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Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut
Autoren: Fiona Harper
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Souvenirladens zurück.
    „Wo warst du?“ Kate stand auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    Dieselbe Frage hatte Jackie ihm stellen wollen.
    „Ich habe eingekauft“, antwortete er und reichte Kate ein Eis, das sie begeistert entgegennahm. Dann holte er die hässlichsten türkisfarbenen Flipflops hervor, die Jackie jemals gesehen hatte, und gab sie ihr.
    Rasch zog sie ihre Stilettos wieder aus und die lächerlichen Latschen an – sie waren herrlich bequem.
    „Dafür könnte ich dich küssen“, sagte sie, während sie die hochhackigen Schuhe in die Tragetüte steckte.
    „Warum tust es du es denn nicht? Sue hat mir beigebracht, dass es unhöflich ist, sich für ein Geschenk nicht zu bedanken.“
    Um keine Spielverderberin zu sein, stand sie auf und küsste Romano auf die Wange.
    „Danke.“
    Er legte ihr den Arm um die Taille und wollte sie nicht loslassen, als sie versuchte, einige Schritte zurückzutreten.
    Kate beobachtete sie lächelnd.
    „Was steht als Nächstes auf dem Programm? Schlangen oder Elefanten?“, fragte Jackie betont fröhlich.
    „Beides“, antworteten Kate und Romano gleichzeitig.
    Jackie genoss den Nachmittag wie kaum einen anderen zuvor. Sie schlenderte mit Romano und Kate durch den Regent’s Park Zoo, und während sie sich die Tiere anschauten, wurden sie immer lustiger und lachten viel. Manchmal fragte sie sich, was die anderen Besucher von ihnen dachten.
    Wirkten sie wie eine Familie? Das wäre schön, denn es wäre immerhin ein Anfang, vielleicht sind wir eines Tages wirklich eine, überlegte sie. Heute kamen sie und Kate zum ersten Mal gut miteinander zurecht. Romano hingegen schaffte das schon bei der ersten Begegnung.
    Er war einfach wunderbar. Mit ihm zusammen entwickelte sich die Beziehung zu ihrer Tochter viel schneller zum Positiven. Vielleicht brauchten sie eines Tages sogar nicht mehr die zweite Rolle hinter ihren Adoptiveltern zu spielen. Jackie wünschte sich von ganzem Herzen, eine zweite Chance zu bekommen.
    Am späten Nachmittag, als es allmählich kühler wurde, ließ Romano den Wagen vorfahren, und sie stiegen ein. Nachdem sie das, was sie heute erlebt hatten, nochmals Revue hatten passieren lassen, fing Kate an, Romano alle möglichen Fragen zu stellen. Sie wollte wissen, wo er wohnte, wie groß seine Familie war und vieles mehr. Jackie hörte lächelnd zu und blickte dabei zum Fenster hinaus.
    Plötzlich merkte sie, dass die Unterhaltung stockte, und drehte sich zu Kate um, die zwischen ihnen saß und sehr nachdenklich wirkte.
    „Du bist mein Vater, oder?“, wandte sie sich schließlich an Romano.
    Jackie hielt den Atem an und wartete gespannt auf seine Antwort. Wieso hatte sie geglaubt, es ihrer scharfsinnigen Tochter verheimlichen zu können?
    Auf Romanos Gesicht breitete sich ein faszinierendes Lächeln aus. „Ja, das stimmt. Und ich bin sehr stolz darauf, dass du meine Tochter bist.“
    Was für eine perfekte Antwort!
    „Cool!“, meinte Kate.
    Doch dann verschwand ihr Lächeln, und sie drehte sich zu Jackie um. „Warum hast du mir nicht von Anfang an erzählt, wer mein Vater ist? Warum hast du versucht, mir einzureden, ich brauche es noch nicht zu wissen und es sei noch nicht der richtige Zeitpunkt?“
    Jackie warf Romano einen Hilfe suchenden Blick zu. Er zuckte jedoch nur die Schultern. Er würde ihr helfen, wenn er könnte, dessen war sie sich sicher. Aber nur sie konnte diese Frage beantworten. Sie runzelte die Stirn. Es wäre nicht richtig zuzugeben, sie hätte geglaubt, Romano würde sie ablehnen. Deshalb erzählte sie ihr, dass sie als junges Mädchen gar nicht gewusst hatte, wie sie mit der Situation umgehen sollte, als sie feststellte, dass sie schwanger war. Sie konnte ihre Tochter dabei nicht ansehen, die ihr aufmerksam lauschte.
    Sie hatte noch nicht alles gesagt, was sie sagen wollte, als der Wagen vor dem Haus von Kates Adoptiveltern anhielt. Keiner schien aussteigen zu wollen, und so sprach Jackie immer weiter aus lauter Angst, sie würde nicht noch einmal so viel Mut aufbringen, wenn sie jetzt aufhörte.
    Als sie schließlich verstummte, herrschte im Wagen angespanntes Schweigen. Jackies Herz klopfte zum Zerspringen, und als sie den Kopf hob und Kate bitterlich weinen sah, streckte sie die Hand aus, um ihr die Tränen wegzuwischen. „Liebes …“
    „Lass mich in Ruhe!“ Kate rückte weg von ihr und lehnte sich mit dem Rücken an Romano. Empörung und Abscheu spiegelten sich in ihrem Gesicht, ein Anblick, den Jackie niemals
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