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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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aber auch nicht auf die Beine gekommen. Sie hatte nur zu einem zweiten Tritt angesetzt und perfekt getroffen.
    Der Fuß mit dem Winterschuh war gegen die Stirn der Vampirin geknallt und hatte sie zurückgeschleudert. Mit dem Rücken war die Hunter gegen die Wand geprallt.
    Sheila war noch nicht außer Gefecht gesetzt worden, und sie wollte, dass es auch so blieb.
    Sie keuchte. Ihre Gegnerin atmete nicht. Sie beobachtete die Frau nur. Den Weg nach draußen hatte sie ihr verbaut. Wenn sie verschwinden wollte, dann konnte sie nicht durch die normale Tür.
    Aber daran dachte Sheila nicht.
    So lange wie möglich wollte sie sich die Wiedergängerin vom Leib halten und darauf hoffen, dass ihr Sohn erschien, weil er etwas gehört hatte.
    Sollte er länger wegbleiben, würde sie nach ihm rufen, aber noch kam sie allein zurecht.
    Melissa wollte wieder angreifen. Sie sah keine Waffe in der Hand der Frau. Sie würde sich nur mit den Händen verteidigen können, und das war dann leichtes Spiel für die Vampirin.
    »Du kommst hier nicht mehr weg!«, versprach sie.
    »Abwarten.«
    »Glaubst du, stärker zu sein als ich?«, höhnte sie.
    »Wir werden es sehen.«
    »Sie allein nicht, aber wir bestimmt!«
    Es waren genau die Worte, die sich Sheila Conolly erhofft hatte. Sie wusste, dass ihr Sohn sie ausgesprochen hatte, konnte es aber kaum glauben und drehte sich um. Jetzt war Melissa Hunter vergessen, sie wollte sehen, wie Johnny eingriff.
    Er war aus dem Flur gekommen. Er war auch nicht allein. Liane hatte ihn begleitet, aber das nahm Sheila nur am Rande wahr.
    »Bist du okay, Ma?«
    »Keine Sorge, das bin ich.«
    »Gut.«
    Ein Lachen war zu hören. Die Blutsaugerin hatte es ausgestoßen. Es war klar, dass sie nicht aufgeben würde.
    »Hast du deine Waffe, Johnny?«, fragte Sheila keuchend.
    »Nein!«
    »Okay.« Sheila war enttäuscht, ließ es sich aber nicht anmerken.
    Beide Conollys standen recht weit voneinander entfernt. Das passte Johnny nicht.
    »Komm zu mir rüber, Ma.«
    »Und dann?«
    »Komm einfach. Es ist gut, glaube mir. Zwei können sich besser wehren als einer.«
    »Wie du willst.«
    »Dann los.«
    Johnny behielt seine Mutter im Auge. Er sah, wie sie sich von der Stelle weg bewegte. Dabei ließ sie die Blutsaugerin nicht aus den Augen.
    Aber auch Melissa hatte noch nicht aufgegeben. Sie sah aus wie jemand, der noch auf die Chance wartete, um sie dann blitzartig zu nutzen.
    Noch tat sie es nicht. Noch bewegte sich Sheila so, dass sie bald ihren Sohn erreichen konnte. Aber es gab ja nicht nur sie, sondern noch eine weitere Person, und das war Liane.
    Sie stand unschlüssig auf der Stelle. Es war ihr anzusehen, dass sie sich alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte. Sie konnte sich nicht entscheiden, wohin sie gehen sollte.
    Sheila aber ging weiter. Je mehr Schritte sie zurücklegte, umso besser ging es ihr. Es dauerte nicht lange, da war sie so nahe bei Johnny, dass sie ihn sogar hätte anfassen können.
    »Das ist gut, Ma …«
    »Noch sind wir nicht aus dem Schneider.«
    »Ich weiß.«
    »Und was hast du dir noch vorgestellt? Glaubst du denn, du kannst dich gegen diese Unperson behaupten?«
    Johnny verzog die Lippen. »Es wird schwer genug werden, Ma. Aber ich will auch nicht aufgeben. Wir müssen das durchstehen.«
    »Wie dein Vater.«
    »Was sagst du?«
    »Vergiss es.«
    Johnny grinste und bewies damit, dass er sehr wohl verstanden hatte. Er wollte nur nicht darauf eingehen. Schräg standen sich die beiden Parteien gegenüber. Man starrte sich an, man wartete auf einen Fehler des anderen, bis es Johnny zu bunt wurde.
    »Komm her, Liane!«
    »Nein, das ist – sie wird mich nicht lassen.«
    »Komm trotzdem zu mir.«
    »Ich traue mich nicht.«
    »Versuche es.«
    »Sie will mich haben.«
    »Ich weiß. Dann muss ich dich eben holen. Warte einen Moment.«
    Sheila mischte sich ein. »Nein, Johnny, tu es nicht. Das – das ist zu viel für dich.«
    »Wieso denn?«
    »Du hast keine Waffe, und sie ist stärker als du. Sie wird es sich nicht nehmen lassen …«
    Ein scharfes Lachen unterbrach Sheila. »Wie schlau bestimmte Personen doch sein können. Sie gehört mir, und dabei bleibe ich auch.« Ein knappes Lachen, dann war Melissa Hunter unterwegs. Und sie musste nicht weit laufen, um sich Liane zu schnappen.
    Johnnys Befürchtungen waren allesamt eingetroffen. Er konnte Liane nicht mehr erreichen, sie stand zu weit weg.
    Das Schicksal war nicht gnädig mit ihnen. Es stellte sich auf die Seite der Blutsaugerin.
    Sie war
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