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Das Geheimnis der Masken

Das Geheimnis der Masken

Titel: Das Geheimnis der Masken
Autoren: Ken Follett
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er.
    „Dann rede bitte in der Küche weiter über nichts. Ich möchte ungestört fernsehen.“
    Mick nahm die beiden Blätter mit und setzte sich an den Küchentisch, um sie zu studieren.
    Er hatte sich nicht geirrt. An jedem Tag, an dem die Maskenbande einen Überfall begangen hatte, war ein Lieferwagen ins Studio gekommen und hatte Mrs Briggs geärgert.
    Jetzt wusste er, was die Männer im Studio gemacht hatten!
    Kellerman’s Studio war das Versteck der Maskenbande!
    Am darauffolgenden Tag in der Schule standen sie bei der Morgenandacht nebeneinander. „Unsinn!“, sagte Izzie leise.
    „Ich kann es beweisen“, widersprach Mick.
    Sie hatten die Gesangbücher aufgeschlagen. Das Lied lautete „Wir pflügen die Felder und säen“, doch mit den Gedanken waren sie ganz woanders.
    „Hör zu“, fuhr Mick fort. „Die Daten der Überfälle der Maskenbande sind genau die gleichen wie die Daten auf der Zeittafel von Mrs Briggs!“
    „Das beweist überhaupt nichts“, sagte Izzie einen Deut zu laut. Die Adleraugen von Mr Solomons richteten sich auf die beiden Jungen.
    „Alle guten Dinge kommen vom Himmel herab“, sang Mick, so laut er konnte. Mr Solomons’ Blick schweifte weiter.
    „Die Bande verkleidet sich im Studio, macht den Überfall und kehrt mit der Beute ins Studio zurück“, sagte er. „Die Polizei glaubt, dass die Räuber richtige Schminke benutzen und alles, oder?“
    Izzie blickte nicht mehr ganz so spöttisch drein. Die Jungen senkten die Köpfe zum Gebet, dann drängten sie zusammen mit den anderen Kindern aus der Aula.
    „Wir sollten zur Polizei gehen“, sagte Izzie.
    „Du machst wohl Witze!“, sagte Mick.
    „Wieso?“
    „Na ja, angenommen, wir irren uns? Wir kriegen Schwierigkeiten, weil wir unbefugt ins Studio eingedrungen sind.“
    Izzie überlegte eine Minute. „Wir müssen Beweise finden“, sagte er schließlich.
    „Wie?“
    „Keine Ahnung. Es muss eine Möglichkeit geben.“
    Sie setzten sich auf ihre Plätze und nahmen die Schulbücher hervor.

Kapitel Fünf
    I zzie saß auf seinem Rad und hielt sich am Geländer vor Micks Haus fest, während er darauf wartete, dass Mick nach unten kam. Er rätselte noch immer über der Frage, was sie wegen der Kostümbande unternehmen sollten. Es bestand kein Zweifel: Sie brauchten Beweise, dass die Männer im Studio die Räuber waren. So viel war leicht einzusehen. Aber wie sollten sie an die Beweise gelangen?
    Izzie fragte sich außerdem, was überhaupt als Beweis galt. Wenn sie die Männer dabei fotografieren konnten, wie sie sich im Studio umzogen – das würde vermutlich reichen. Aber sie konnten sie nicht fotografieren, ohne geschnappt zu werden.
    Mick kam herunter und warf die Tür hinter sich laut ins Schloss. Sein Rad stand draußen vor dem Haus. Er setzte sich wie Izzie auf den Sattel und hielt sich am Geländer fest. „Ich denke, wir sollten die ganze Sache vergessen“, sagte er.
    „Warum denn das?“, fragte Izzie erstaunt.
    „Na ja … warum sollten wir der Polizei helfen, die Bande zu schnappen?“
    „Weil … weil es Diebe sind, darum.“ Für Izzie war es offensichtlich.
    „Na und? Warum sollten wir auf der Seite des Gesetzes sein? Ich bin auf der Seite der Bösewichte.“
    „Ach, sei nicht albern, Mick. Abgesehen von allem anderen – so eine Chance auf ein Abenteuer bekommst du nie wieder! Überleg doch mal – zwei Schüler spüren die berüchtigte Maskenbande auf, ganz allein. Wir müssen es versuchen.“
    Mick dachte nach. Izzie sah den Widerstreit, der in seinem Freund tobte. Für Izzie stand es völlig außer Frage: Wenn man eine Chance hatte, dann half man der Polizei, Kriminelle zu schnappen. Es schien, als würde Mick die Kriminellen geradezu bewundern. Doch letztlich erwies sich die Verlockung des Abenteuers als zu stark.
    „Wie sollen wir sie schnappen, das ist die Frage“, sagte Mick zu guter Letzt, und Izzie wusste, dass er seinen Freund überzeugt hatte.
    „Ich habe darüber nachgedacht“, antwortete er. „Ideal wäre, wenn wir Fotos von ihnen machen würden, wenn sie nach einem neuen Überfall ihre Verkleidungen ablegen.“
    „Genau, und uns dabei von ihnen erschießen lassen“, sagte Mick sarkastisch.
    „Hmmm.“ Izzie runzelte die Stirn.
    „Wir könnten ihre Verkleidungen fotografieren, wenn sie nicht da sind.“
    „Genau“, sagte Izzie. „Und ihre Waffen – und das gestohlene Geld, wenn irgendwelches herumliegt.“
    „Wir haben keine Kamera.“
    „Ich hab eine!“, rief Izzie aufgeregt.
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