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Das Geheimnis Des Amuletts

Das Geheimnis Des Amuletts

Titel: Das Geheimnis Des Amuletts
Autoren: Gillian Shields
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vergiftete. Ich bin deinem Vater begegnet und fing eine Beziehung mit ihm an. Sie war nicht von Dauer. Dann wurdest du geboren, aber nichts kam mir noch so wirklich vor wie mein verfluchtes Streben nach Unsterblichkeit. Ich suchte neue Leute und dunklere Wege, um sie zu erlangen. Ich studierte Bücher und Pergamentrollen mit entsprechenden Überlieferungen. Auf diese Weise gelangte ich schließlich nach Wyldcliffe. Den Rest kennst du. Ich war dir nie eine Mutter. Ich war ein Fluch für dich, wie ich es jetzt auch für mich bin.«
    »Aber du hast mir das Siegel gegeben.«
    »Ja, ich habe dir das Siegel gegeben, Helen, auch wenn es inzwischen zu einem armseligen Schmuckstück verkommen ist. Ich habe es dir gegeben, um dir zu beweisen, dass ich einmal gewusst habe, was Hoffnung und Schönheit und Unschuld bedeuten.«
    Mein Mund war trocken, und ich konnte kaum sprechen. Ich wollte ihr sagen, dass ich sie immer noch lieben konnte und es nicht zu spät für Hoffnung und Unschuld zwischen uns war, aber alles, was ich zustande brachte, waren ein paar Worte. »Es … tut mir leid für dich.«
    »Dann lass mich gehen! Du kannst mich freilassen, und ich werde dir helfen. Die letzten Überreste der Macht, die ich noch habe, werde ich in deinem Sinne benutzen. Ich werde dir dabei helfen, all das zu bekommen, was dein Herz begehrt, alles, wovon du träumst. Was wünschst du dir am meisten? Lass mich dir helfen, es zu finden!«
    »Es ist zu spät für das, was ich mein ganzes Leben gewollt habe«, flüsterte ich. »Siebzehn Jahre zu spät.«
    »Denk nicht an mich, Helen! Du brauchst keine Mutter, die dich stark oder gut macht. Das alles bist du bereits. Es wird Zeit, dass du dich von der Vergangenheit und dem, was hätte sein können, abwendest. Sieh nach vorn in die Zukunft. Möchtest du Liebe? Oder vielleicht möchtest du das Siegel für dich beanspruchen und alles, was es bewahrt. Lass mich dir helfen.«
    »Mir helfen – wie könntest du das?«
    »Lass mich frei.«
    Ich wusste in diesem Moment, dass ich sie tatsächlich freilassen konnte. Die Macht der Luft und der Winde, die wie ein unsichtbarer Tornado durch meine Adern wogte, würde genügen, um jeden Beschwörungsbann und jede Bindung wegzufegen.
    »Befreie mich, bitte, Helen«, flüsterte sie mitleiderregend. »Nicht um meinetwillen, sondern damit ich wenigstens etwas Gutes für dich tun kann, bevor es zu spät ist.«
    Oh, wie sehr wollte ich ihr vertrauen! Aber kühle Logik warnte mich. »Ich … ich kann nicht«, brachte ich schließlich mühsam hervor. »Du hast so oft versucht, mich zu verletzen, mich und auch meine Freunde …«
    »Ich mache die gleichen Fehler nicht noch mal! Ich diene dem Ewigen König nicht mehr. Ich möchte ins Licht zurückkehren. Ich schwöre es, Helen, bei allem, was mir jemals heilig war. Ich schwöre es bei deiner unsterblichen Seele!«
    Ein Blitz flackerte um den Steinkreis herum, und ich sah meine Mutter vor mir stehen, aber so, wie sie ausgesehen hatte, als sie jung gewesen war. Ihr Gesicht war bleich vor Schmerz. Dann sah sie mir in die Augen, und ich sah etwas, das ich nie zuvor gesehen hatte. Da war Liebe. Liebe zu ihrem Kind. Zu mir.
    »Ich werde meinem Schwur folgen, Helen. Und dann lass mich durch die Hallen des Todes schreiten, wie Sebastian es getan hat, und ich werde dich nie wieder belästigen. Ich bereue! Lass zu, dass ich erlöst werde. Ist nicht jeder in der Lage, erlöst zu werden? Wenn wir das nicht glauben, sind wir für immer in der Dunkelheit verloren.«
    Ich sank auf die Knie, vor Schock ganz benommen. Meine Mutter hatte gesprochen, und zum ersten Mal in meinem Leben glaubte ich ihr. War dies das Zeichen, auf das ich gewartet hatte?

Sechs
    Das Zeugnis von Sarah Fitzalan
    Warten, warten, warten, dass sich unsere Bestimmung erfüllt – es schien, als wäre das alles, was wir tun konnten, während die Septembertage verstrichen und Helen sich alle Mühe gab, uns aus dem Weg zu gehen.
    Wann immer es möglich war, verbrachte ich meine Zeit mit Evie und Josh und Cal, dem Roma, der sein Wanderleben aufgegeben hatte, um in Wyldcliffe und bei mir bleiben zu können. Cal war jetzt mein wahres Zuhause; mein Herz wurzelte in seinem, und unser Wiedersehen nach den langen Sommerferien war ein Segen. Er hatte ein paar Arbeiten auf einem der Höfe hier in der Gegend übernommen, half aber oft Josh in den Ställen, und so sah ich ihn fast jeden Tag. Überwältigt von Glück küssten wir uns in den Schatten des gepflasterten Hofes, und
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