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Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier
Autoren: Gitty Daneshvari
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prima«, sagte Garrison sarkastisch. »Aber wer rettet dann Mak und Schmidty? Wie kann ein großer Mann in einem lilafarbenen Anzug mit einer fetten Bulldogge auf den Armen spurlos verschwinden?«
     
    »Glaubt ihr, es ist ungewöhnlich, dass man in einem einzigen Tag Arthritis bekommt?«, fragte Theo, als die vier verdrossen auf dem geraden Stück weitergingen, ohne eine Spur von Munchhauser oder Makkaroni zu sehen. »Meine Gelenke fangen nämlich an, richtig weh zu tun. Ich wünschte, auf dieser Straße wären mehr Leute unterwegs. Die könnten mich dann direkt zum Arzt bringen. Ich halte zwar nichts davon, per Anhalter zu reisen, und normalerweise würde ich nicht einmal daran denken, zu einem Fremden ins Auto zu steigen. Aber in dieser Lage würde ich meine Regeln überdenken«,
plapperte Theo weiter. Anscheinend fiel ihm gar nicht auf, dass ihm niemand antwortete.
    »Könntest du bitte still sein?«, warf Lulu ein.
    »Jemand hier ist sehr unhöflich«, flüsterte Theo laut Madeleine zu.
    »Ich rede nicht mehr mit dir, Theodor Bartholomew«, kreischte Madeleine mit tropfnassen Haaren.
    »Mad, ich hab doch gesagt, es war ein Versehen! Ich hatte keine Ahnung, dass deine Dose bald leer sein würde. Zumindest kannst du sicher sein, dass sich auf drei Meter keine Käfer und Spinnen deinem Kopf nähern werden.«
    »Aber was ist mit dem Rest? Mit meinen Armen, Beinen und dem Gesicht? Sie sind völlig ungeschützt jedem Angriff ausgesetzt! Schau mich doch an: kein Schleier, kein Insektenspray an der vordersten Insektenfront. Nichts! Wohin ich mich auch drehe, ist Natur, Natur und noch mal Natur! Und jeder weiß, dass Spinnen und Insekten in der Natur leben!«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Insektenabwehrmittel schon in deinen Blutkreislauf transportiert werden. Es wird Jahre dauern, bis eine Stechmücke auch nur in deine Nähe kommt«, sagte Lulu.
    Madeleine sagte nichts, dachte aber darüber nach, ob Lulus Behauptung wohl stichhaltig war.
    »Wie lange sind wir denn eigentlich unterwegs? Ich fühle mich, als hätte ich schon tagelang weder Essen noch Wasser bekommen.«

    »Es sind erst zwei Stunden, Theo. Beruhige dich«, sagte Lulu.
    »Zwei Stunden? Das ist alles? Das sind nur 120 Minuten oder 7200 Sekunden.«
    »Danke für die mathematische Belehrung, Pummel. Die ist wirklich äußerst nützlich auf unserem Weg auf einer Kopfsteinpflasterstraße mitten in der Pampa!«
    »Kein Grund, mir gleich den Kopf abzureißen. Ich habe nur berechnet, wie lange wir schon hier draußen sind und den Elementen trotzen.«
    »Weißt du was, Theo? Es mögen nur zwei Stunden gewesen sein, aber falls du dich dann besser fühlst, sei dir gesagt, dass dein unablässiges Gejammer die Zeit viel länger erscheinen lässt. Fast wie einen ganzen Tag. Und für den Fall, dass du es nicht weißt, dauert der Tag 24 Stunden oder 1440 Minuten oder …« Lulu hielt inne und versuchte, die Rechnung im Kopf durchzuführen, »… eine Menge Sekunden!«
    »Ich sehe, dass ich nicht der Einzige bin, der wegen Nahrungsmangel ein bisschen schlecht gelaunt ist.«
    »Es sind 86 400 Sekunden, um genau zu sein«, murmelte Madeleine leise Garrison zu.
    »Du denkst, das sei schon schlechte Laune? Bevor wir in der Stadt ankommen, wirst du dich lächelnd an die guten alten Zeiten erinnern, ehe Lulu dir wegen deiner Geschwätzigkeit ein blaues Auge verpasst hat!«
    »Drohst du mir?«, fragte Theo verächtlich.
    »Vielleicht.«
»Ich denke, ich sollte dir sagen, dass alles, was du sagst, bei Gericht gegen dich verwendet werden kann und wird.«
    »Die Miranda-Rechte«, sagte Madeleine zu Garrison, als kommentierte sie ein Spiel Zug für Zug live. Die Sätze kamen so schnell, dass Garrison einen Moment lang den Atem anhielt. Er war absolut hingerissen von Madeleines unverschleiertem Gesicht. In der einfachen Sprache eines Dreizehnjährigen ausgedrückt: Er fand sie total süß.
    »Ich bin ja nicht verhaftet worden!«, gab Lulu Theo zurück.
    »Diesen Satz kann man auch bei anderen Gelegenheiten anwenden. Jedenfalls dachte ich einfach, du solltest wissen, dass ich mir alle deine Drohungen merke, damit ich sie an meine Mom und meinen Anwalt weitergeben kann, wenn ich wieder zu Hause bin.«
    »Hörst du jetzt auf? Im Augenblick hast du nicht einmal ein Handy, geschweige denn einen Anwalt!«
    »Ich habe vielleicht nicht hier und jetzt einen Anwalt, aber in diesem Land kann jeder einen Prozess anstrengen, selbst ein Zwölfjähriger. Also stell dich darauf ein, Lulu
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