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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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sie ans Telefon gehen. Wahrscheinlich sitzen einige Verhaltensweisen so tief, dass selbst Tote sie haben.
    »Ja, ich weiß«, sagte Latimer. »Ja, ich sehe ihn gerade an. Nein! Bleiben Sie, wo Sie sind! Das ist ein Befehl! Halten Sie den Abstand in jedem Fall ein. Nichts anderes zählt. Halten Sie die Stellung, bis ich Ihnen den Gegenbefehl gebe – oder bis klar ist, dass ich nicht länger Befehle erteile. Dann nehmen Sie Ihre Befehle vom Nächsten in der Befehlskette entgegen. Gott schütze Sie. Und jetzt belästigen Sie mich nicht weiter. Ich bin beschäftigt.«
    Sie steckte das Handy weg. Happy sah sie beinahe schockiert an.
    »Das war’s? Sollten wir nicht das Hauptquartier anrufen und ernstzunehmende Verstärkung herholen mit ernstzunehmenden Waffen?«
    »Wenn die hier sind, ist alles schon vorbei«, erklärte Latimer kurzangebunden. »Auf die eine oder andere Weise.«
    »Sie sollten zum Teufel nochmal hier verschwinden, Chefin«, sagte JC. »Sie sind für das Institut zu wertvoll, um sich selbst in Gefahr zu begeben.«
    »Ja, das bin ich«, sagte Latimer. »Schön, dass Sie sich ausnahmsweise daran erinnern. Unglücklicherweise funktioniert mein Notfall-Teleportknopf nicht. Er hätte mich zu dem Zeitpunkt, an dem klar war, dass brutale Gewalt dieses Ding nicht stoppen würde, in Sicherheit bringen sollen, aber es sieht so aus, als ob etwas … Irgendetwas blockiert den Knopf. Eigentlich ist das nicht möglich. Ich kann nur annehmen, dass Patterson uns auf sehr vielen Ebenen verraten hat und sein Insider-Wissen mit dem geteilt hat, was ihn jetzt reitet. Ich vermute, ich könnte fortlaufen, aber ich bezweifle, dass ich weit käme.«
    »Typisch«, klagte Happy bitter. »Die Chefin kriegt einen Notfall-Teleportknopf, aber wir nicht. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas wie einen Notfall-Teleportknopf überhaupt gibt.«
    »Ich schon«, sagte Melody. »Ich versuche seit Monaten, die Dateien zu hacken, damit ich mir auch einen bauen kann.«
    »Oh, dann waren Sie das also?«, bellte Latimer. »Wir werden das später diskutieren, junge Lady.«
    »Verzeihung«, unterbrach JC. »Könnten wir uns – und ein Bitte mit Zucker obendrauf – wieder auf das aktuelle Thema konzentrieren? Nämlich auf diesen Toten, dem das Blut vieler an den Händen klebt und der vor uns steht? Und nein, ich würde nicht versuchen, vor ihm davonzulaufen, Boss. Sie haben ja gesehen, wie schnell sich das, was auch immer es ist, bewegen kann. Ich schätze, wenn man erst einmal tot ist, dann treffen menschliche Einschränkungen nicht mehr zu.«
    »Nein«, warf Kim ein. »Tun sie nicht. Aber es gibt andere Grenzen.«
    JC sah sie an. »Irgendwas, was du sehen kannst, irgendetwas, was du uns über den Toten sagen kannst?«
    »Er hat eine verdammt auffällige Aura. Eine Menge Purpur. Er verbrennt schon durch seine schiere Anwesenheit diese Leiche. Auch wenn uns das wahrscheinlich auf absehbare Zeit nichts nutzen wird. So viel Kraft! Was auch immer Patterson da reitet, ich glaube nicht, dass es menschlich ist. Oder wenigstens nicht mehr menschlich.«
    JC nickte schnell, als ob das nichts anderes sei, als er erwartet habe, und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Latimer zu.
    »Haben Sie irgendwelche besonderen Waffen dabei? Objekte der Macht, etwas in der Art?«
    »Nicht tatsächlich bei mir«, sagte Latimer. »Ich habe nicht geglaubt, dass ich so was brauche. Ich hatte nicht einmal erwartet, zu dieser unchristlichen Stunde wach zu sein.«
    »Ist wirklich schade, dass du diese Hand des Ruhms nicht mehr hast«, sagte Kim, ohne darauf zu achten, wer zuhörte. »Ich bin beinahe sicher, dass sie geholfen hätte.«
    Latimer starrte JC böse an. »Ich wusste es! Sie waren es! In dem Moment, in dem ich hörte, dass noch eins dieser Dinger aus der Waffenkammer verschwunden ist, wusste ich, dass Sie dahinterstecken!«
    » Noch eins dieser Dinger!?«, fragte Happy. »Wie viele dieser Dinger haben Sie denn noch auf Lager? Die sind gefährlich und verflucht, und ich glaube, ich sollte aufhören zu reden, damit Sie mich nicht mehr auf diese echt furchteinflößende Art und Weise anstarren, und sehen Sie mal, da ist ein Spatz!«
    »Noch so etwas, über das wir uns später unterhalten sollten«, sagte JC und ignorierte Happy mit jener Leichtigkeit, die mit langer Übung einhergeht. »Der springende Punkt ist, ich habe sie nicht mehr.«
    »Was? Was haben Sie damit gemacht?«
    »Man könnte sagen … ich habe sie verloren«, erwiderte JC.
    »Dafür werde ich Ihnen
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