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Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
Autoren: Greg Keyes
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sehe ich«, erwiderte Wedge.
    »Sir, was machen die Duros da?«
    »Sie wollen mich zu einem Angriff zwingen.«
    »Dann ist es nur ein Bluff, Sir?«
    Ein Unwetter von Lichtblitzen tobte zwischen den Duros-Schiffen und der Vorhut der Yuuzhan Vong. »Nein«, sagte er, »es ist kein Bluff.«
    Er wandte sich der Kontrolle zu. »Niemand sonst verlässt die Formation«, sagte er. »Niemand.«
    »Sir, die Vong werden sie abschlachten.«
    »Ja«, erwiderte Wedge finster, »das werden sie.«
    Im Lauf der nächsten Stunden verschwanden die Duros-Schiffe eins nach dem anderen in Plasmaexplosionen. Drei Stunden nachdem das letzte verschwunden war, kam eine weitere Botschaft über das Kom-Bord. Wedge gab den Befehl, die Abfangoperation zu beenden, und die Schiffe der Galaktischen Allianz sprangen, was Duros erneut den Yuuzhan Vong überließ.

3
     
    Ein verzerrtes Grinsen als Zeichen angeblicher Wertschätzung schien Onimis verzogenen Kopf in zwei Teile zu spalten. »Die entzückende Nen Yim!«, krächzte er. »Wie reizend, dass Sie gekommen sind.«
    Wie widerwärtig, dass es dich immer noch gibt, dachte Nen Yim. Sie sprach es nicht aus, und das brauchte sie auch nicht. Die Tentakel ihres Kopfputzes wanden und rollten sich angewidert zusammen, und ihre vielfingrige Meisterhand verkrampfte sich zu einem Knoten.
    Der Narr des Höchsten Oberlords ließ sich nicht anmerken, ob er etwas davon bemerkt hatte, sondern grinste weiter. Doch sie stand ganz oben in der Gestalterhierarchie, und er war das schauerliche Beispiel eines Beschämten, ein Wesen, dem die Götter den permanenten Stempel ihrer widerspruchslosen Ablehnung aufgedrückt hatten. Warum Shimrra, der Auserwählte der Götter − der Höchste Oberlord ihrer gesamten Spezies − ausgerechnet Onimi als Boten schickte, konnte sie einfach nicht begreifen. Es war mehr als ein Affront, es war einfach erbärmlich, sich in seiner Gegenwart zu befinden, besonders wenn sie sich daran erinnerte − und das konnte sie wohl kaum vergessen −, dass diese Finger sie einmal berührt hatten, als Onimi sich als Meistergestalter verkleidet hatte.
    Schon dafür hatte er den würdelosesten Tod verdient, den man sich vorstellen konnte. Sie hatte seinen Tod selbst dann geplant, als sie ihn noch für ihren Vorgesetzten und für von den Göttern gesegnet hielt. Nun jedoch, da ihr die Mittel zur Verfügung standen und sie wusste, was er wirklich war, wagte sie es nicht mehr.
    Träumen konnte sie allerdings immer noch.
    Onimi lächelte geziert. »Ihre Gedanken singen zu mir«, sagte er. »Ihre Tentakel sehnen sich nach meiner Berührung. So viel kann ich erkennen, Nen Yim.«
    Nun, er hatte tatsächlich etwas bemerkt, dachte sie. Er missverstand einfach nur ihre Erregung.
    »Sind Sie mit einem bestimmten Auftrag gekommen, Onimi, oder nur, um meine Zeit mit albernen Gesprächen zu verschwenden?«
    »Gespräche sind nicht albern, wenn man den Narren bittet«, sagte Onimi und zwinkerte, als hätte das tatsächlich etwas zu bedeuten.
    »Ja, wie Sie wünschen«, sagte sie seufzend. »Bringen Sie Nachricht vom Höchsten Oberlord?«
    »Ich bringe eine Kleinigkeit«, sagte Onimi. »Eine glänzende Pustel von den Göttern, ein Geschenk für meine süße kleine …«
    »Sprechen Sie mich als Meisterin an«, sagte Nen Yim steif. »Ich bin nicht ›klein‹ und erst recht nicht ›Ihre‹. Und nun kommen Sie zum Thema. Was immer der Höchste Oberlord von mir will, ich bezweifle, er wünscht, dass viel von meiner Zeit verschwendet wird − nicht, wenn es so viel zu tun gibt.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass sich eine ihrer Assistentinnen ein Lächeln verkniff, und nahm sich vor, sie später darauf anzusprechen.
    Onimis Augen wurden groß, dann legte er einen Finger an die Lippen, beugte sich vor und flüsterte: »Flüchtige Zeit verschluckt Stunden, verschlingt Tage, Monate und Jahre und gibt sie wieder von sich wie Blähungen.«
    Sie schwieg. Was hätte sie schon sagen sollen? Aber Onimi gestikulierte, und mit großem Widerwillen folgte sie ihm durch den von lumineszierenden Pilzen beleuchteten Flur ihres Haupt-Damutek und durch die Labore, in denen sie ihre ketzerische Arbeit leistete, um die Wunder zu produzieren, die die Yuuzhan Vong brauchten, um den ihnen zustehenden Platz in einer Galaxis voller Ungläubiger einzunehmen. Als sie einen Flur erreichten, der normalerweise selbst für sie gesperrt war, regte sich ihre Neugier, und es gelang ihr besser, den erbärmlichen Gesang des Narren zu ignorieren,
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