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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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achtete, ihm nicht mit ihrer Lampe direkt in die Augen zu leuchten. »Ich bin froh, dass Sie so schnell mit Ihrem Seil reagiert haben.«
    »War doch klar. Ich hing auch schon mal an meinen Händen. Das ist ziemlich brenzlig, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Sind Sie okay? Sie sind ganz schön hart an diese Felsplatte geprallt.«
    Er blickte zu dem Loch an der Decke hinauf, das man von hier unten gut erkennen konnte. Der Fußboden der oberen Kammer war an dieser Stelle wohl schon vor langer Zeit eingebrochen.
    Diane schaute sich ihre Hände an. Ihre Finger und Handflächen waren aufgeschürft und bluteten an manchen Stellen immer noch. »Mir werden die Hände noch eine ganze Zeit weh tun. Wahrscheinlich trifft das auf meinen ganzen Körper zu.«
    Mike nahm eine ihrer Hände und schaute sich die Handfläche genau an. »Also, wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Sie sollen bei solchen Unternehmungen Handschuhe anziehen?«
    »Ich weiß. Ich weiß. Ich mag einfach das taktile Gefühl dieser Höhlen …«
    »Na ja, dieses ›taktile Gefühl‹ wird diesmal bestimmt noch ein paar Tage anhalten.«
    Diane streckte ihre schmerzenden Muskeln und stöhnte. Verdammt, sie würde in wirklich guter Form sein, wenn sie morgen mit Frank in Urlaub fahren würde. Ich sollte besser eine gute Schmerzsalbe und ein Heizkissen mitnehmen, dachte sie.
    »Alles in Ordnung dort unten?« Neva lehnte sich über den Rand des Deckenlochs. »Wir haben euer Walkie-Talkie-Gespräch verfolgen können und sind so schnell gekommen, wie wir nur konnten.«
    »Uns geht es gut«, rief Diane zu ihr empor. »Dank Mikes Fähigkeiten im Hantieren mit Seilen. Passen Sie nur mit diesem Loch auf; dort oben könnte es noch weitere Schwachstellen geben. Wo ist MacGregor?«
    »Er war der Ansicht, dass er wohl kaum durch diesen schmalen Gang hindurchpassen würde. Offen gesagt, hatte er wohl ganz recht damit. Wirklich verdammt eng.«
    Dick MacGregor war ein Mitglied ihres Höhlenforscherklubs, vor allem war er aber ein Verwandter des Landbesitzers, auf dessen Grundstück der Eingang zu dieser Höhle lag. Diese Tatsache allein ließ Diane seine unangenehmeren Charaktereigenschaften vergessen. Aus diesem Grund hatte sie ihn auch in ihr Forscherteam aufgenommen. Er war zwar nicht richtiggehend dick, aber stämmiger als Mike, Neva oder gar Diane. Es gab hier einige Stellen, an denen er wohl stecken geblieben wäre.
    »Neva, würden Sie zu mir herunterklettern? Mike wird derweil mit MacGregor zur Oberfläche zurückkehren.«
    »Soso«, sagte Mike mit einem Grinsen, »es juckt Sie also doch, dieses Skelett einmal näher zu untersuchen.«
    »Geheimnisse, vor allem Höhlengeheimnisse, interessieren mich immer.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte er, als er vorsichtig über das Geröll zu dem Seil hinüberging, das aus dem Loch in der Decke herunterhing.
    Diane bemerkte, dass er an das Seil eine Reihe von Schlaufen gebunden hatte, mit deren Hilfe man jetzt besser hinaufsteigen konnte.
    »Wie sicher ist eigentlich der Rand dieses Loches?«
    Er schaute hinauf. »Dieses Mal wird er wohl noch halten.«
    »Könnten Sie bitte auch ein paar weitere Lampen mitbringen?«, bat ihn Diane.
    »Klar. Soll ich jemanden im Kriminallabor benachrichtigen?«
    »Bitten Sie David oder Jin, einen Tatortkoffer hierher zu bringen. Aber sie sollen draußen warten. Es ist besser, wenn Sie ihn durch die Höhle bugsieren.«
    Diane war die Direktorin des RiverTrail-Naturkundemuseums in Rosewood, Georgia. Als dessen Forensische Anthropologieabteilung bei der Aufklärung einiger Morde in der näheren Umgebung äußerst hilfreich war, erregte dies die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters und des Polizeichefs. Sie sorgten dann dafür, nicht zuletzt durch einige politische Winkelzüge, dass im zweiten Stock des westlichen Museumsflügels ein Kriminallabor mit einem festen Tatortteam eingerichtet wurde, das ebenfalls von Diane geleitet wurde.
    Alles in allem empfand sie dies als interessante Kombination. So verschieden die Arbeit im Museum und die Verbrechensbekämpfung auf den ersten Blick erscheinen mochten, so war es doch für das Kriminallabor äußerst hilfreich, jederzeit qualifizierte Museumsexperten hinzuziehen zu können. Andererseits waren die Talente des Tatortteams auch gut zu gebrauchen gewesen, als das Museum eine ägyptische Mumie erworben hatte. Es hatte sich also zu jedermanns Überraschung herausgestellt, dass ein Kriminallabor und ein Naturkundemuseum durchaus gut
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