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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier
Autoren: Gitty Daneshvari
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Punchalower …«
    »Warte!«, unterbrach Lulu Theo ernst. »Hat hier gerade jemand gewinselt?«
    »Du hast es auch gehört?«, antwortete Garrison, augenblicklich äußerst wachsam.
    Theo, Madeleine, Lulu und Garrison erstarrten und
warteten ab, aus welcher Richtung das Winseln kam. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie das gedämpfte Geräusch wieder hörten. Lulu ging auf den Waldrand zu, die Augen in einer Mischung von Angst und Erwartung weit aufgerissen. Das Wiedererkennen war plötzlich und erschreckend, aber sie schaffte es, nicht aufzuschreien.
    »Das ist er.«
    »Wer?«, fragte Garrison. »Munchhauser?«
    »Abernathy. Ich erkenne ihn wieder, weil ich ihn einmal gesehen habe, als er im Speisezimmer durchs Fenster gespäht hat«, sagte Lulu und starrte in Abernathys dickes und aschfahles Gesicht zwischen den Bäumen.
    »Und das sagst du uns erst jetzt«, tadelte Theo Lulu.
    »Ich dachte, ich hätte es mir nur eingebildet …«, murmelte Lulu. »Dieses Gesicht …«
    Madeleine trat hinter Lulu, völlig gebannt von Abernathys Gesicht.
    Abernathy erwiderte den starren, staunenden Blick der Kinder und rührte sich nicht von seinem Standort am Waldrand weg. Der merkwürdige Mann wusste, dass er geschützt war. Niemand würde sich den Gefahren des Waldes aussetzen, und Kinder schon gar nicht.
    »Vielleicht sollten wir etwas sagen? Ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten«, meinte Theo ernsthaft.
    »Äh, hallo! Falls du es noch nicht gemerkt hast, wir
sind nicht im Hotel ›Vier Jahreszeiten‹«, fauchte Lulu Theo an.
    »Ja, aber wenn wir ihm etwas anbieten, sind wir wenigstens höflich. Vielleicht erwärmt er sich dann für uns.«
    Noch ehe jemand die Sache erwägen konnte, sagte Theo laut und vernehmlich: »Hallo! Ich bin Theo und das sind Madeleine, Garrison und Lulu. Wir kommen von der Schule auf dem Berg. Aber das wissen Sie vielleicht schon, da Sie uns nachspioniert haben, Mr Abernathy. Und damit meine ich, dass Sie höflich in die Fenster geschaut haben. Das ist in Ordnung. Wir würden Ihnen gerne etwas zu trinken oder einen kleinen Imbiss anbieten, aber wir haben nichts«, sprudelte Theo heraus.
    Abernathy zog langsam den Zeigefinger quer über seine Kehle. Glücklicherweise war Theo viel zu sehr von einem seltsamen Geräusch in Anspruch genommen, um die bedrohliche Geste zu erkennen. Jetzt nur noch ein paar Zentimeter vom Wald entfernt, hörte Theo das Winseln erneut und erkannte, dass es viel zu nahe war, um von Abernathy stammen zu können.
    »Warte nur, du böser Geist!«, sagte Theo und drehte sich nach links.
    Munchhauser und Makkaroni standen von Kopf bis Fuß mit Grönland-Pilz bedeckt bestens getarnt vor dem üppig grünen Hintergrund des Waldes. Noch ehe sich jemand rühren konnte, warf Munchhauser eine
Hand voll kleiner gelber Kügelchen nach den Schülern. Der Geruch war lähmend und warf alle vier buchstäblich um. Sie sanken zu Boden. Der Gestank der Mandelsteine war so widerlich und faulig, dass die vier allesamt ohnmächtig wurden. Das Letzte, woran sie sich erinnerten, war die grüne Silhouette von Munchhauser mit Mak auf dem Arm, der in der Ferne verschwand.
    Madeleine kam nach der Mandelstein-Attacke als Erste wieder zu sich. Der Geruch war ranzig und umwerfend stark. Sie berührte ihr Gesicht und stellte fest, dass zwei Steine an ihrer Wange klebten. Ohne zu zögern, rannte sie an den Waldrand und begann, ihr Gesicht wie verrückt mit einem Blatt abzureiben. Der Gestank war so fürchterlich, dass sie sich nicht einmal Sorgen machte, an dem Blatt könnten Insekteneier kleben.
    »Ich glaube, ich sterbe«, stöhnte Lulu vom Boden her.
    »Reib dein Gesicht ab!«, rief Madeleine und erinnerte sich, was Lulu über das Insektenabwehrmittel in ihrem Blut gesagt hatte. Sie hoffte, dass es stimmte, als sie ihr Gesicht mit dem Blatt abrieb, auf dem womöglich eine Spinne saß.
    »Abernathy ist weg«, sagte Garrison, als er den Wald absuchte.
    »Kann man ihm das verübeln? Bei dem Gestank! Wir müssen hier weg«, sagte Lulu. »Garrison, du musst
Theo tragen. Ihn hat es am härtesten getroffen. Es kann Tage dauern, bis er wieder zu sich kommt.«
    Garrison säuberte mit angehaltenem Atem Theos Gesicht von Mandelsteinen. Zum Glück wachte Theo auf, überwältigt von dem Fegefeuer für die Nase.
    »Hilfe! Der Geruch … der Geruch …«
    »Los, komm, wir müssen weiter«, sagte Garrison fest und zog Theo auf die Füße.
    Die vier setzten sich in Trab und liefen, so schnell es ihre leeren Mägen
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