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Das Frühlingsfest

Das Frühlingsfest

Titel: Das Frühlingsfest
Autoren: M. K. Bloemberg
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Schönheit obszön zuzulecken. Die Tochter schreckte vor der plötzlich zu Leben erwachten Statue zurück, doch nur kurz, nachdem ihre Mutter ihr aufmunternd zugenickt hatte. Es war eine günstige Gelegenheit, um ihr vor einer Verheiratung das ungeschminkte Wesen des Mannes beizubringen. Freundlich lächelnd berührte sie erneut den Satyr, dessen Zunge wie eine Schlange in einer Höhle verschwand. Ihr Mund öffnete sich staunend, als sie mit ihren Fingern den Männerkörper ertastete. Wie konnte weiches Fleisch solche harten Schwellungen hervorbringen, die sie zudem erregend fand? Der Satyr ergriff plötzlich ihre Hand mit seiner behaarten Pranke und führte sie an sein geschwollenes Geschlecht und seine Zunge leckte wieder. Gar nicht scheu befühlte die junge Schönheit die goldbemalte Rute, von der nun jedoch etwas Goldfarbe abblätterte, als diese mit dem Wachstum des Schwanzes nicht mithalten konnte. Der Satyr half ihr, seine Rute zu wichsen und streckte seine Zunge aus. Mit einem Lecken forderte er sie auf, es ihm gleichzutun und die junge Dame gehorchte mit all der naiven Unschuld, zu der ein junges Mädchen fähig war. Ihre Gesichter und ihre Lippen berührten sich nicht einmal annähernd, als sich ihre Zungen trafen und ein lüsternes Spiel begann. Fulbert war dermaßen fasziniert von dem obszönen Bild, dass er Julie beinahe vergessen hatte.
    Er nahm wieder seinen Eimer mit dem Wein auf, der wie Pisse aussah und eilte weiter. Er hörte Musik und erkannte hinter dem Labyrinthgärtchen auf der Theaterwiese das gräfliche Hoforchester. Thibauld Bonnecoeur hatte sich herausgeputzt und dirigierte in einem festlichen, roten Justaucorps das von ihm ausgebildete und geleitete Orchester. Sein Dirigentenstab, der so lang war wie er selbst und einen goldenen Knauf am oberen Ende besaß, hob und senkte sich hektisch in Bewegungsmustern, die an den Moment vor dem Orgasmus erinnerten. Eine rothaarige Schönheit mit einer Violine stand vor dem Orchester und spielte hingebungsvoll, völlig versunken in ihrem Spiel, das fließend und fehlerlos zu sein schien. Fulbert faszinierte es immer wieder, wie schnell es dem Hofmusicus gelang, unerfahrene, junge Damen zu solcher Perfektion zu schulen.
    Fulbert erreichte die Treppe zum Schloss und eilte hinauf. Er betrat durch die doppelflügelige, weiße Tür den Empfangssaal und erkannte zahlreiche hochrangige Adlige. Ein widerlich schmieriger Diener von gewaltiger Leibesfülle fiel ihm auf. Er wusste, es handelte sich um Baudouin, einen der persönlichen Diener von Graf Charles de Jousfeyrac. Es hieß, dass der Graf sich gerne mit unansehnlichen Dienern umgab, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass sie sich auf Liebeleien mit Spioninnen einließen. Bei Baudouin war er jedoch über das Ziel hinausgeschossen, denn dessen Justaucorps wurde von den Fettmassen beinahe gesprengt und seine pickelige, unreine Haut passte zum restlichen Aussehen.
    Der Kotträger sah, wie er lüstern einer Frau hinterherblickte und seine wie pochierte Eier wirkenden, wässrigen Augen blickten traurig im Bewusstsein, von solcher Köstlichkeit niemals naschen zu dürfen. Fulbert blickte genauer hin und tatsächlich! Es war Julie, der dieses Fettmonstrum hinterherblickte. Eine köstliche Idee formte sich in Fulberts krankem Kopf. Rasch eilte er zu Julie. Sie sah ihn kommen und ihr Gesicht verwandelte sich in die Teilnahmslosigkeit, die er seit neuestem bei ihr wahrnahm. Sie vermutete wohl, dass es für sie am besten sei, wenn sie gleichgültig alles ertrug, um Fulberts Lust weder durch Hingabe noch durch Abscheu weiter zu stimulieren. Sie hatte darin recht, wie Fulbert zugeben musste, doch ihre stoische Gemütslage würde er sogleich auf eine Probe stellen.
    »Nun, Julie, genießt du das Fest?«, fragte er harmlos. »Ja, es kommt sehr gut bei den Gästen von Ihrer Durchlaucht Graf Maximilien an«, antwortete sie vorsichtig. Fulbert nickte bestätigend. »Sogar Graf Charles de Jousfeyrac amüsiert sich prächtig. Ich habe ihn vorhin mit zwei Damen gesehen«, kommentierte Fulbert. Er nickte mit dem Kopf in Richtung Baudouin. »Ist das nicht ein Diener des Grafen Charles de Jousfeyrac?«
    Julie verlor etwas ihre Gleichgültigkeit und rümpfte angewidert die Nase. »Ja, Baudouin ist sein Name. Gütiger Gott, ich habe noch nie einen hässlicheren Menschen gesehen.« Fulbert nickte. »Seht Ihr, wie er schwitzt? Ich wette, er ist am ganzen Körper so nass wie Ihr, wenn ich Eure Fotze fingere«, lachte er.
    »Mon
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