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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman
Autoren: Tanja Bruske
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plappernde Nervensägen sind“, fuhr Jayel fort. „Das sind Dinge, die man in der Bardenschule ebenfalls lernt.“
    Daphnus hatte sich mittlerweile wieder gefasst und zu seiner Würde zurückgefunden. „Wir sind also Reisegefährten,“ stellte er kühl fest. „Wie faszinierend. Ich hatte nicht gehofft, mit eurer weiteren Anwesenheit beglückt zu werden.“
    „Das Schicksal meint es gut mit euch!“, gab Jayel zuckersüß zurück und betrat den Gasthof.
    Der Dorfgasthof bot zwar keine großen Delikatessen an, aber doch genug handfeste Mahlzeiten, um den Hunger der Reisenden zu stillen. Jayel begnügte sich mit einer Schüssel Eintopf und einem Glas Wasser und erhob sich dann, um sich im Dorf ein bisschen umzusehen. Viel gab es in dem kleinen Weiler nicht. Außer dem Gasthof bestand der Ort aus einer Schmiede und mehreren kleinen Häusern. Kinder spielten auf der einzigen Straße, die durch den Ort führte. Im Zentrum des Ortes fand Jayel einen kleinen Altar des Gottvaters Ko.
    Nach einer Stunde Rast wurde die Reise fortgesetzt und verlief ohne Unterbrechung bis zum Abend, als die Kutsche in einem Dorf hielt, das etwas größer war als das vorherige und neben einer Mühle auch noch einen kleinen Tempel vorzuweisen hatte. Die kleine Gesellschaft kehrte in einen Gasthof ein, der neben einer warmen Mahlzeit ein Bett versprach. Jayel war vom langen Reiten erschöpft und wollte nur noch etwas essen und dann ein Lager für die Nacht. Sie würde sich mit der kleinen Jasmina ein Doppelzimmer teilen und hoffte, dass das Mädchen zumindest im Schlaf seinen Mund halten würde. Das Bauernpaar bekam das andere Doppelzimmer des Hauses, und Jasminas Vater und Daphnus mussten sich mit einem Lager im Schlafsaal begnügen.
    Am nächsten Tag wurde die Reise fortgesetzt. Das Wetter schien ihnen günstig gesonnen zu sein, denn es deutete nichts darauf hin, dass es mit einem Unwetter ihre Reise erschweren wollte. Der Spätsommertag war warm und angenehm, und keine Wolke zeigte sich am Himmel. Angenehm für eine Reise, fand Jayel, während die Reisenden in der Kutsche unter der Hitze stöhnten. Gegen Abend wurde wieder gerastet, diesmal in einem etwas größeren Ort. Dort gab es zwar weder Markt noch Gasthof, dafür aber ein Gericht und einen Vogt, der die Reisenden in sein Haus aufnahm. Die kleine Gruppe speiste im Saal des Anwesens, und Jayel wunderte sich über die Frau des Großbauern, die tatsächlich ein Kleid mit einer meterlangen Schleppe aus ihrer Reisetruhe gezaubert hatte.
    Daphnus und Jayel hatten die Höflichkeiten ausgetauscht, die den Tag über nötig gewesen waren und hatten sich ansonsten voneinander fern gehalten. Jayel wusste einfach nicht, was sie mit dem kühlen und steifen Verhalten des Magiers anfangen sollte, sie hielt ihn nach wie vor für überheblich und eingebildet. Ein übler Zufall wollte es nun, dass ausgerechnet Daphnus ihr Tischherr für den Abend wurde. Er rückte ihr den Stuhl zurecht und Jayel nahm Platz. Sie konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen, als sich Daphnus sehr, sehr vorsichtig neben ihr niederließ und dabei nur die vorderste Kante des Stuhls benutzte.
    „Wo habt Ihr eigentlich euer Pferd gelassen?“, fragte sie beiläufig und griff nach der Schale mit Brot.
    „Das wollte mein Bruder für seine Rückreise behalten“, gab Daphnus mit zusammen gebissenen Zähnen Auskunft.
    „Dumm für euch!“, meinte Jayel und heuchelte Mitleid. „In der Kutsche ist es offenbar nicht sehr bequem?“ Daphnus verzichtete auf eine Antwort und ließ sich einen Becher Wein einschenken. Während des Essens unterhielt sich der Vogt mit dem Großbauern und Ulberich Haardung über Politik und die Bedeutung der Hohen Straße im Konflikt zwischen Ilbatan und Balenndi.
    „...Und ich sage euch, lasst sie doch ihren Krieg führen“, schimpfte der Bauer während des Hauptganges. „Wenn sie sich gegenseitig zerstören, haben wir wenigstens unsere Ruhe!“
    „Das können wir doch nicht zulassen!“, mischte sich Haardung hitzig ein. „Ich finde, Großkaiserin Cwell hat schon viel zu lange die Hände in den Schoß gelegt und bei diesem unseligen Konflikt zugesehen. Sie muss endlich etwas unternehmen!“
    „Und was genau soll sie noch tun?“, wollte der Vogt wissen. „Auf der Straße kommen mittlerweile mehr Diplomaten als Händler vorbei. Kaiserin Cwell tut wirklich, was sie kann, um zu vermitteln.“
    „Aber das ist einfach nicht genug!“, behauptete Haardung. „Sie sollte sich klar für eine
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