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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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den schwarzen Kreisen auf dem Tisch liegen, in den der Kobold langsam wieder hineinkletterte. Plötzlich stellte sich ihr Körper senkrecht und wie eine Rakete schoss das Mädchen kopfüber in Richtung des Zeichenblocks .

3. Kapitel
    Das eiserne Tor

    Schreiend mit fest zusammengekniffenen Augen wartete Leandra auf den bevorstehenden Knall, wenn sie am Fußboden aufschlug. Sie würde sich Hals und Bein brechen! Aber – nichts passierte!
    Vielmehr spürte sie eine entspannende Wärme und Leichtigkeit, während sich ihr Körper spiralförmig nach vorne drehte. Sie hörte plötzlich viele Kinderstimmen, gleichsam, wie wenn sie sich in einer riesigen Kathedrale befände. Die kreisenden Bewegungen ihres Körpers wurden immer langsamer und sie landete schließlich sanft auf festem Boden.
    Jetzt erst traute sich Leandra ihre Augen zu öffnen und was sie sah, verschlug ihr die Sprache. Sie stand auf einer langen gläsernen Rolltreppe, die sich in einem schier unendlichen Raum aufwärts bewegte und dabei lustig hin und her schau kelte. Zahlreiche Regenbögen in den schönsten Farben er hellten die Decke, die mit tausenden funkelnden Sternen übersät war. Als sie ihre Blicke umherschweifen ließ, riss Leandra ihre Augen weit auf, denn sie war nicht die Einzige in diesem Raum! Unendlich viele Rolltreppen aus feinstem Kristallglas schlangen sich krakenförmig in- oder untereinander. Auf jeder Stufe stand ein Kind, dessen Hand ein kleiner Kobold hielt. Manche davon trugen rote Federn im Haar, andere schmückten gelbe und blaue Federn. Kleine Elfen mit silbernen Ge wändern und goldenen Haarbändern schwirrten mit winzigen Tabletts umher, auf denen sich verschiedenste Getränke und Süßigkeiten befanden. Flink flatterten diese zahlreichen zarten Wesen mit ihren kleinen Flügeln von Kind zu Kind und boten ihre Waren an. Diese lachten fröhlich und bissen mit Genuss in die feinsten Schokoladendelikatessen. Obwohl sie sich gierig von den Gaben bedienten , schienen sich diese kleinen Tabletts niemals zu leeren. Der unendlich große Raum war mit einem angenehmen und heiteren Wispern erfüllt. Hier und da konnte Leandra ein lautes Jauchzen hören.
    Leandra stellte sich mit ihren blauen Turnschuhen auf die Zehenspitzen und streckte sich, um zu sehen, wohin sie die Rolltreppe führen würde . Aber trotz ihrer Bemühungen konnte sie wegen der vielen Ecken, Kurven und Spiralen kein Ziel erkennen. Nun bemerkte sie wieder den Kobold an ihrer Seite, der fröhlich grinsend ihren Finger umklammert hielt.
    »Nanu, Erlas, wo sind wir denn hier gelandet?«, fragte Leandra ihren Begleiter neugierig . »Wo führt uns diese Treppe hin?«
    »Hab keine Angst. Wir müssen auf den Einlass warten«, ant wortete Erlas schnell. »All diese Kinder wollen nach Mikosma einreisen. Sicherlich verstehst du, dass das ein wenig dauert.«
    Leandra ließ noch einmal ihre Blicke umherkreisen. Beinahe hätte ihre Rolltreppe zwei andere gestreift, auf denen Kinder aus Asien und Afrika standen.
    »Übrigens stehst du hier auf sicherem Boden. Dir kann nichts passieren«, informierte sie ihr Begleiter mit ruhiger Stimme.
    Als Leandra ihm einen ungläubigen Blick zuwarf, senkte Erlas verlegen seinen Kopf. Das Mädchen beobachtete, wie sich seine beiden kleinen Wangen knallrot färbten.
    »Ich muss dir gestehen, dass ich ein wenig vergesslich bin«, stammelte der Zwerg.
    Dabei zeichnete er mit einem seiner zarten Beinchen verlegen unsichtbare Kreise auf die Stufe der Rolltreppe. Leandra verdrehte etwas genervt die Augen.
    »Hallo Erlas. Du hast aber einen guten Fang gemacht! So ein hübsches Mädchen durftest du schon lange nicht mehr be gleiten«, piepste eine kleine Elfe begeistert, während sie Leandra ihr Tablett unter die Nase hielt. »Bitte bediene dich«, forderte sie Leandra freundlich auf.
    Sie schielte auf das Tablett und riss ihre Augen weit auf: Männchen in Form von Schokoladenbällchen, Täfelchen oder Rippchen drängten sich tanzend darauf umher und zeigten sich mal von links, mal von rechts, um sich von ihrer appetitlichsten Seite zu präsentieren. Das Mädchen lachte vor Entzücken laut auf. In Form von Eiswürfeln waren verschie denste Erfrischungsgetränke rund um das Tablett herum aufgestapelt. Doch Leandra verspürte vor lauter Aufregung keinen Hunger, und obwohl sie die Leckereien auf dem Tablett verführerisch anlächelten , winkte sie die kleine Fee mit einem freundlichen Kopfschütteln weiter. Diese verneigte kurz ihr Köpfchen, klimperte einige
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