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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht
Autoren: Wolfgang Ecke
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überreden müssen...
    „Da kommt er!“ rief sie. Tatsächlich, da kam Perry.
    Dicki drückte die Brust raus, winkte, wie man einem alten, heimkehrenden Freund entgegenwinkt, und strahlte über das ganze sommersprossige Gesicht. Auch Perry Clifton strahlte. Wenn er auch für Dickis Begriffe eine Spur zu weit nach links strahlte, aber das konnte auch am Lichteinfall liegen, tröstete er sich.
    Kaum hatte Perry Clifton zwei Händedrücke verteilt (einen kräftigen und einen langen), als es aus dem Lautsprecher hallte: „Mister Perry Clifton, soeben aus Wien gelandet, wird zum Informationsschalter gebeten... Mister Perry Clifton, soeben aus Wien gelandet, wird zum Informationsschalter gebeten!“
    „Bitte wartet hier auf mich, das ist bestimmt Scotty!“
    Es war Scott Skiffer. Er rief aus dem Yard an und entschuldigte sich, daß er mit seinen Musikern nicht rechtzeitig genug zur Stelle gewesen sei, aber die „Aktion Burton“ halte ihn in Atem. Und dann erfuhr Perry Clifton, daß man in Duncan Hill Püttely, Forster, James Pieter Burton und dessen Schwägerin Claire verhaftet habe. John Aston sei mit einem Herzanfall ins Krankenhaus nach Dover gebracht worden. Im Augenblick sei man dabei, Patrick Mills festzunehmen. Als sich Perry wieder Julie und Dicki näherte, sah er letzteren schon von weitem heftig gestikulieren.
    „Um was geht’s denn?“ wollte er wissen.
    „Um den Rahmen für die Wiedersehensfeier!“ sagte Julie lachend. „Als ich Dicki das Glensworth vorschlug, meinte er, daß es Ihnen unangenehm sein könnte, die Geschenke in aller Öffentlichkeit auszupacken.“
    Nun mußte auch Perry Clifton lachen. „Womit er natürlich recht hat!“
    „Also, dann stelle ich meine Wohnung zur Verfügung. Sie hat den Vorteil, daß sie fast am Weg liegt!“
    „Und gemütlich ist!“ ergänzte Dicki.
    „Was war denn mit Mister Skiffer — oder war er es nicht?“ erkundigte sich Julie Young.
    „Ja, es war Scotty. Bis auf zwei Leute hat man die ganze betrügerische Sippschaft vorhin in Duncan Hill verhaftet. Einschließlich des geheimnisvollen Gesichts’...“
     
     
     

Die Tafelrunde
     
    Sonnabend, 1. April.
    „Ich lade Sie zur Siegesfeier ein. Bringen Sie Ihre besten Freunde mit!“ hatte Edward Hamilton gesagt und hinzugefügt: „Wir wollen ein wenig über das Geschäftliche und sehr viel über den ,Fall’ sprechen. Mein Chef, Sir Howard, ist ganz wild darauf, Einzelheiten zu erfahren.“
    Und nun saßen sie um den riesigen Tisch in Hamiltons riesigem Wohnsalon, in dem alles, bis auf ihn selbst, riesig war.
    Rechts neben Perry Clifton saß Julie Young, links von ihm Dicki Miller, der eine elterliche Ausnahmegenehmigung für die Einladung erhalten hatte. (Der Großvater: Laßt ihn doch mal an der „Versicherung“ riechen, vielleicht läßt er dann das blöde Detektivspielen sein. Ein Versicherungskaufmann in der Familie hilft, das Kleingedruckte zu verstehen!) Neben Dicki fühlte sich Scott Skiffer wohl, diesem gegenüber saß Mister Poolman, der Direktor für die Sektion West, in dessen Bereich der „Fall Burton“ fiel. Neben Poolman thronte (1 Meter 99) Sir Howard Holbridge, Präsident der PARTLAND. Wenn er zu lachen anhub, begannen die Glassachen zu klirren. Diese seine Eigenart verband ihn mit dem nächsten Gast: Johannes Gaitner! Ja, die PARTLAND hatte es sich (nach Empfehlung Cliftons) nicht nehmen lassen, den Exkommissar nebst „Ofenrohr“ Theres einzuladen. Letztere, die kein Wort Englisch verstand, jedoch so tat, als wolle sie sich keine Silbe entgehen lassen, saß neben Mister Hamilton und dessen (ein Kopf größere) Frau Rita. Den Reigen dieser elfköpfigen Gesellschaft beschloß ein kleiner Mann: Henry Overgaty. Burtons ehemaliger Butler, der zwar nicht Auto fahren konnte, dafür jedoch um so besser den Umgang mit einem Motorrad verstand.
    Mit den launigen Worten: „Geben wir uns dem Vergnügen des Nichtstuns hin und lassen wir unsere Mägen für uns arbeiten!“ eröffnete Edward Hamilton das von einem chinesischen Koch zubereitete Festessen, das nun von zwei Leihkellnern (ebenfalls Chinesen) aufgetragen wurde.
    Während das Servieren der fernöstlichen Leckerbissen von Dicki Miller mit Neugier und Interesse beobachtet wurde, verursachte der Anblick von Krabben, Krebsen, Morcheln und schlickrigen Glasnudeln bei Theres Schauder über Schauder. Und statt die chinesische Aufforderung: Ching to chia tsang! (Bitte, essen Sie, soviel Sie können) zu befolgen, klammerte sie sich an ihrem
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