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Das Herz einer Frau

Das Herz einer Frau

Titel: Das Herz einer Frau
Autoren: Christine Flynn
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haben.
    Er beobachtete, wie sie den Wein im Glas kreisen ließ. Ihr Gesicht war nachdenklich, und sie glich so gar nicht mehr der unberührbaren Prinzessin, die er vor zehn Jahren zum letzten Mal gesehen hatte. Noch immer wirkte sie edel und kultiviert. Sie strahlte eine Anmut aus, die sie nicht nur dem eleganten Outfit und der makellosen Haut verdankte. Obwohl sie so privilegiert aussah, wie sie war, erschien sie ihm sanfter und… berührbarer.
    Im Licht, das durchs Fenster schien, wirkte ihr Haar wie blasse Seide. Die Art, wie sie es am Nacken festgesteckt hatte, forderte einen Mann geradezu auf, es zu lösen und auf die Schultern fallen zu lassen. Und dann die Haut. Im Halbdunkel sah sie so glatt und perfekt aus wie Marmor. Aber vor allem waren es ihre Augen, die ihn anzogen.
    „Was denn noch?“ hörte er sich fragen.
    „Na ja“, begann sie. „Zum einen habe ich festgestellt, dass ich keinen Mumm habe.“
    „Mumm?“
    „Ich bin einfach nicht mutig genug.“
    „Wozu?“
    „Frei zu sein.“
    „Frei zu sein?“
    Er fragte sich, ob der Wein sie so offenherzig machte.
    „Etwas… Ungeheuerliches zu tun.“
    „Zum Beispiel?“
    „Oh, ich weiß nicht.“ Sie sah aus, als hätte sie noch nie richtig darüber nachgedacht, als sie ans Geländer ging und mit dem Glas auf das dunkle Wasser zeigte. „Vielleicht mit dem Boot irgendwohin zu fahren, wo mich niemand findet.“
    „Dusegeist?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht ohne Mannschaft. Und damit wäre das Ganze sinnlos.“
    „Das ist nicht ungeheuerlich. Das ist nur Flucht.“ Er kannte das Bedürfnis nur zu gut. Er hätte nur nicht gedacht, dass sie es auch empfand. „Nächstes Beispiel?“
    „Wie wäre es damit, dem Kellner, der acht Mal an den Tisch kommt und fragt, ob alles recht ist, mein Essen vor die Füße zu werfen?“
    Er nickte. „Im Four Seasons? Vielleicht ein wenig zu schockierend.“ Er lächelte.
    „Was noch?“
    Sie überlegte. Offenbar suchte sie nach etwas, das nach ihren Maßstäben skandalös wäre. „Nackt baden zu gehen.“
    Er wusste nicht, wie groß sie war. Ein Meter achtzig vielleicht, ohne die Absätze, in denen sie ihm bis zum Kinn reichte. Was den Rest ihres schlanken, geschmeidig wirkenden Körpers betraf, hatte er kein Problem, sich die Proportionen vorzustellen.
    Seit er ihr die Tür geöffnet hatte, war er sich ihrer Nähe bewusst. Aber er war nicht auf das vorbereitet gewesen, was er gespürt hatte, als er sie gerade eben festgehalten hatte. Und dann hatte sie ihn angesehen, und sein Blick war wie von selbst auf ihren Mund gefallen. Sofort hatte er sich gefragt, wie es wäre, sie zu küssen. Und ein Teil seiner Anatomie hatte darauf reagiert. Eindeutig.
    „Du glaubst, das würdest du tun?“
    „Nein.“ Sie klang enttäuscht. „Aber es ist etwas, das Mut erfordert.“
    „Für manche Leute schon.“
    „Hast du es schon mal getan?“
    Er zuckte mit einer Schulter. „Das Wasser ist warm in Tahiti.“
    Ashleys Blick wanderte von seinen breiten Schultern zu den schmalen Hüften, bevor er wieder dorthin zuckte, wo das Boot festgemacht war. Sie bewunderte Kunst in allen ihren Erscheinungsformen, und Matts Körper wäre nackt mit Sicherheit ein Kunstwerk. Aber würde sie selbst unbekleidet ins Wasser gehen?
    Sie bezweifelte, dass sie ihre Hemmungen ablegen konnte.
    In diesem Moment ging ihr auf, wie sehr sie es hasste, mit so vielen Zwängen zu leben.
    „Wie fühlt es sich an? So… frei zu sein.“ Sie wedelte mit dem Glas.
    „Gut, schätze ich.“
    „Ich meine, richtig frei zu sein. Wie ist es, keine Rücksicht auf Konventionen zu nehmen und einfach das zu tun, was einem gerade einfällt?“
    „Wie kommst du darauf, dass ich das weiß?“
    Sie war ganz sicher, dass er es wusste. „Etwa nicht?“
    Matt nahm ihr das Glas aus der Hand. „Vielleicht“, gab er zu. „Aber wir reden nicht von mir, sondern von dir.“ Er nahm einen Schluck Wein, gab ihr das Glas aber nicht zurück. „Fällt dir wirklich nichts Ungeheuerlicheres ein, als ohne Badeanzug schwimmen zu gehen?“
    Er sprach leise und nachdenklich. So, als würden ihn ihre Geheimnisse wirklich interessieren.
    Sie nahm den Blick von seinem so sinnlichen Mund und fragte sich, ob er sich so hart anfühlen würde, wie er aussah. Es gab etwas, das noch schockierender wäre, als nackt zu baden. Für sie jedenfalls.
    „Doch“, hörte sie sich leise sagen.
    „Was ist es?“
    Sie schüttelte den Kopf. Der Gedanke, die Arme um seinen Hals zu legen, sich an ihn
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