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Das Geheimnis von Orcas Island

Das Geheimnis von Orcas Island

Titel: Das Geheimnis von Orcas Island
Autoren: Nora Roberts
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empor. »Du brauchst mich nur zu heiraten.«
    »Nicht.«
    »Charity.« Mit einer Geduld, die er sich gar nicht zugetraut hätte, hielt er sie fest. »Eines der Dinge, die ich am meisten an dir bewundere, ist dein Verstand. Du bist wirklich klug. Sieh mich an, richtig an. Ich nehme an, du wirst wissen, dass ich nicht zum Spaß mit dem Kopf gegen dieselbe Wand renne. Ich liebe dich. Das musst du mir glauben.« Er spürte den ersten Funken Hoffnung. »Glaube es. Du hast mein Leben verändert. Ich kann nicht zurückkehren zu der Lebensart, die vorher meine war. Ich kann nicht vorangehen, wenn du nicht bei mir bist.«
    Die Arme vor der Brust verschränkt, entfernte sie sich ein kleines Stück. Das hohe Gras am Ufer war noch feucht vom Tau. Sie konnte es riechen, und den zarten Duft von Wildblumen. Da fiel ihr auf, dass sie diese kleinen Dinge aus ihrem Leben verdrängt hatte, seit sie Ronald fortgeschickt hatte.
    Wenn sie von ihm Ehrlichkeit verlangte, wie konnte sie ihm da weniger geben? »Ich habe dich schrecklich vermisst.« Sie schüttelte hastig den Kopf, bevor er sie wieder berühren konnte. »Ich habe versucht, mich nicht zu fragen, ob du zurückkommen würdest. Ich habe mir eingeredet, dass ich es nicht wollte. Als ich dich am Straßenrand stehen sah, wollte ich nur zu dir laufen. Keine Fragen, keine Erklärungen. Aber es ist nicht so einfach.«
    »Nein.«
    »Ich liebe dich, Ronald. Ich kann nicht aufhören. Ich habe es versucht«, sagte Charity und blickte ihn an. »Nicht sehr hart, aber ich habe es versucht. Ich wusste wohl hinter all dem Zorn und Schmerz, dass du nicht über deine Liebe zu mir gelogen hast. Ich wollte dir nicht verzeihen, dass du über das andere gelogen hast, aber … das ist eigentlich nur Stolz.« Vielleicht ist es doch so einfach, dachte sie. »Wenn ich wählen muss, dann nehme ich lieber die Liebe.« Sie lächelte und breitete die Arme aus. »Ich würde sagen, du bist eingestellt.«
    Sie lachte, als er sie hochhob und herumwirbelte. »Wir werden dafür sorgen, dass es klappt«, versprach er und bedeckte ihr ganzes Gesicht mit Küssen. »Von heute an.«
    »Wir wollten heute heiraten.«
    »Und das werden wir auch.«
    »Aber wir …«
    »Ich habe eine Lizenz.« Er schloss den Mund über ihrem und wirbelte sie erneut herum.
    »Eine Lizenz zum Heiraten?«
    »Sie ist in meiner Tasche, zusammen mit zwei Tickets nach Venedig.«
    »Nach …« Ihre Hände glitten von seinen Schultern. »Nach Venedig? Aber wie …?«
    »Und Mae hat gestern ein Kleid für dich gekauft. Sie wollte es mich nicht sehen lassen.«
    »Nun.« Die Freude war zu überwältigend, um sie Verärgerung vortäuschen zu lassen. »Du warst dir deiner schrecklich sicher.«
    »Nein.« Ronald küsste sie erneut, spürte das Lächeln auf ihren Lippen, und die Einwilligung. »Ich war mir deiner sicher.«
    – ENDE –
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