Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
Glück wünschen, bevor sie ihr scheinbar hoffnungsloses Unternehmen begannen. Späher waren am Eingang postiert. Das Licht war grau und die Luft erträglich kühl. Vor der Hütte erreichten das Zwitschern und die grellen Pfiffe des Dschungellebens einen Höhepunkt.
    »Wollt ihr es noch einmal durchgehen?«, fragte Cracken im Flüsterton.
    »Nein, Sir«, antworteten die vier wie ein einziger Mann.
    Cracken nickte nüchtern.
    »Dann möge die Macht mit euch allen sein«, sagte Page für alle in der Hütte.
    Der enge Eingang zum Tunnel wurde von Crackens eigenem Bett aus von vor Insekten strotzenden Palmwedeln gebildet. Unter einem Gitter fiel der von Hand gebaute Schacht sofort in vollkommene Dunkelheit. Er war von den ersten Gefangenen auf Selvaris begonnen und in den langen Monaten von vielen Gruppen von Neuankömmlingen erweitert worden. Oft hatten sie ihren Erfolg nur in Zentimetern messen können, etwa als die Graber auf eine Masse von Yorikkorallen stießen, die sich in dem sandigen Boden verankert hatten. Aber nun reichte der Gang unter der Gefängnismauer und den Senelak-Gräsern dahinter bis zur fernen Baumlinie. Der schlanke Jenet, sein Gesichtsfell mit Holzkohle geschwärzt, war der Erste, der in den Gang stieg. Nachdem die drei Bith sich hinter ihn gedrängt hatten, wurde der Eingang geschlossen und verdeckt.
    Das wenige Licht, das sie gehabt hatten, verschwand.
    Der nominelle Anführer der Möchtegern-Flüchtlinge, der Jenet, war bei Bilbringi gefangen genommen worden, während eines Überfalls auf eine feindliche Einrichtung. Die anderen Gefangenen kannten ihn als Thorsh, obwohl auf seiner Heimatwelt Gabran eine Reihe von Errungenschaften und Verfehlungen dem Namen beigefügt worden waren. Erkundung war seine Spezialität, also waren ihm Dunkelheit und enge Tunnel nicht fremd, nachdem er in viele Baue der Yuuzhan Vong und Grashals auf Duro, Gyndine und anderen Welten eingedrungen war. Der Tunnel auf Selvaris fühlte sich vertraut an. Die Bith hatten es wegen ihrer Größe schwerer, aber sie waren eine gut koordinierte Spezies, deren Gedächtnis und Geruchsfähigkeiten durchaus an die von Thorsh heranreichten.
    Minuten stillen Kriechens brachten sie zur ersten einer Reihe von Kurven im rechten Winkel, wo die Hersteller des Ganges gezwungen worden waren, eine amorphe Masse von Yorikkorallen zu umgehen. Sie befanden sich jetzt direkt unterhalb der Gefängnismauern. Nun ging es nur noch darum, die lange Strecke unter den Senelaks zurückzulegen, die die Yuuzhan Vong außerhalb des Lagerrands kultiviert hatten.
    Thorsh wusste es besser, als sich zu entspannen, aber seine nicht nachlassende Wachsamkeit zählte kaum.
    Innerhalb von einer Woche hatten Senelak-Wurzeln die Decke des schlecht abgestützten Gangs durchdrungen, und die Wurzeln hatten ebenso ihre Stacheln ausgebreitet wie die Gräser, die draußen kniehoch wuchsen.
    Meterweit war es einfach unmöglich, ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Die Stacheln zerfetzten die dünne Kleidung, die die vier getragen hatten, als man sie gefangen genommen hatte, und hinterließen blutende Furchen im Fleisch ihres Rückens.
    Thorsh murmelte bei jeder Begegnung einen Fluch, aber die Bith, die selten Emotionen zeigten, ertrugen die Schmerzen schweigend.
    Das brutale Kriechen fand ein Ende, als der Gang sich am Ende des Senelak-Felds leicht nach oben zog. Bald schon erschienen die vier innerhalb des mit einer Art Strebepfeilern versehenen Fußes eines riesigen Hartholzbaums. Der Baum mit dem dicken Stamm sah den Gnarlbäumen auf Dagobah erstaunlich ähnlich, gehörte aber tatsächlich einer vollkommen anderen Familie an. Hundert Meter entfernt schimmerte die Gefängnismauer leicht aufgrund ihrer Biolumineszenz. Zwei schläfrige Wachen hielten sich im nächstgelegenen Wachturm auf, ihre Amphistäbe steif wie Speere, und ein Dritter war in dem anliegenden Turm sichtbar. Die Krieger, die nicht anderswo im Lager eingesetzt wurden, befanden sich zum Gebet im Tempel.
    Die Rezitationen der Letzteren waren im Dschungel zu hören und bildeten einen Kontrapunkt zu den wilden Rufen von Vögeln und Insekten. Nebelschwaden zogen wie Erscheinungen durch die Baumwipfel.
    Einer der Bith schob sich auf den Ellbogen neben Thorsh und zeigte mit dem schlanken Finger nach Westen. »Dorthin.«
    Thorsh schnupperte mehrmals und nickte. »Dorthin.«
    Als sie tiefer zwischen die Bäume gelangten, ging knöcheltiefer Schlamm in Sumpf über, und es dauerte nicht lange, bis die vier taillentief durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher