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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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und obwohl er genauso besudelt war wie sie, schienen Jeans und Khakihemd dazu geschaffen, mit Staub und Schmutz verdreckt zu werden - ganz im Gegensatz zu Carolines weißer Hose und weißem T-Shirt. Selbst seine abgewetzten Stiefel eigneten sich wesentlich besser für die Wüste. Mit ihren Slippern musste Caroline acht geben, dass sie keine kleinen Steinchen oder Sand in die Schuhe bekam, die ihr beim Gehen die Haut von den Füßen schürfen würden.
    Nach einem einzigen Blick, mit dem sie seine gesamte Erscheinung abmaß - und seinen Augen geflissentlich auswich ging sie an ihm vorbei und ließ sich im Schatten nieder.
    Joe biss die Zähne zusammen. Er hatte geglaubt, sich wieder unter Kontrolle zu haben, doch von einer Sekunde auf die andere war er erneut genau da, wo er angefangen hatte - nämlich kurz vor dem Explodieren. Caroline ging auf Distanz zu ihm, und verflucht, er ertrug es nicht.
    Verbissen hielt er seinen Atem ruhig, zwang sich, die geballten Fäuste zu öffnen und die Wangenmuskeln zu entspannen. Sie war immer noch angegriffen durch die rohe Behandlung, die sie am Tag zuvor hatte erdulden müssen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für eine Konfrontation, selbst wenn er sicher gewesen wäre, die Beherrschung nicht zu verlieren. Später. Später, so versprach er sich, würde er bekommen, was er wollte.
    „Wir müssen etwas trinken“, sagte er nur. „Komm.“
    Ohne zu zögern, stand sie auf. Nicht einmal ein Anzeichen von Widerspruch, was bedeutete, dass sie sehr durstig sein musste.
    Sie brauchten nicht weit zu laufen. Joe hatte die Gegend abgesucht und einen Platz gefunden, der bedeckt war mit grünem Gestrüpp. Er kniete sich auf den Sand und begann mit den Händen zu graben. Das Loch war noch nicht tief, und der Sand begann, feucht zu werden. Joe zog sein Messer aus dem Stiefel und benutzte es, um tiefer zu graben. Schon bald trat schlammiges Wasser in die Mulde.
    Um ihn zu knebeln, hatten Gilchrist und sein Komplize ein Taschentuch benutzt, das sich jetzt als äußerst nützlich erwies. Joe breitete es in dem Loch aus, um das Wasser zu filtern, dann forderte er Caroline auf: „Trink.“
    Sein Befehlston scherte Caroline nicht. Joe hatte Wasser gefunden, das war das einzig Wichtige. Sie machte sich auch keine Gedanken um unhygienische Voraussetzungen oder über die würdelose Haltung, die sie einnahm, um von dem kostbaren Nass zu trinken: Sie ging auf alle viere und trank wie ein Hund. Das hier war Wasser. Und wenn sie sich auf den Kopf stellen müsste, sie würde alles tun, was nötig war. Sie spürte, wie ihre ausgetrocknete Kehle die kühle Feuchtigkeit aufsog. Es war ein wunderbares Gefühl.
    Dennoch zwang sie sich, mit dem Trinken aufzuhören, lange bevor ihr Durst gestillt war, und zog sich von dem kleinen Wasserloch zurück. „Du bist an der Reihe“, sagte sie zu Joe. Schließlich wusste sie nicht, wie viel Wasser die Wüste hergeben würde. Vielleicht reichte es nur für ein paar Schlucke für jeden von ihnen.
    Joe legte sich der Länge nach auf den Bauch und trank, eine sehr viel bequemere Position, wie es Caroline schien. Sie hätte auch selbst darauf kommen können, aber anderseits ... sie hatte noch nie Wasser aus einem Loch getrunken. Beim nächsten Mal würde sie es besser wissen. Gedankenverloren betrachtete sie seine Gestalt. So groß wie er war, hatte er bestimmt auch mehr Blut in seinem Körper als sie, und damit würde er mehr Wasser brauchen als sie. Biologie war zwar nie eines ihrer Interessensgebiete gewesen, aber sie würde jede Wette eingehen, dass es stimmte. Eine faszinierende Überlegung. Sie würde sich genauer in die Materie vertiefen und ...
    Sie blinzelte, als ihr bewusst wurde, dass er aufgestanden war und auf etwas zu warten schien. „Willst du noch mehr trinken?“, wiederholte er ungeduldig.
    „Wie? Oh, ja. Danke.“ Dieses Mal legte sie sich ebenfalls bäuchlings hin. Was ihr einen wesentlich besseren Zugang zu der kleinen Pfütze bot. Gierig trank sie in großen Schlucken, bis sie das Gefühl hatte, ihren Durst gestillt zu haben. „Möchtest du noch mehr?“
    „Nein, ich habe genug.“
    Daraufhin nahm sie das Taschentuch, tunkte es ein, so gut es ging, rieb sich damit über Gesicht und Hände und zuckte zusammen, als das Wasser in den Wunden zu brennen begann. Dann reichte sie das Tuch an Joe weiter, der es ihr gleichtat und sich das Tuch in den Nacken legte. Es kühlte ihn ab, und das hatte er auch nötig.
    „Bis zum Sonnenuntergang bleiben wir
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