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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz
Autoren: Jason Dark
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andere Dimension gab und dass sein Freund unbedingt davon erfahren musste.
    Bill trank seine Tasse leer, obwohl der Kaffee kalt war. Er kippte keinen frischen aus der Kanne nach, stattdessen schaute er sich das Foto noch mal an und entdeckte das Gleiche wie zuvor.
    Wie war Orry Voss an das Kreuz gekommen?
    Bill spürte, dass diese Frage sehr wichtig war. Es konnte auch sein, dass der Designer gar nicht gewusst hatte, was sich da wirklich in seinem Besitz befand, aber das musste eruiert werden.
    Orry Voss war zu seinen Lebzeiten ein Paradiesvogel gewesen, zumindest nach außen hin. Doch welches Geheimnis hatte sich unter der Oberfläche verborgen? Gab es eines? Hatte er ein geheimes Leben geführt, in dem das Kreuz eine Rolle spielte?
    Das kam dem Reporter nicht mehr so unwahrscheinlich vor. Er spürte, wie ihn wieder das Jagdfieber packte, aber er wollte nicht allein jagen. Was er entdeckt hatte, würde vor allen Dingen John Sinclair interessieren, der seinen Talisman bisher für einmalig gehalten hatte. Das war er auch, das würde er auch bleiben, aber wieso gab es dazu dann ein Gegenkreuz?
    »Es wird spannend«, flüsterte Bill, faltete die Doppelseite zusammen und erhob sich sehr heftig. »Jetzt bin ich mal gespannt, was John dazu sagen wird...«
    Glenda Perkins hatte natürlich gewusst, wo ich mich herumgetrieben hatte, und fragte deshalb beim meinem Eintreten: »Na, wie ist es in der Leichenhalle gewesen?«
    »Toll!« Ich schloss die Tür. »Wie auf einer Fete. Nur waren die Gäste leider etwas stumm.«
    »Tja, das haben Tote eben so an sich.« Glenda drehte sich auf ihrem Stuhl. »Kaffee?«
    »Und ob.«
    »Auch was zu essen? Ich habe noch ein Croissant. Es ist ganz frisch und wird...«
    »Nein, lass mal.« Ich winkte ab und blieb vor der Kaffeekanne stehen, wo sich auch die Tassen befanden.
    Glenda trat an mich heran und fragte: »Hat man dir den Mund zugenäht? Du redest doch sonst mehr. Oder hast du Ärger gehabt?«
    Ich hob die Tasse an und drehte mich vorsichtig, um nichts zu verschütten.
    »Von Ärger kann eigentlich keine Rede sein. Ich bin nur etwas überrascht und auch durcheinander.«
    »Warum?«
    »Komm mit ins Büro.«
    Dort saß Suko und tat, als würde er arbeiten. Er blätterte in irgendwelchen Akten herum, hörte uns, schaute hoch und fing an zu grinsen.
    »Na, erfolgreich gewesen?«
    Ich winkte ab. »Wie man’s nimmt.«
    »Wieso?«
    Ich setzte mich zunächst mal hin, trank den ersten Schluck und sagte: »Es war gut, dass Dr. Lester angerufen hat.«
    »Warum?«
    »Du wirst es nicht glauben, Suko, aber ich habe...« Ich winkte ab. »Egal, ich fange von vorn an.«
    »Ist auch besser.«
    »Also gut.« Noch ein Schluck von Glenda’s tollem Kaffee schmierte mir die Kehle. Danach bekamen die beiden zu hören, was ich im Schauhaus erlebt hatte.
    Es war nicht besonders schlimm, sondern nur rätselhaft, und so empfanden es auch Glenda und Suko. Es war ihren Gesichtern anzusehen.
    »Ein Kreuzabdruck auf einer verbrannten Hand«, flüsterte Glenda mit rauer Stimme. »Aber wie konnte das passieren? Das begreife ich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    Suko kam zur Sache. »Und was ist mit den Zeichen, die du an den Enden gesehen hast?«
    Ich hob die Schultern. »Ich habe sie nicht erkannt. Ich weiß, dass welche im Kreuz eingraviert sein müssen, und ich habe auch einen bestimmten Verdacht, aber keinen Beweis.«
    »Ich denke, dass wir den finden können«, war Glenda überzeugt.
    »In seinem Haus?«
    Glenda nickte. »Klar, wo sonst? Soll ich mal mit den Kollegen von der Spurensicherung telefonieren und herausfinden, was sie alles gefunden haben?«
    »Ja, das kannst du.«
    Glenda stand auf, aber sie verließ das Büro noch nicht. »Du weißt ja, was ganz in der Nähe passiert ist. Ein Mord, und der steht bestimmt in einem Zusammenhang mit den beiden Leichen.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hast du heute Morgen noch keine Zeitung gelesen?«
    »Nur überflogen.«
    »Der Mord an Orry...«
    Ich unterbrach sie. »Ach, du meinst diesen Partyvogel Orry Voss?«
    »Genau ihn. Aber«, sie sprach fast wie eine Lehrerin, »man kann bei ihm nicht nur von einem Partyvogel sprechen. Er war ein in gewissen Kreisen angesagter Designer und hatte einen Faible für Schmuck. Für Ketten, Ringe und so weiter.«
    Ich staunte nicht schlecht. »Und jetzt gehst du davon aus, dass er auch Kreuze gesammelt hat?«
    »Weiß man’s?«
    »Das stimmt natürlich auch.«
    »Jedenfalls rufe ich mal an.«
    »Bitte, tu
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