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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Autoren: Michael Stackpole
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fast genauso aus wie in seiner Erinnerung. Sein Zimmer lag am Ende des Flurs, die Räume seiner Eltern befanden sich oben. Und C-3PO lief auch noch geschäftig hin und her, fiel von einer vermeintlichen Krise in die nächste und blieb nur kurz stehen, um zu verkünden, wie schön es sei, Jacen wieder zu sehen. Die Eskapaden des goldenen Protokolldroiden waren, so ärgerlich sie bisweilen auch sein mochten, eines der Elemente, die Jacen an diesem Ort noch immer vertraut waren, aber aus irgendeinem Grund bereitete ihm auch das Unbehagen.
    Der beunruhigende Charakter der Zimmer ärgerte ihn. Sein jüngerer Bruder Anakin stand vor dem Transparistahlfenster und betrachtete die langen Reihen der Gleiter, die am Himmel ihre Bahnen zogen. Jacen konnte Anakin in der Macht kaum spüren, als wäre sein Bruder einen Kontinent weit entfernt. Was er erfasste, schien verdüstert und ein wenig von Sorgen überschattet zu sein.
    Jacens Zwillingsschwester Jaina hingegen wollte vor guter Laune fast platzen. Ihr Anblick – das zu einem Zopf zusammengebundene dunkle Haar, die leuchtenden dunklen Augen –, zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Ihre Freude über den Eintritt in die Renegaten-Staffel steckte ihn an und ließ sein Lächeln noch breiter werden. Als Zwillinge hatten sie einander immer sehr nahe gestanden und vieles geteilt, trotzdem hatte es ihn überrascht, wie sehr Jaina in ihrer neuen Rolle aufblühte.
    Angenehm überrascht.
    Nachdem er den großen Wohnbereich betreten hatte, schloss Jacen sie zärtlich in die Arme. »Ich habe dich vermisst. Die Staffel hat dich ganz schön auf Trab gehalten, wie?«
    Jaina erwiderte die Umarmung stürmisch, dann drückte sie ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange. »Ja, wir rekrutieren neue Piloten. Ich helfe bei ihrer Musterung. Ich beobachte ihre Reaktionen, wenn wir ihnen vorführen, wie sich die Yuuzhan Vong im Kampf verhalten. Wir arbeiten daran, sie auf der Grundlage ihrer Leistungen auszusortieren.«
    Jacen lächelte. »Die Jedi-Sinne sind sicher gut dafür geeignet.«
    »Ja, schon, aber wirklich erstaunlich ist Folgendes: Wir stellen unsere Berichte auf der Basis von Simulationen und Befragungen zusammen, wobei alle Mitglieder der Auswahlkommission völlig unabhängig agieren. Wedge Antilles und Tycho Celchu sind auch dabei. Und es ist verrückt, aber sie stufen dieselben Leute als untauglich ein wie ich, ohne die Macht zu nutzen. Ihre langjährige Erfahrung leistet ihnen die gleichen Dienste wie die Macht mir.«
    Anakin lachte fröhlich. »Ich glaube nicht, dass man mit langjähriger Erfahrung große Felsen hochheben kann.«
    Jaina ließ ihm das typische Stirnrunzeln der großen Schwester angedeihen. »Du weißt genau, was ich damit sagen will.«
    Jacen trat hinter seine Schwester und ließ sich auf der Ledercouch nieder. »Erfahrung ist etwas, das jedem zugute kommt, auch einem Jedi. Wer aus der Erfahrung lernt, macht denselben Kehler nicht zweimal.«
    Anakin nickte und starrte weiter reglos aus dem Fenster. »Wie gut, dass man manche Fehler nicht zweimal machen kann.«
    Seine Schwester seufzte und ging zu ihm. »Anakin, es war nicht dein Fehler…«
    Anakin hob eine Hand und brachte sie zum Schweigen. Er nahm zu diesem Zweck nicht bei der Macht Zuflucht, aber Jacen spürte, dass er es getan hätte, wenn Jaina nicht geschwiegen und die Arme gesenkt hätte. »Das erzählt mir jeder, und tief im Herzen weiß ich es auch selber, aber von Schuld rein gewaschen zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass ich mich nicht mehr verantwortlich fühle. Vielleicht habe ich ihn ja nicht umgebracht, dennoch frage ich mich, ob ich irgendetwas hätte unternehmen können, um ihn zu retten.«
    Jaina schüttelte den Kopf. »Das kannst du unmöglich wissen.«
    Anakin drehte sich um. »Wenn du Recht hast, Jaina, bin ich verloren. Ich muss glauben, dass ich das wissen kann, damit ich beim nächsten Mal…«
    Jacen beugte sich vor. »Du hast dein nächstes Mal schon hinter dir, Anakin. Du hast Mara gerettet.«
    »Sicher, bis zu dem Moment, als du mit Luke aufgetaucht bist und mich und sie gerettet hast. Glaube nicht, ich wäre nicht dankbar. Das bin ich…« Ein Mundwinkel Anakins verzog sich zu einem schiefen Grinsen. »… aber du hast mir nur die halbe Antwort geliefert, jetzt muss ich selbst die andere Hälfte finden.«
    Jacen nickte. Es war ihm nicht entgangen, dass Anakin den Namen Chewbacca nicht laut ausgesprochen hatte. Der Tod des Wookiee hatte sie alle tief und furchtbar getroffen. Er war
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