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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht
Autoren: Wolfgang Ecke
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Weinglas fest. Die baldige Folge davon war ein winziger Schwips. Und wie immer, wenn sie einen winzigen Schwips hatte, begann ihr rechtes Augenlid zu zucken. Dicki Miller, der ihr schräg gegenüber saß, bemerkte das. Und da er meinte, dieses freundliche Augenzwinkern gelte ihm, begann er ebenso freundlich zurückzublinzeln. Getreu der Devise seines Großvaters, die da lautete: Spuckt dir einer in die Suppe, dann spuck zurück!
    Endlich kam man zum Mokka (Dicki erhielt auf Wunsch Kakoffee), und Sir Howard forderte Clifton auf, seine Neugier nicht weiter zu strapazieren.
    Perry Clifton nickte und begann:
    „Zunächst möchte ich feststellen, daß an der raschen Aufklärung des Falles viele und vieles mitgewirkt haben. Zum vielen zähle ich Burtons Dummheit, die Sache nicht selbst in die Hand genommen zu haben, und eine Menge Glück. Zu den vielen rechne ich, außer Scotland Yard“, er nickte zu Scott Skiffer hin, „in erster Linie Kommissar Gaitner, Frau Theres (die bei Nennung ihres Namens vor Schreck einen Schluckauf bekam), den Portier Sutter und das Zimmermädchen Colette Salier...“
    „Die in den nächsten Tagen von uns tausend Pfund erhalten wird!“ warf Edward Hamilton ein; Mr. Poolman nickte eifrig.
    „Die Geschichte der Firma Burton ist schnell erzählt“, fuhr Perry Clifton fort. „Der wirkliche Kopf und geschäftlich erfolgreiche Teil war der 1969 verunglückte Bruder Ronald. Nach seinem Tod ging es mit der Firma ständig bergab. James Pieter Burton ließ sich zu immer gewagteren Spekulationen überreden und verwirtschaftete auch den Teil der Firma, der eigentlich Claire Burton, Ronalds Frau, zustand. Als Mills, der nach Ronalds Tod in die Firma eingetreten war, eines Tages mit dem Versicherungsbetrug vorfühlte, schien für Claire Burton der Zeitpunkt ihrer persönlichen Rache an ihrem Schwager James gekommen zu sein. Sie sagte deshalb ebenso rasch wie Burton ihre Bereitschaft zu. Mills nahm die Sache in die Hand. Wenn wir auch noch nicht wissen, wie er an Püttely herankam...“
    „Stimmt es, daß der so ein großer Fisch ist?“ unterbrach Poolman. Und Scott Skiffer antwortete an Stelle von Clifton: „Er wird wegen Handels mit gefälschten Papieren, besonders Aktien, ebenso gesucht wie wegen Scheckbetrügereien, Vertrieb von Falschgeld und Erpressung. Sein wirklicher Name lautet Brian Turner. Allein in seinem Anzug fanden wir eingenäht vier verschiedene Pässe!“
    „Da kann es einem ja direkt nachträglich noch angst und bange werden“, meinte Rita Hamilton.
    Perry Clifton berichtete weiter: „Jack McButton dagegen kannte Mills von früher her. McButton wollte ihm die Brieftasche stehlen, und er hat ihn dabei erwischt. Er verzichtete auf eine Anzeige, und da er die eigentliche Harmlosigkeit McButtons erkannte, ließ er ihn hin und wieder für sich ,arbeiten 1 .“
    „Unverständlich ist mir, wie dieser Leuchtturmwärter und sein Enkel in so was reingeraten konnten“, meinte Hamilton kopfschüttelnd.
    „Ja, das ist eine ganz böse Sache. Eine Verkettung von gemeinen Zufällen. Mike Forster ist ein überdurchschnittlich begabter Kunstschlosser. Er kam aus Dover, um hier in London mehr Geld zu verdienen. Er bezog bei einer betagten Tante in Blackheath ein schönes Zimmer. Während einer harmlosen Whiskyreise durch Soho trifft er auf Jack McBut-ton, der ihn zum Besuch einer verbotenen Spielhölle überredet. Es kommt, wie es kommen mußte: Forster verspielt nicht nur alles Geld, das er mit sich führt, sondern unterschreibt darüber hinaus noch einen Wechsel über sage und schreibe 650 Pfund. Die Teufelsmühle dreht sich schnell und schneller. Um das notwendige Geld zu verdienen, läßt sich Mike Forster von McButton breitschlagen, gemeinsam mit diesem kleine Päckchen auszutragen.“
    „Rauschgift!“ erläuterte Skiffer.
    „Doch ausgerechnet — oder auch glücklicherweise — an dem Tag, an dem man die beiden festnimmt, sind sie sauber. Das heißt, sie haben nichts bei sich. Trotzdem werden Forsters Arbeitsplatz und sein Zimmer in Blackheath durchsucht. Man findet nichts und muß die beiden freilassen. Doch Forster ist seinen Arbeitsplatz los! Das und die Tatsache, daß man ihn wegen der 650 Pfund unter Druck setzt, bringen ihn in eine verzweifelte Situation. In dieser fast ausweglosen Lage taucht Patrick Mills auf. Er ist nicht nur auf der Suche nach Helfern und,Zeugen’, er ist auch auf der Suche nach einem brauchbaren Platz für das ,Unglück“. Man kann nur ahnen, was sich in
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