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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn
Autoren: Jason Dark
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hatte ich bereits nach Spuren gesucht, aber keine gefunden.
    Jetzt war für mich die unmittelbare Umgebung interessant. Auf dem recht weichen Boden konnten sich Fußabdrücke halten. Es dauerte immer seine Zeit, bis sich das Gras aufgerichtet hatte.
    Spuren gab es.
    Ob sie von irgendwelchen Fremden stammten oder von uns, das fand ich nicht heraus.
    Glenda hatte den Kofferraum geöffnet und bereits eine Dose mit diesem Energy-Drink hervorgeholt. Eine zweite stand auf dem Rand für mich bereit.
    Sie hob ihre Dose an. »Dann trinken wir mal darauf, John, dass es trotzdem noch ein angenehmer Abend wird.«
    Ich griff zu. »Deinen Humor hast du jedenfalls behalten, Glenda. Ich schließe mich deinen Wünschen an.«
    Der erste Schluck tat gut. Das Wasser schmeckte leicht zitronig. Durch die kleine Kühltasche war es kalt gehalten worden, und es erfrischte uns beide.
    »Trinkt die Dosen ruhig leer. Ihr habt es verdient. Wir sind ja keine Unmenschen...«
    Eine Stimme nur, aber die hatte ausgereicht, um mich innerlich zu Eis werden zu lassen...
    ***
    Ich trank die Dose nicht leer, sondern zog sie von meinen Lippen weg, behielt sie in der Hand und ließ sie langsam sinken, so dass mein Blick jetzt frei war.
    Einer hatte gesprochen, aber sie waren zu zweit. Und es waren keine Männer, die man als Spaßvögel ansehen konnte und ihnen verzieh, dass sie mal eben einen Autoreifen zerfetzt hatten. Das hier waren knallharte Typen, die genau wussten, was sie wollten.
    Von ihren Gesichtern war nichts zu erkennen. Sie hatten sich Strickmützen über die Köpfe gestülpt. Nur die Augen lagen frei, und auch die Münder. Beide waren ungefähr gleich groß und auch identisch gekleidet. Braune Bomberjacken. Dazu schwarze Hosen, die in den Knien hingen, und sehr feste Schuhe.
    Das alles hätte mich nicht so sehr gestört. Mir gefielen nur nicht die beiden Maschinenpistolen, die sie wie selbstverständlich in den Händen hielten, als wären sie nur Spielzeuge. Allerdings tödliche, denn die Magazine waren gefüllt, davon ging ich aus.
    Ich schielte zu Glenda hinüber, die auf dem Fleck stand und sich nicht bewegte. Die Dose war ihr aus der Hand gerutscht. Sie lag auf dem Boden und lief aus so weit dies möglich war. Ansonsten rührte sich Glenda nicht. Sie atmete nur schwer.
    Einer bedrohte mich, der andere Glenda. Ich wurde wieder an das Blitzen erinnert und konnte mir vorstellen, dass die beiden es verursacht hatten. Und sie hatten es ganz speziell auf uns abgesehen. Das waren keine Typen, die normale Jogger überfielen und ihnen das wenige Bargeld raubten, die wussten genau, was sie taten.
    Wer joggt, der ist nicht bewaffnet. Zumindest nicht mit einer Pistole oder einem Revolver. Daran hatte auch ich mich gehalten. Aber die Beretta hätte mir zudem kaum gegen die beiden MPis geholfen, deren Metall sehr gepflegt war und kalt glänzte.
    Ich hatte mich wieder gefangen und sagte: »Wenn ihr glaubt, bei uns Reichtümer erwischen zu können, da habt ihr euch geirrt. Wir sind zwei völlig normale Jogger, das ist alles. Geld müsst ihr euch schon woanders besorgen.« Während des Sprechens hatte ich schon gewusst, dass meine Worte nicht fruchteten. Ich kam mir sogar lächerlich vor, aber ich hatte sie aus der Reserve locken wollen.
    »Normale Jogger?«, höhnte der, der mich bedrohte. »Seit wann joggt ein John Sinclair?«
    Jetzt hatten wir den Beweis. Die beiden waren nicht zufällig aufgetaucht. Sie hatten es auf uns abgesehen und sich dabei eine verdammt günstige Situation ausgesucht. Das deutete auch darauf hin, dass wir unter Beobachtung gestanden hatten, ohne etwas bemerkt zu haben. Dies gefiel mir überhaupt nicht, denn es deutete auf einen bestimmten Plan hin.
    »Ihr seht gut aus«, sagte der Sprecher und nickte mir locker zu. »Wirklich...« Dann lachte er. »Aber die Kleidung spielt keine Rolle, denke ich mal.«
    Auch Glenda hatte sich wieder gefangen. »Hören Sie, was wollen Sie überhaupt von uns?«
    »Von dir nichts.«
    »Danke.«
    »Er ist wichtig.«
    Ich ließ es darauf ankommen und fragte: »Wollen Sie mich töten? Hier erschießen? Haben Sie das vor?«
    »Es könnte passieren, wenn Sie sich nicht vernünftig verhalten, Sinclair. Es ist in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie genau das tun, was ich verlange.«
    »Bitte.«
    »Die Arme anheben und die Hände hinter dem Kopf verschränken. Das ist alles.«
    Er wusste Bescheid. War ein Profi. Glenda schaute mir von der Seite her zu, wie ich mich bewegte und schließlich in der Haltung
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