jahren mal dort. Es ist sehr alt und hat eine Menge Atmosphäre. Fahren Sie einfach zurück zur A27, von dort aus sage ich Ihnen, wie es weitergeht.« Paula blickte hinüber zu Tweed, der auf einmal ein todernstes Gesicht machte. »Ist was passiert?«
    »Jeremy Mordaunt, der Unterstaatssekretär des Rüstungsministers, hat sich in Alfriston das Leben genommen.
    Gavin Thunder persönlich hat mich am Telefon gebeten, der Sache nachzugehen. Er hat dabei allerdings so arrogant geklungen, dass ich mich jetzt frage, wieso ich überhaupt darauf eingegangen bin.«
    »Sind solche Untersuchungen denn nicht Angelegenheit der Polizei?«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht und deshalb sofort meinen alten Freund Roy Buchanan von Scotland Yard angerufen. Den hatte Thunder seinerseits aber schon darüber informiert, dass ich den Selbstmord untersuchen soll.«
    »Das klingt irgendwie nach Mauschelei«, sagte Paula.
    »Finde ich auch. Aber viel wichtiger erscheint mir die Frage, woher der Minister sich so sicher ist, dass wir es mit einem Selbstmord zu tun haben. Mordaunts Leiche hat man erst vor einer Stunde gefunden. Er soll sich in den Kopf geschossen haben.«
    »Wahrscheinlich hat Thunder an Sie gedacht, weil Sie einmal der jüngste Superintendent im Morddezernat von Scotland Yard waren.«
    »Trotzdem kommt mir die Sache nicht ganz koscher vor…«
    Sie befanden sich jetzt auf der Schnellstraße A27, und Paula sah auf ihre Uhr. Es war kurz vor Mitternacht.
    »Mein Gott, ist es wirklich schon so spät?«, rief sie erstaunt aus.
    »Na ja, wir haben schließlich ausgiebig zu Abend gegessen und danach noch lange geplaudert. – Ach, da vorn links ist ja schon der Wegweiser nach Alfriston.«
    »Richtig. Tja, irgendwie ahne ich, wieso Sie diesen seltsamen, um nicht zu sagen illegalen Auftrag angenommen haben. In letzter Zeit haben Sie zweimal mit Cord Dillon über den angeblichen Selbstmord von Jason Schulz in Washington gesprochen. Cord hat Sie sogar von einem öffentlichen Telefon außerhalb der CIA-Zentrale in Langley angerufen, was nur bedeuten kann, dass er seinen eigenen Leuten nicht traut.«
    »Heute Nachmittag müsste dieser mysteriöse Mark Wendover, den er uns geschickt hat, hier eingetroffen sein.
    Newman wollte ihn vom Flughafen abholen. Ich bin gespannt, was er uns zu erzählen hat.«
    Sie bogen von der A27 auf eine kleine, schmale Landstraße ab. Paula fand es an der Zeit, ein bisschen für bessere Stimmung zu sorgen.
    »Sie scheinen sich ja recht gut mit dieser Lisa zu verstehen«, sagte sie in heiterem Ton.
    »Stimmt. Sie ist eine hochintelligente Frau, die genau weiß, was sie will«, antwortete Tweed. »Trotzdem, irgendetwas ist merkwürdig an ihr.«
    Während Tweed und Paula
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