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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
Autoren: Barbara O'Neal
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gemacht. Nun war er einfach Julian Liswood. Nicht viele Sicherheitsbeamte kannten diesen Namen. Regie zu führen war eben nicht dasselbe wie Schauspielerei.
    Als er seinen Platz in der ersten Klasse eingenommen hatte und dankbar den zusätzlichen Raum für seine langen Beine zur Kenntnis nahm, klappte er sein Telefon auf und wählte die Nummer seines Geschäftsführers. »Ich habe meinen Küchenchef gefunden. Wir legen mit der Aspen-Geschichte los«, sagte er und sah zwei stämmigen Männern zu, die das Gepäck in die Ladeluke wuchteten. »Wir sehen uns heute Abend.«

    Elenas Favoriten
     
    Heiße Schokolade à la Paris
     
    In der Gegend um den Louvre reiht sich bekanntermaßen ein Souvenirshop und eine Gaststätte an die andere. Hier befindet sich auch ein zweigeschossiges Restaurant mit wunderschönen jungen Kellnerinnen und einem Tresen im vorderen Teil, wo Schokolade verkauft wird. Es heißt Angelina’s und war früher einmal sehr berühmt. Die Wände sind üppig verziert, wenn auch leicht heruntergekommen, mit vielen Spiegeln und vergoldetem Zierrat. An einem regnerischen Novembertag 1993 trafen sich drei Ausländer, die wünschten, sie wären endlich wieder zu Hause. Bis die heiße Schokolade serviert wurde, eine riesige Kanne voll, kochend heiß und mit einem dicken Klecks Sahne obendrauf. Patrick, der als kleiner Junge schon einmal dort gewesen war, lächelte selig und schenkte ein.
    »Und jetzt probiert«, sagte er.
    Mia und ich, die entsetzliches Heimweh und Sehnsucht nach unseren Lovern hatten, von denen uns zehntausend Meilen und ein riesiger Ozean trennten, griffen nach unseren Tassen. Ich nahm einen Schluck, woraufhin ein Fluss aus Schokolade meine Kehle hinabströmte. Er erreichte meine Brust, und ich ertrank förmlich in dem köstlichen Gebräu.
    Patrick lachte nur.

DREI
    E lena lernte Patrick und Mia in Paris kennen. Alle drei waren eifrige Schüler im Le Cordon Bleu – beseelt vom Gefühl, die Welt stünde ihnen offen, während sie mit ihrer amerikanischen Plumpheit und der fremden Sprache kämpften.
    Mia, die rundliche Italo-Amerikanerin mit dichtem Haar, üppigen Brüsten und köstlicher Sinnlichkeit, war eine solche Meisterin in der Herstellung verführerischer Süßspeisen, dass es ihr nie an Verehrern mangelte, auch wenn sie leider die Kunst nicht beherrschte, sie letzten Endes zu halten. Sie erinnerte Elena an die Familie, die sie verloren hatte, was sie gleich am ersten Unterrichtstag bewog, sich neben sie zu setzen. Sie verstanden sich auf Anhieb.
    Patrick war ein Bostoner Adelsspross mit ausgezeichnetem Gespür für guten Service und einer Schwäche für Details und schöne Dinge. Er stieß eine Woche nach Kursbeginn zu Elena und Mia, nachdem er bei zwei jungen Franzosen abgeblitzt war, die ihn wegen seiner jungenhaften Plumpheit und seiner beinahe albinohaften Blässe abservierten.
    An langen verregneten Nachmittagen saßen die drei in dem winzigen Apartment, das sie sich teilten, und pflegten ihren Kater nach durchzechten Nächten in Hinterhof-Bars mit schwarz gekleideten Hungerhaken, die Elena an Beatniks erinnerten. Unter ihren dicken Schals und Decken zitternd, saßen sie bei Kaffee beisammen und spannen sich einen Traum vom eigenen Restaurant zurecht – Elena als
Küchenchefin, Patrick als Restaurantleiter und Mia als Patissière.
    Nun, vierzehn Jahre später, bekamen sie die Chance dazu. Innerhalb von drei Tagen bekam Elena die Zusage von beiden, ihrem Ruf nach Aspen zu folgen, und drei Tage danach saß sie selbst in einem gemieteten Subaru, der ausreichend Platz für Alvin und ihre Habseligkeiten bot, von denen der Großteil in die Küche gehörte. Da sie die meiste Zeit in Küchenkleidung verbrachte, war ihr Kleiderschrank eher übersichtlich. Als Letztes verstaute sie eine leuchtend magentarote Geranie an einem sicheren Fleckchen. Sie war ein Ableger aus dem Restaurant ihrer Großmutter und das Einzige, was sie bei ihren zahlreichen Umzügen über all die Jahre begleitet hatte.
    Von einem Ort zum nächsten, dachte sie. Zum nächsten, zum nächsten, zum nächsten. Gott, sie war es leid, ständig nur durch die Welt zu ziehen! Aber was blieb ihr anderes übrig? Sie war Köchin. Und ging dorthin, wo ihre Arbeit sie hinführte.
    An einem Dienstagnachmittag kamen sie in Aspen an. »Sieh sich das einer an!«, sagte sie laut, nur für den Fall, dass Isobel zuhörte. Ihre Schwester zeigte sich zwar nie in einem Wagen, wofür Elena durchaus Verständnis hatte, aber manchmal redete sie
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