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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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scheint mir, dass wir gerade einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Wir reden nämlich miteinander.”
    Einen Moment lang war Stina irritiert, dann begriff sie endlich, was er meinte. Abgesehen von höflichen Floskeln und schüchternen Fragen ihrerseits waren alle bisherigen Konversationen ziemlich einseitig gewesen. Patrick war stets der dominierende Part gewesen, sie selbst hatte die meiste Zeit über geschwiegen. Trotz der inneren Anspannung musste sie unwillkürlich lachen. “Du hast recht, das ist immerhin ein Anfang.”
    Ein wenig überrascht stellte sie jetzt fest, dass es ihr gar nicht so schwerfiel, sich mit Patrick zu unterhalten. Wenn sie nicht permanent darüber nachgrübelte, dass er der Ehemann war, an den sie sich eigentlich erinnern sollte, aber einfach nicht konnte, war es sogar verblüffend leicht.
    “Was meinst du, sollen wir zum Haus zurückkehren?” Patrick deutete zum Himmel, an dem sich mittlerweile eine dichte dunkle Wolkendecke gebildet hatte. “Sieht aus, als würde es gleich anfangen zu regnen. Und ich sage dir, ein richtiger Wolkenbruch hier in der Gegend lässt sich nicht mit einem kleinen Regenschauer in Stockholm vergleichen. Die Erfahrung möchte ich dir in deiner ersten Woche hier draußen lieber ersparen.”
    “Du denkst wohl, ich bin aus Zucker”, zog Stina ihn auf. Zum ersten Mal seit Langem konnte sie wieder aus vollem Herzen lachen. Es war, als wäre ein tonnenschweres Gewicht von ihr abgefallen.
    “Es gibt heute Abend sogar eine kleine Überraschung für dich – ich koche nämlich.”
    “Kannst du das denn?”, fragte Stina schmunzelnd.
    “Das traust du mir wohl nicht zu, wie?” Er grinste. “Aber ich fürchte, du musst dich auf meine Kochkünste verlassen, Harald und Margrit sind heute Abend bei der Familie ihrer Tochter Kristina zum Essen eingeladen.”
    “Na, wenn das so ist, bleibt mir wohl keine andere Wahl.”
    Patrick nahm ihre Hand, und erstaunlicherweise hatte Stina nicht das Geringste dagegen einzuwenden. Ganz im Gegenteil, sie konnte es sogar richtig genießen. Ob jetzt vielleicht doch noch alles gut werden würde?
    Harald hatte sich regelrecht in Schale geworfen, als Stina am Abend die Küche betrat. Sonderlich wohl schien er sich in seiner Aufmachung allerdings nicht zu fühlen, denn er nestelte umständlich am Kragen seines weißen Hemdes herum.
    “Margrit? Margrit, jetzt komm endlich. Du bist wirklich schön genug, auch ohne dich stundenlang vor dem Spiegel zurechtzumachen!” Er raufte sich das schüttere Haar, ehe er sich mit einem entnervten Seufzen an Stina und Patrick wandte, die sich zu ihm an den Küchentisch gesetzt hatten. “Diese Frau bringt mich eines Tages noch ins Grab. Wenn sie nicht bald fertig wird, kommen wir zu spät.”
    “Harald Lundquist, das habe ich ganz genau gehört”, sagte Margrit, die im selben Moment in der Tür erschien. Sie hatte ihr legeres Outfit gegen einen eleganten champagnerfarbenen Hosenanzug getauscht, der ihr ausnehmend gut stand. Schmunzelnd stemmte sie die Hände in die Seiten. “Also, was ist? Können wir jetzt endlich los?”
    Harald verdrehte die Augen, erhob sich aber. Patrick und Stina begleiteten die beiden zur Tür. “Bestellt Kristina schöne Grüße von uns”, sagte Patrick. “Und richtet ihr aus, dass sie und Christian mal wieder bei uns vorbeischauen sollen. Ich habe die beiden schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen.”
    Margrit lachte. “Du kennst doch unsere Tochter, Patrick. Ihr Job hält sie ständig beschäftigt, es wundert mich, dass Christian es mit ihr aushält, so wenig Zeit, wie sie hat.”
    Nachdem der Wagen des Haushälterehepaars hinter der Straßenbiegung am Ende der von hohen Tannen gesäumten Auffahrt verschwunden war, gingen Stina und Patrick zurück ins Haus, das sie bis spät in der Nacht für sich haben würden. “Wie sieht es aus, hast du schon Hunger?”
    Stina nickte energisch. “Ich bin kurz vorm Verhungern! Was gibt es denn?”
    “Das wird noch nicht verraten”, erklärte Patrick mit einem verschmitzten Lächeln. “Lass dich einfach überraschen.”
    “Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?”
    “Kommt gar nicht infrage.” Er trat hinter Stina und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Es war ein Gefühl, als ob tausend Schmetterlingsflügel über ihre Haut strichen. “Mach du es dir einfach im Wohnzimmer bequem, um alles andere kümmere ich mich.” Er warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. “Okay, ich schätze, ich
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