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Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Autoren: James Luceno
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Knien abgeschnitten und auch ihre Fußbekleidung verkürzt, bis sie nicht mehr leistete, als ein wenig Schutz vor dem rauen Boden oder den dornigen Senelaks zu bieten, die sich vor den Wänden ausbreiteten.
    S’yito fletschte nur die Zähne über ihre Unverschämtheit und fuchtelte mit der linken Hand, um die Wolke von Insekten zu verscheuchen, die ihn umgab.
    Der klein gewachsene Mensch lachte leise. »Das hast du nun davon, Blut als Körperfarbe zu benutzen, S’yito.«
    S’yito gelang es, die Bedeutung der Anmerkung herauszufinden. »Insekten sind nicht das Problem. Nur, dass es keine Yuuzhan-Vong-Insekten sind.« Mit ungewöhnlichem Tempo schnappte er sich eins der kleinen Tiere und schloss die Hand darum. »Jedenfalls noch nicht.«
    Die Weltenformung war auf der Osthemisphäre von Selvaris fortgesetzt worden und schlich sich angeblich mit einem Tempo von zweihundert Kilometern pro Tag um den Planeten. Künstlich veränderte Vegetation hatte bereits mehrere Bevölkerungszentren verschlungen, aber es würde noch Monate dauern, bis die Formung vollendet war.
    Bis dahin war ganz Selvaris ein Gefängnis. Man hatte keinem Bewohner erlaubt, den Planeten zu verlassen, seit das Internierungslager gezüchtet worden war, und alle feindlichen Kommunikationszentren waren abmontiert worden. Technologie war verboten. Besonders Droiden wurden beinahe feierlich und im Namen der Gutwilligkeit zerstört. Befreit von ihrer Abhängigkeit von Maschinen, gelang den fühlenden Wesen zumindest endlich ein Blick auf das wahre Wesen des Universums, das Yun-Yuuzhan in einem Akt selbstlosen Opfers erzeugt hatte und das von den geringeren Göttern aufrechterhalten wurde, denen der Schöpfer vertraute.
    »Vielleicht solltet ihr einfach unsere Insekten konvertieren«, schlug einer der Humanoiden vor.
    »Fangt damit an, ihnen zu drohen, ihnen die Flügel auszureißen«, sagte der Mensch.
    S’yito öffnete die Hand und zeigte den geflügelten Käfer, den er nun zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, ohne ihn zu verletzen. »Genau deshalb verliert ihr den Krieg, und deshalb ist eine Koexistenz mit euch unmöglich. Ihr glaubt, dass wir zum Spaß Schmerz verursachen, wo wir doch nur unsere Ehrerbietung für die Götter zeigen wollen.«
    Er streckte die Hand mit der Kreatur ein Stück aus. »Stellt euch selbst in der Position dieses Käfers vor. Gehorsam führt zur Freiheit, Ungehorsam zur Schande.« Plötzlich zerdrückte er das Insekt an seiner festen Brust. »Es gibt keinen Mittelweg. Ihr seid Yuuzhan Vong, oder ihr seid tot.«
    Bevor einer der Gefangenen antworten konnte, trat ein menschlicher Offizier aus der nächsten Hütte ins gnadenlose Sonnenlicht. Untersetzt und bärtig, trug er seine schmutzige Uniform voller Stolz. »Commenor, Antar, Clak’dor, das reicht jetzt«, sagte er und sprach sie bei den Namen ihrer Geburtswelten an, nicht bei ihren wirklichen Namen. »Führt eure Pflichten aus und meldet euch dann bei mir.«
    »Schon auf dem Weg, Captain«, sagte der Mensch und salutierte.
    »Das ist Page, nicht wahr?«, fragte der Gotal. »Ich höre nichts als Gutes über ihn.«
    »Und es entspricht der Wahrheit«, sagte einer der Bith. »Aber wir brauchen zehntausend mehr wie ihn, wenn wir diesen Krieg jemals wenden wollen.«
    Als die Gefangenen davonmarschierten, wandte sich S’yito Captain Judder Page zu, der den Blick des Subaltern-Offiziers lange erwiderte, bevor er in das Holzgebäude zurücktrat. Die Leichenträger hatten die Wahrheit gesagt, dachte S’yito. Krieger wie Page waren wohl wirklich imstande, den Krieg aus den Klauen der Niederlage zu reißen.
    Die Yuuzhan Vong behielten im Moment immer noch die Oberhand, aber nur mit Mühe. Die Tatsache, dass ein Gefangenenlager auf der Oberfläche von Selvaris gezüchtet wurde, war ein weiterer Beweis dafür. Normalerweise hatte ein Kriegsschiff als Gefangenenlager gedient. Aber da derzeit die letzten Stadien des Konflikts an zahllosen Fronten ausgetragen wurden, war jedes zur Verfügung stehende Schiff ausgesandt worden, sich über umstrittenen Welten feindseligen Kräften zu stellen, durch eroberte Systeme zu patrouillieren, den unklaren Rand des Invasionskorridors zu verteidigen oder Yuuzhan’tar, das Geheiligte Zentrum, zu verteidigen, das der Höchste Oberlord Shimrra nun schon ein Standardjahr lang beherrschte.
    Unter anderen Umständen hätte man wohl kaum hohe Mauern und Wachtürme gebraucht, nicht zu reden von einer vollständigen Mannschaft von Kriegern, nicht einmal, um
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