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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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Folter vorbei ist und der Delinquent geheilt, hat er gebüßt und ist wieder frei.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte ich. Der Gedanke erfüllte mich immer noch mit Grauen, aber es stellte die Sache in ein anderes Licht.
    »Deshalb sage ich es dir«, antwortete Zokora. Sie zögerte. »Anderen würde ich es nicht erklären.«
    »Danke.«
    »Vergiss es.« Sie lächelte mit blutigen Zähnen. »Zwei.«
    Der Boden vibrierte leicht unter unseren Füßen, Geisteinsbrocken und Eis lösten sich aus der Decke über uns.
    »Verdammt!«, rief ich und rannte los, Janos und Leandra dicht hinter mir.
    Am anderen Ende des Gangs zum Tempel war eine Tür. Ich trat sie auf, und die letzte Tochter des Barons stand vor mir, blickte überrascht auf – und starb. Es war Janos’ Beil, das an mir vorbeiflog und ihren Kopf spaltete.
    In der Mitte des Raums stand Balthasar und lachte. »Ihr kommt zu spät!«
    Ich hörte nicht auf ihn, ich rannte bereits.
    Der Tempel ähnelte keinem, den ich je gesehen hatte. Er war, wie der Raum unter dem Turm, achteckig, aber es gab nur eine Tür. Er betrug vielleicht zwölf Mannslängen im Durchmesser und war vier hoch, alles gerade Kanten und absolut schmucklos, bis auf die Tatsache, dass das Gestein so fein poliert war, dass es spiegelte.
    Vor jeder der acht Wände stand, eine Mannslänge in den Raum hinein, ein rechteckiges Podest. Dort ruhte jeweils in einer Schale aus Mithril ein kopfgroßer blutroter Edelstein. Die Schalen, die diese Steine hielten, hatten einen Deckel, der zurückgeklappt werden konnte, so dass der Stein offen in der Schale lag, oder vorgeklappt, bis der Stein vollständig in einer Kugel aus Mithril eingeschlossen war.
    In der Mitte des Raums befand sich Balthasar auf einem weiteren Podest. Es war ebenfalls achteckig und hatte acht Öffnungen. Durch eine solche Öffnung konnte ich einen weiteren großen Rubin erkennen, ebenfalls in einer solchen Schale. Über diesem Rubin war eine Öffnung in der Plattform darüber, und auf dieser Plattform, scheinbar wehrlos, stand Balthasar. Er hielt den schwarzen Wolf, den ich zuletzt in meinem Traum gesehen hatte, hoch. Weißes Licht umspielte ihn, den Wolf und das Podest.
    Dies also war der wiedererweckte Kreuzungspunkt. Und Balthasar stand auf ihm, inmitten dieser magischen Energien, die ihn hätten verbrennen sollen.
    Ich hatte diese Kraftlinien, von denen Leandra gesprochen hatte, noch nie zuvor gesehen, aber hier waren sie deutlich erkennbar.
    Um jeden der Edelsteine in den Schalen waberte die Luft in den verschiedensten Farben. Von den Edelsteinen ging jeweils ein daumendicker Strahl aus: weiß, golden, blau, grün, gelb, schwarz, silbern und türkis. Alle Strahlen, bis auf zwei, gingen reihum im Kreis. Die beiden anderen Strahlen, golden und silbern, trafen sich in dem Podest unter Balthasar. Er hatte die Energien so manipuliert, dass nur zwei Kraftlinien sich kreuzten. Mehr benötigte er offensichtlich nicht – oder hielt nicht mehr aus.
    Ich rannte an der Wand entlang, und jedesmal, wenn ich eines der Podeste passierte, verspürte ich ein seltsames Kribbeln, aber ich achtete nicht darauf. Ich wollte ihn zwingen, sich mir zuzuwenden, oder, wenn er das nicht tat, so in seinen Rücken gelangen.
    Simon erschien hinter mir in der Tür, legte an und drückte ab, noch während Balthasar lachte.
    Der Bolzen schoss auf Balthasar zu, blieb vor ihm in der Luft hängen, glühte auf und schoss zurück, um Simon genau zwischen die Augen zu treffen.
    Janos stieß einen Schrei aus und rannte los, direkt auf Balthasar zu. Doch der machte eine nachlässige Geste, und Janos wurde wie von einem gigantischen Schlag getroffen; ich sah, wie seine Brust eingedrückt wurde, als er nach oben gegen die Decke geschleudert wurde, dort einen Moment verharrte und fiel. Er schlug auf und regte sich nicht mehr.
    Balthasar drehte sich kurz zu mir um, machte eine stoßende Geste, und bunte Fäden entsprangen dem Podest, wanden sich um mich, schnürten mich ein. Jede Berührung war wie Eis und Feuer zugleich. Wo diese Fäden mich berührten, sanken sie durch Mantel, Rüstung, Gewand und Fleisch, bis sie meine Knochen erreichten, an denen sie ihr schreckliches Werk verrichteten und mein Skelett in kleine Stücke zerbrachen. Ich versuchte mich mit aller Macht dagegenzustemmen, aber es war sinnlos. Ich vermochte Seelenreißer kurz in den Händen zu halten, aber es konnte mir nicht helfen, und als meine Fingerknochen brachen, fiel es zu Boden.
    Das Einzige, was es dazu zu
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