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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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war noch wie ein ferner Film, der allerdings näherkam und sich in einzelne Bilder auflöste.
    Das Joggen. Der zerstörte Reifen. Die beiden Maskierten mit den Maschinenpistolen, das alles floss zusammen, ohne sich dabei zu einem richtigen Bild formen zu können.
    Aber es war ein Erlebnis gewesen. Da spielte man ihr bei Gott nichts vor, und sie erinnerte sich auch daran, dass sie sich hatte umdrehen müssen.
    Dann war es passiert. Der Schlag, die Schmerzen, und danach die absolute Schwärze.
    Glenda Perkins war zum ersten Mal in ihrem Leben auf diese Art und Weise niedergeschlagen worden Damit hatte John Sinclair mehr Erfahrung. Sie kannte aus Erzählungen, wie man sich danach fühlte, und es stimmte einfach alles. Auch sie machte diese Tortur mit, und sie versuchte jetzt, sich aufzurichten.
    Glenda hatte nicht schreien wollen. Es war einfach aus ihr hervorgedrungen. Plötzlich explodierten die Schmerzen in ihrem Kopf.
    Sie sank wieder zurück. Dieser wirklich nicht sehr lange Augenblick hatte bei ihr für einen Schweißausbruch gesorgt.
    Stöhnend blieb sie auf dem Rücken liegen, wobei ihr klar war, dass sie hier nicht die ganze Nacht liegen konnte. Es war mittlerweile dunkel geworden. Im Liegen bewegte sie ihre Augen und versuchte so, zu den Seiten hin zu schielen, um etwas zu erfahren. Schließlich war sie nicht allein gewesen. Sie hatte zusammen mit John Sinclair gejoggt. Allerdings wusste sie nicht, welches Schicksal ihm widerfahren war. Viel anders als bei ihr konnte es nicht gewesen sein.
    Glenda Perkins versuchte es wieder. Sie redete sich ein, dass sie zäh wie ein Katze war und dass es einzig und allein auf sie ankam, ob noch etwas zu retten war oder nicht.
    Diesmal war sie noch vorsichtiger. Sie hielt die Augen weit offen, als sie sich behutsam aufrichtete und dabei versuchte, nicht an die Schmerzen zu denken, auch wenn noch so viele kleine Teufel durch ihren Kopf tobten und mit ihren feurigen Hämmern zuschlugen.
    Ihre Augenlider flatterten, aber Glenda schaffte es, in der sitzenden Haltung zu bleiben. Obwohl sie schwankte, fiel sie nicht wieder zurück auf die Seite.
    Dann saß sie und blieb auch sitzen!
    Rechts sah sie einen Schatten. Er war kompakt und erreichte auch sie. Nur ganz langsam drehte sie den Kopf ein wenig zur Seite, und ihr Blick fiel dabei auf den noch immer geschlossenen Kofferraum des Rovers. Der Wagen mit dem platten Hinterreifen hatte den Schatten geworfen.
    Im Schloss steckte der Schlüssel!
    Das war für sie wichtig. Das wollte sie behalten, und dann bewegte Glenda den Kopf behutsam in die andere Richtung. Überrascht wäre sie gewesen, hätte sie John Sinclair in ihrer Nähe liegen sehen. Das war nicht der Fall. Es gab ihn nicht. Der Boden lag glatt, bewachsen und so wie immer vor ihr.
    John war also verschwunden. Bestimmt nicht freiwillig. Man hatte ihn mitgenommen, gekidnappt, und sie liegen lassen, weil man mit ihr nichts anfangen konnte. Außerdem hatte sie die Gesichter der Entführer nicht gesehen. Das war ihr Glück gewesen, sonst hätten die beiden Vermummten sie vielleicht nicht am Leben gelassen.
    Es musste weitergehen, das war ihr klar. Sie würde alles daran setzen, um aus dieser Lage das Beste zu machen.
    Wichtig war der Schlüssel. Er passte nicht nur zum Kofferraum. Mit ihm konnte sie auch den Wagen aufschließen, und sie erinnerte sich daran, dass sie ihr Handy vor dem Beginn des Laufs in das Handschuhfach gelegt hatte.
    Glenda versuchte erst gar nicht, auf die Füße zu gelangen. Das wäre einfach verrückt gewesen. Die Schmerzen hätten sie von den Beinen gerissen.
    Kriechend näherte sie sich dem Kofferraum. Sie ärgerte sich selbst über die Stöhnlaute, die aus dem Mund drangen, aber sie konnte nichts daran ändern.
    Zum Kofferraum war es eine lächerlich kurze Entfernung. Sie kam Glenda trotzdem dreimal so lang vor. Sie musste sich erst ausruhen, bevor sie es schaffte, eine Hand zu heben und sich nur mit der Linken abzustützen.
    Der Schlüssel ließ sich leicht aus dem Schloss ziehen. Glenda Perkins fühlte sich wieder etwas besser. Sie wollte sogar lächeln. Es wurde nur ein schiefes Grinsen, aber sie hatte durch den Erfolg die nötige Kraft gefunden, um weiterhin in Bewegung zu bleiben und zur Fahrertür zu kriechen.
    Auch das war nicht einfach. Die nassen Grashalme scheuerten über ihre Gesichtshaut hinweg. Sie kitzelten sie an der Stirn, an den Wangen, und ihre Spitzen waren wie dünne Spinnenfinger. Der Wagenschlüssel klebte in ihrer rechten Faust
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