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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire
Autoren: Mara Laue
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Gefühle zu sprechen. Doch dies war ein Moment, in dem die Offenbarung seiner Gefühle diese Menschen vielleicht besser zu erreichen vermochte als alle rationalen Erklärungen.
    Er wandte sich an Tremaine. »Sie haben mich gefragt, warum ich ein Vampir bleibe, obwohl ich wieder ein Mensch werden könnte. Weil ich in dem Augenblick, als ich mich entschieden habe, ein Vampir zu bleiben, zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl hatte, vollkommen eins mit mir selbst zu sein. Als wäre mein Leben bis dahin ein Puzzle gewesen, das man falsch zusammengesetzt hatte und dessen Einzelteile schlagartig an die richtigen Plätze gefallen und endlich das Bild ergeben hätten, was die ganze Zeit über in ihnen verborgen gewesen ist. Wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Zu seiner Überraschung nickten Tremaine sowie sein jüngerer Begleiter, und Lucinda Everett lächelte leicht.
    »Ja, Mr. Ryder, ich denke, wir verstehen genau, was Sie meinen«, versicherte Tremaine. »Und was die Wächter betrifft, so haben sie vollkommen recht damit, dass die unsere Organisation längst hätten zerschlagen können, wenn sie es je gewollt hätten. Eigentlich waren wir überzeugt, dass der heutige Prozess nur eine Show für uns sein sollte, um uns von der Rechtschaffenheit der Vampire zu überzeugen. Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass sich dieser Verdacht nicht bestätigt hat. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, ein paar liebgewonnene Vorurteile zu revidieren und einen Neuanfang zu wagen.«
    Er trat auf Ashton zu und reichte ihm die Hand. »Danke für Ihre Offenheit, Mr. Ryder. Sie stehen ab sofort wieder auf der Gehaltsliste von PROTECTOR, wenn Sie Ihren Job noch wollen, und wir hoffen, dass Sie Ihre Arbeit unverzüglich wieder aufnehmen, sobald Sie Ihre persönlichen Angelegenheiten geregelt haben.«
    Ashton drückte ihm die Hand und wusste für einen Moment vor Verblüffung nicht, was er sagen sollte. »Danke, Sir. Das bedeutet mir einerseits sehr viel«, brachte er schließlich heraus. »Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob ich noch mit Menschen zusammenarbeiten kann und will, die mich umbringen wollten. Ich fürchte außerdem, die anderen Jäger haben damit ein Problem. Besonders Mr. Shepherd.«
    »Das glaube ich nicht«, war Lucinda Everett überzeugt. »Abgesehen davon, dass wir unsere Leute in den einzelnen Zweigstellen entsprechend instruieren werden, kann ich Ihnen sagen, dass Mr. Shepherd als Leiter der New Yorker Abteilung zurückgetreten ist und Mr. Quinn seinen Posten übernommen hat. Deshalb sollten Sie ihm und Ihren Kollegen noch eine Chance geben. Natürlich betrachten wir die nächsten Monate als eine Art Probezeit, ob das Experiment gelingt. Wir sind allerdings zuversichtlich.«
    Das war Ashton in diesem Moment auch. Mit Harry Quinn als Chef von PROTECTOR würde sich dort einiges ändern, nicht nur was die Jagd auf Vampire betraf. Tremaine klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter.
    »Kommen Sie, Mr. Ryder, teilen wir Ihren Leuten unsere Entscheidung mit.«
    Er wartete Ashtons Antwort nicht ab, sondern verließ den Raum und ging direkt zu Sean.
    »Sean, Sie und Ihre Wächter haben ab sofort eine Allianz mit PROTECTOR. Wenn Sie wünschen, werden wir die Konditionen schriftlich festlegen. Darüber hinaus wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie für uns ein Treffen mit Vertretern der Wächter der anderen, eh, Spezies arrangieren könnten, damit wir denen dasselbe Friedensangebot unterbreiten können.«
    Sean atmete erleichtert auf und schüttelte Tremaine die Hand. »Gern, Mr. Tremaine. Ich versichere Ihnen, dass Sie das nie bereuen werden. Und ja, es wäre uns recht, wenn wir unsere Zusammenarbeit schriftlich regelten, damit es keine Missverständnisse zwischen uns gibt. Treffen wir uns morgen Abend nach Sonnenuntergang wieder hier im Haus und arbeiten die Grundlagen aus.« Er deutete auf Lady Sybilla, die sich gerade mit Gwynal unterhielt. »Mit Lady Oliphant können Sie gleich selbst einen Gesprächstermin vereinbaren.«
    Ashton wandte sich an Harry Quinn, der ihn höchst zufrieden angrinste. »Meinen Glückwunsch, Ash. Du hast etwas geschafft, von dem sich keiner vorstellen konnte, dass es möglich sein könnte.«
    »Meinen Glückwunsch zu deiner Beförderung, Harry. Ich nehme an, du weißt schon, dass Tremaine mir gerade meinen Job zurückgegeben hat.«
    Quinn nickte. »Das habe ich zur Bedingung gemacht, andernfalls hätte ich die Leitung von PROTECTOR nicht übernommen. Ich bin jetzt also
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