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Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode II: Im Namen Gottes (German Edition)
Autoren: Martina André
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zweifelnd an. Die Vorstellung, so etwas zulassen zu müssen, war die Hölle schlechthin.
    „Da ist nur noch ein Problem“, gab Ines zu bedenken. „Falls Bruder Antonius auftaucht, müssen wir ihn irgendwie ablenken. Er könnte in solch einer Vorgehensweise durchaus eine Todsünde erkennen und uns alle exkommunizieren lassen.“
    „Also gut“, erwiderte Gero schweren Herzens. „Ich vertraue dir. Du hast freie Hand. Um den Kaplan kümmere ich mich.“
    „Komme ich noch rechtzeitig?“, erscholl eine Stimme vom Ende des Flurs. Als die beiden verstört aufblickten, eilte ihnen Bruder Antonius entgegen.
    „Wenn man vom Teufel spricht“, bemerkte Ines leise und bekreuzigte sich.
    Beleibt, wie es für Mönche nicht unüblich war, atmete der Geistliche schwer, ob der drei Etagen, die er soeben überwunden hatte.
    „Wie geht es dem Kind?“, fragte er mit einer naiven Neugier. Seine Schweinchenaugen glänzten im Schein der Fackeln. „Ist es schon da?“
    „Nein“, erklärte Gero düster. Der vorwitzige Pfaffe hatte ihm zu all seinem Unglück wahrhaftig noch gefehlt.
    „Wir sollten alle gemeinsam zum heiligen Norbert beten“, schlug der Mann Gottes vor. „Wo ist denn die Gebärende?“
    Schon wollte er die Tür zur Kammer aufstoßen, doch Gero hielt ihn eisern zurück. „Ich glaube nicht, dass Ihr das sehen möchtet. So eine Geburt ist eine äußere blutige Angelegenheit“, erklärte er und hatte keine Mühe, dem frommen Bruder seine Abscheu zu zeigen.
    Der Geistliche zog sich erschrocken zurück. „Wenn das so ist, warte ich lieber hier draußen, bis meine Anwesenheit erwünscht ist.“
    Gero überlegte fieberhaft, in welcher Etage eine Kammer frei war, in der er den Geistlichen einsperren konnte. Doch dann hatte er eine Idee. Er bückte sich und griff sich Harko, der ihm nicht von der Seite wich. „Passt einstweilen auf den Hund Eurer zukünftigen Herrin auf“, rief er und drückte dem verblüfften Kaplan das weiße Wollknäuel in die Arme, das zu allem Überfluss prompt zu knurren begann.
    Antonius warf einen ängstlichen Blick auf das zähnefletschende Tierchen. „Hat er den Teufel in sich?“
    „Falls ja, ist er doch bei Euch in den besten Händen“, bemerkte Gero mit mühsam unterdrückter Ironie. Im nächsten Moment erschien Ines, die inzwischen Mathilde aus dem Bett geholt hatte. Gemeinsam drängten sie den Kaplan zur Seite und begaben sich in die Kammer. Gero ließ den verdatterten Mann Gottes mit dem knurrenden Hund stehen und folgte den Frauen. Danach verriegelte er die Tür von innen.
    Lissy war nicht bei vollem Bewusstsein, was Gero einerseits ängstigte, andererseits beruhigte, weil sie auf diese Weise kaum Schmerzen spürte. Petronia hatte bereits damit begonnen, blutstillende Substanzen anzurühren.
    „Ihr müsst mir mal behilflich sein“, sagte Ines an Gero gerichtet.
    Mathilde hatte inzwischen ihre Utensilien auf dem Bettlaken drapiert: Kappmesser, Schere, ihre feinsten Nadeln und sauberes Seidengarn.
    „Nehmt Eure Frau und legt sie möglichst nah an den Rand des Bettes“, riet ihm Ines, „damit Mathilde den Schnitt sauber führen kann.“
    Lissy lag gefährlich kalt in seinen Armen, als er sie in die gewünschte Position verlagerte. Ihr Atem ging flach. Sogar in der Ohnmacht bäumte sich ihr Leib auf und versuchte vergeblich, das Kind aus sich herauszudrücken.
    Ines kniff die Lippen zusammen und schien zu überlegen, was als Nächstes zu geschehen hatte. „Die Presswehen hören nicht auf, obwohl sie kaum bei sich ist“, bekannte sie kopfschüttelnd. „Aber für den Schnitt benötigen wir sie in absoluter Ruhe.“
    „Was ist, wenn sie plötzlich wach wird?“ fragte Gero aufgebracht. „Kannst du garantieren, dass sie dann keine Schmerzen hat?“
    Immer wieder strich er Lissy das feuchte Haar aus dem Gesicht. Eine naive Geste, die nichts bewirkte, außer dass sie seine Hilflosigkeit offenbarte.
    „Das wird nicht geschehen“, versprach ihm Ines. „Ich sagte doch, dafür haben wir den Schlafschwamm.“ Ines reichte ihm den mit der betäubenden Tinktur getränkten Schwamm. „Drückt ihr das auf die Nase“, sagte sie. „Das wird sie ins Reich der Träume schicken. Sollte sie zu sich kommen, drückt einfach noch ein wenig nach. Aber Ihr müsst achtgeben, dass sie weiter normal atmen kann. Es ist ein gefährlicher Zustand. Wenn wir ihr zu viel davon geben, kann es dazu führen, dass sie keine Kraft mehr besitzt, zu uns zurückzukehren, wenn die Sache vorüber ist.“
    „Bei
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