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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)
Autoren: Klaus Seibel
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sein.“
    Walter zeigte mit einem Finger auf Anne. „Ich sehe dir an, dass es noch ein ‚Aber‘ gibt.“
    „Keiner der Geheimdienste will, dass ihre massive Überwachung in Lantika an die große Glocke gehängt wird. Deshalb wird Myers dafür sorgen, dass Yra und ich in Ruhe gelassen werden. Das ist mein Preis für meine Unterstützung. Für die Geheimdienste werden wir einfach nicht existieren. Zusätzlich wird Myers dafür sorgen, dass jeder, der uns nachspioniert, ins Leere laufen wird. Kein Twitter, keine Facebook-Nachrichten, keine Presse über Yra.“
    „Das wird Myers nicht gefallen.“
    „Mir gefällt seine Schnüffelei auch nicht.“
    Walter grinste. „Ich wusste, dass deine Mitarbeit nicht billig sein wird.“
    „Myers hat seinen Frieden, weil die Eskalation ausgeblieben ist, die er befürchtet hat. Und ich will meinen Frieden in meinem Privatleben und Ruhe für Yra. Das ist nicht zu viel verlangt. Er kann es tun, und er wird es tun.“
    „Du bist wirklich nicht mehr die harmlose Wissenschaftlerin von früher. Man muss sich in Acht nehmen, wenn man sich mit dir einlässt. Woher hast du das gelernt?“
    „Ich habe von General Kowalev gelernt. Er ist ein glänzender Stratege, und ich habe mich bemüht, gut aufzupassen.“
    „Das ist dir gelungen.“
    „Ich muss los. Dr. Bakshi, Mr. Arman, wir müssen aufbrechen.“
    Gemeinsam schoben sie Yra mit ihrem Bett in Richtung eines Lagerraums.
    „Und jetzt?“, fragte Bakshi, als er sich nur noch von Regalen umgeben sah.
    „Mit dem Bett kommen wir nicht weiter“, sagte Arman.
    Er verschwand um eine Ecke und kam mit einer Trage wieder.
    „Wir müssen die Lantis umbetten.“
    Yra war nicht schwer. Sie fixierten sie auf der Trage und deckten sie mit einer Goldfolie zu.
    „Nehmen Sie den Lebenskristall“, sagte Anne zu Bakshi. „Sie können ihn in ein Handtuch einwickeln, damit er Ihnen nicht schadet.“
    „Wir haben noch etwas vergessen.“
    Bakshi lief zurück. Als er wiederkam, hielt der den Speicherchip mit Yras Gen-Code in der Hand.
    „Damit Professor Hawker nicht auf dumme Gedanken kommt. Ich denke, er sollte Ihnen gehören.“
    Er gab ihn Anne.
    Arman schob ein Regal mit Handtüchern und Laborkleidung beiseite. Eine schmale und niedrige Tür wurde frei. Sie führte in einen Gang, der etwa einen Meter breit und einen Meter achtzig hoch war. An der Decke waren Rohre und Kabelbündel montiert.
    „Eigentlich sollte hier nur ein achtzig Zentimeter hoher Kriechgang sein, aber ich habe dafür gesorgt, dass er etwas tiefer geworden ist“, sagte Arman. „Das ist auf keiner Zeichnung zu sehen.“
    Trotzdem musste er sich bei seiner Größe tief bücken, um hineinzukommen. Die Rohre nahmen von der eigentlichen Höhe dreißig Zentimeter weg. Nur Bakshi konnte aufrecht gehen.
    Der Gang knickte mehrmals rechtwinklig ab, was mit der Trage nicht so einfach zu bewältigen war. Nach etwa zweihundert Metern machte Arman halt. Rohre aus einem anderen Gang kreuzten ihren. Arman kroch darunter her, dann schoben sie Yras Trage durch.
    „Sie hätten ihn noch zwanzig Zentimeter tiefer machen sollen“, sagte Bakshi.
    Arman grunzte. „Er war nur für den absoluten Notfall vorgesehen. An einen Krankentransport hat niemand gedacht.“
    Nach diesem Engpass war es nicht mehr weit. Sie kamen in einem anderen Lagerraum heraus. Anne schätzte, dass sie einen kompletten Laborkomplex passiert hatten, in welcher Richtung konnte sie nicht sagen. Sie musste sich ganz auf Arman verlassen. Die ganze Zeit über hatte der Weg eine leichte Steigung gehabt, so dass sie sich jetzt auf dem normalen Labor-Level befanden.
    „Ziehen Sie das hier über, dann werden wir draußen nicht so schnell erkannt.“ Arman warf Anne einen Laborkittel und eine Kopfbedeckung zu und bediente sich ebenfalls. Dann sah er Bakshi an. „Für Sie ist nichts Passendes dabei.“
    „Geben Sie ihm Ihr Hemd“, sagte Anne.
    Das schien beiden nicht wirklich zu gefallen, aber Arman zog sein Hemd aus. Die Länge stimmte, aber es war viel zu weit.
    „Besser als nichts“, sagte Bakshi. „Außerdem ist es Nacht.“
    Sie kamen durch ein Labor, in dem nur ein Mann vom Sicherheitsdienst Nachtwache hielt.
    Arman zeigte seinen Ausweis. „Wir haben länger gearbeitet und hatten einen Unfall. Draußen wartet ein Krankenwagen auf uns.“
    Arman als oberster Sicherheitschef musste keine Angst vor unliebsamen Fragen haben. Der Wachmann ließ die Drei mit der Trage hinaus.
    Draußen stand tatsächlich ein Krankenwagen.
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