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Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Maori-Frau (German Edition)
Autoren: Danielle Stevens
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Großvater wusste sie, dass Emily und ihr verstorbener Mann Jim die Farm über vierzig Jahre lang gemeinsam bewirtschaftet hatten.
    Diese Frau hatte den größten Teil ihres Lebens hier verbracht!
    »Kommt«, sagte Shelly und parkte den Wagen im Schatten des Rata. »Wir wollen uns vorstellen.«
    »Mrs Jenkins?«, fragte sie, als sie kurz darauf auf die ältere Frau zuging. Die Angesprochene nickte, wirkte aber auf der Hut – auch als Shelly ihr zur Begrüßung die Hand reichte. »Ich bin Shelly Makepeace, wir haben vor ein paar Tagen telefoniert. Das hier sind meine Kinder Will und Kim.«
    »Die Urenkel vom alten Ben.« Emily Jenkins Haut war tief von der Sonne gebräunt, ihr Gesicht von Falten überzogen. Wettergegerbt war der Begriff, der Shelly als Erstes einfiel, als sie die ältere Frau sah, die nun fast ein wenig ungläubig den Kopf schüttelte. »Unfassbar, wie schnell die Zeit doch vergeht.« Sie schenkte Will ein vorsichtiges Lächeln. »Du siehst ganz genauso aus wie dein Urgroßvater, als er in deinem Alter war, junger Mann.«
    »Sie kannten Gramps, als er ein Junge war?« Überrascht schaute Will Emily Jenkins an.
    Die lachte auf. Es war erstaunlich, was für eine Veränderungdas auslöste. Sie wirkte plötzlich um viele Jahre jünger. »Nein, natürlich nicht! Ich war damals noch gar nicht geboren. Aber im Haus sind eine Menge alter Gegenstände von eurer Familie zurückgeblieben, als Ben und seine Eltern Neuseeland verließen. Darunter auch eine Hutschachtel mit alten Fotos. Wenn du willst, können wir sie uns gemeinsam ansehen.«
    »Ehrlich? Das würde ich furchtbar gern machen!« Will war deutlich anzusehen, dass ihn die Neugier gepackt hatte. Ganz im Gegensatz zu Kim, die ein finsteres Gesicht zog und sich keinerlei Mühe gab, ihre schlechte Laune zu verbergen.
    »Wegen dieser Bruchbude sind wir aus L. A. weggegangen? Das ist hoffentlich nicht dein Ernst, Mom!«
    Shelly brachte ihre Tochter mit einem strengen Blick zum Schweigen und nahm sich vor, später ein ernstes Wörtchen mit ihr zu reden. Für Emily war diese Bruchbude seit vielen Jahren ihr Zuhause. Und nur weil Kim wütend über ihre eigene Situation war, gab ihr das noch lange nicht das Recht, so unhöflich zu sein.
    »Vielleicht sollten wir erst einmal ins Haus gehen«, schlug Emily vor und ging einfach über Kims Bemerkung hinweg, als hätte sie sie nicht gehört. »Sie haben eine anstrengende Reise hinter sich und sind sicher sehr erschöpft. Alles Weitere können wir bei einer schönen Tasse Tee miteinander besprechen. Kommen Sie doch herein.«
    Eine halbe Stunde hielten sich die beiden Frauen zusammen in der Küche des Farmhauses auf. Will und Kim waren auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen. Kims Kopf ruhte auf der Schulter ihres kleinen Bruders. Ein seltenes Bild der Eintracht, das Shelly tief berührte.
    Sie seufzte. Warum musste das Leben nur immer so schrecklich kompliziert sein? Sie wollte doch nur das Richtigetun – doch irgendwie schien alles, was sie in letzter Zeit anfasste, komplett schiefzugehen. Es war, als würde ein Fluch auf ihr liegen.
    Unwillkürlich musste sie an das denken, was Adrian ihr bei seiner Festnahme im Vorübergehen zugezischt hatte: »Das wirst du noch bereuen, Shelly. Bis dass der Tod uns scheidet – vergiss das niemals! Ich werde dich finden, ganz egal, wo du dich auch verkriechst! Lauf ruhig weg, aber du wirst keine ruhige Minute finden, solange du weißt, ich bin hinter dir her …«
    Schockiert hatte Shelly dem Streifenwagen nachgeschaut, in den Adrian verfrachtet worden war. Ihr war ein eisiger Schauer den Rücken hinuntergerieselt. Sie kannte ihren Ehemann gut genug, um zu wissen, dass er keine leeren Versprechungen machte.
    In diesen Moment war ihr klar geworden, dass sie auf keinen Fall mit den Kindern in Los Angeles bleiben konnte. Die Entscheidung, nach Aorakau Valley zu gehen, wo sie kurz zuvor die Farm ihres verstorbenen Großvaters geerbt hatte, war da nur naheliegend gewesen. Die knapp 7000 Meilen pazifischer Ozean, die zwischen der Westküste der Vereinigten Staaten und Neuseeland lagen, erschienen ihr als halbwegs ausreichender Sicherheitsabstand zwischen Adrian und ihrer Familie. Doch Shelly war klug genug, um zu wissen, dass die Entfernung ihren zukünftigen Exmann nicht davon abhalten konnte, Rache zu üben.
    Wenn es sein musste, würde er dafür auch bis ans andere Ende der Welt fahren.
    »Sie sehen nachdenklich aus, Shelly«, riss Emily Jenkins’ Stimme sie aus ihren
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