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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Beschützer trug er noch auf dem Rücken. Auch sonst fehlte nichts von seinen Sachen. Er sah sich um und erkannte Borro. Lirandil kümmerte sich um den reglos am Boden liegenden Brogandas.
    »E r kommt zu sich«, erklärte der Elb.
    »U nd wo ist der Ork geblieben?«, fragte Arvan. Zwischen seinen Fingern spürte er heißen, gelbroten Sand. Sie schienen mitten in die Wüste versetzt worden zu sein.
    »D u hast mich vermisst, Mensch?«, dröhnte hinter ihm die Stimme Rhomroors, dessen Worte in einem gurgelnden Geräusch endeten, das entfernt an ein Gelächter erinnerte.
    Aber der Ork interessierte Arvan von einem Augenblick zum nächsten nicht mehr, denn in diesem Moment entdeckte er eine dunkle Öffnung, die in einem nahen Felsen klaffte. Dieser Felsen glich einer steinernen Stele, die Wind und Sand in Jahrzehntausenden aus dem Stein gerieben hatten. Zuerst hatte Arvan die klaffende Öffnung ins Nichts für einen Schatten gehalten, aber jetzt erkannte er, was es wirklich war.
    »W ir alle sind dort herausgeschleudert worden und hier im Sand gelandet«, erklärte Lirandil.
    »H ier ist der Ausgang des Magischen Schlunds?«, fragte Arvan stirnrunzelnd. »A ber warum verschwindet er nicht? Wieso ist er auch jetzt noch offen? Und wo ist sein anderer Eingang?«
    »D u fragst viel«, stellte Rhomroor fest. »U nd verstehst wenig.«
    »N a, wie schön, dass für dich völlig klar zu sein scheint, was hier geschehen ist und wo wir sind«, erwiderte Arvan ziemlich gereizt. »U nd vor allem, wie wir von hier aus an unser Ziel kommen.«
    »D as ist leicht«, sagte Rhomroor. Er schlug sich mit der Faust so heftig auf die Brust, dass man befürchten musste, dass er damit seinen Harnisch in noch mehr Teile zerbrechen würde. Der Ton, der dabei entstand, erinnerte an eine dumpfe Trommel. Rhomroor vollführte eine ausholende Bewegung und deutete in die Ferne. »N ur ein paar Meilen. Dann kannst du die schwarze Festung sehen.«
    » Ghools Neufeste«, murmelte Lirandil.
    Brogandas hatte sich inzwischen offenbar so weit erholt, dass er sich aufzurichten vermochte.
    Er erhob sich und wirkte etwas unsicher.
    Er hat uns abermals das Leben gerettet, sodass wir noch tiefer in seiner Schuld stehen, ging es Arvan durch den Kopf. Ein Umstand, der ihm ebenso wenig behagte wie der dunkle Ausgang des Schlundes.
    »E in Magischer Schlund, der nicht vergeht«, sagte Brogandas. »E r muss die Ursache dieser Beben sein. Die Götter mögen wissen, wie lange er schon existiert und auf das Gestein eingewirkt hat…«
    »G hool muss ihn erschaffen haben, um uns…« Arvan sprach nicht weiter, denn Brogandas schüttelte den Kopf.
    »D as halte ich für ausgeschlossen«, erklärte er. »D ieser Schlund ist von jemandem erschaffen worden, der sehr unerfahren war und seine magischen Kenntnisse auf äußerst gefährliche Weise angewendet hat. Jetzt hat dieser Schlund einen Teil des Gebirges innerlich zerrissen und dabei vermutlich den Pass unbegehbar gemacht. Aber es hätte auch uns zerreißen können.«
    »O der damals den Schöpfer dieses Schlunds?«, fragte Rhomroor.
    Brogandas drehte sich nun zu dem Ork um und musterte ihn von Kopf bis Fuß, so als hätte er mit solch einer Frage von Seiten des Orks einfach nicht gerechnet.
    »S ehr richtig!«, stellte der Dunkelalb fest. »W as weißt du darüber, Ork?«
    »D er Fünfzahnige, dessen Namen wir nicht mehr aussprechen, weil er zu viel Schande gebracht hat, unternahm hier in der Gegend die magischen Experimente, die allerlei Monstren in die Welt holte.«
    »I hm haben wir zu verdanken, dass Ghool überhaupt wieder geweckt wurde«, bestätigte Lirandil.
    »I ch nehme an, dass das so oder so geschehen wäre«, erklärte Brogandas. »N ur vielleicht nicht schon so bald, sondern erst in ein oder zwei Zeitaltern.«
    »D er Fünfzahnige ist wiederholt mit seinen Getreuen auf Riesenschildkröten gestiegen, um verschiedene heilige Stätten des Elbenreichs zu plündern«, erklärte Rhomroor. »E r erbeutete wertvolle magische Bücher, und es ist kein Wunder, dass er versuchte, den Magischen Schlund zu erschaffen, der es ihm gestattete, die Anfurten schneller zu erreichen. Er hatte wohl noch weitere Raubzüge dieser Art vor.«
    »D ann ist dieser schwarze Tunnel, der nicht vergeht, das unvollkommene Ergebnis der Magie des Fünfzahnigen?«, fragte Whuon etwas ungläubig.
    »K eine andere Erklärung ist schlüssig«, sagte Rhomroor und knurrte zur Bekräftigung.
    »R homroor hat recht«, bestätigte Lirandil. »W äre
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