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Das Ende Der Ausreden

Titel: Das Ende Der Ausreden
Autoren: Brigitte Roser
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Ihre Noody-Liste reduziert haben um alle Punkte, die auch auf Sie selbst zutreffen, bleibt eine weitaus kleinere Liste übrig: Was Sie wirklich nicht sind, was Sie nicht machen.
    Und jetzt sollten Sie prüfen, was Sie von dieser verbleibenden Liste vielleicht sein oder sich erlauben sollten .
    Wie bitte??? Wie kann ich etwas sein wollen, was mich an anderen nervt? Das ist schwere Kost. Hier bäumt man sich oft richtig auf. Aber, wie mein Mann oft so treffend sagt: Leichte Sachen kann jeder. Also.
    Ein Beispiel aus meiner eigenen Noody-Liste: Ich bin keinesfalls jeden Tag gut drauf, und Probleme leugne ich nicht.
    Wenn es mich aber aufregt, dass diese enervierende Kollegin immer gut gelaunt ist und Schwierigkeiten ignoriert , worüber genau rege ich mich da eigentlich auf?
    Wichtig für das weitere Vorgehen ist ein Zwischenschritt: Ich muss aus dem, was mich stört, den positiven Kern herausarbeiten.

Wie aus einer mächtigen, wilden Frau eine alte, bucklige Hexe gemacht wurde
    Nehmen wir ein Beispiel, das wir alle aus Märchen kennen: die Hexe. Eine überwiegend negativ besetzte, gefährliche und hässliche Figur. Sie frisst kleine Kinder und leitet Wanderer ins Moor.
    Was ist der positive Kern der Hexe? Sie ist eine machtvolle Frau. Sie ist im guten Kontakt mit der Natur und ihren Kräften, dem Wind, dem Feuer, der Erde und dem Wasser, sie kann zaubern, sie nimmt sich, was sie will, sie kommt allein zurecht, sie fliegt mit wehenden Haaren durch die Nacht und hat Sex mit anderen interessanten, mächtigen Figuren. Eine beeindruckende Frau. Eine, die der Kirche oder anderen Männerclubs nicht recht sein kann. Also machen sie aus ihr eine hässliche Alte mit Buckel und Warzen und schwarzen Haaren am Kinn. Dann kann keine gefährliche Faszination mehr von ihr ausgehen.
    So funktioniert Dämonisierung. Und so müssen wir den zweiten Aspekt der Noody-Übung auflösen.
    So weit, so gut, aber Sie haben keine Hexe auf Ihrer Liste? Haben Sie wohl. Da müssen Sie jetzt durch. Ich lade Sie ein, mich noch einmal kurz zu begleiten.
    Nehmen wir das »Ist immer gut drauf, leugnet Probleme«, das mich an dieser anderen Frau so aufregt. Was ist der positive Kern davon?
    Optimistisch zu sein auch an grauen Tagen, vom Problem wegzusehen und sich abzulenken, auch über nicht Pulitzerpreisverdächtige Witze zu lachen, heiter sein zu dürfen, dem Ernst des Lebens zum Trotz.
    Das ist genau das, was ich in der zweiten Hälfte meines Lebens schon reichlich übe. Und was ich gar nicht genug tun kann. Aber es gibt offenbar in mir Reste alter Verbote, einschränkender Überzeugungen, die mich daran hindern wollen: Gut zu wissen!
    Was auch immer auf Ihrer Liste steht: Es hat eine wichtige Botschaft für Sie. Hören Sie zu, sperren Sie sich nicht, lassen Sie es an sich heran!

Das, was wir ablehnen, bringt uns weiter
    Faszinierend ist für mich, diese Übung und das Enneagramm im Zusammenhang zu sehen.
    Wenn Sie mit der reduzierten Noody-Liste arbeiten und aufschreiben, was Sie aus dem positiven Kern dessen, was Sie so ablehnen, lernen könnten – dann entwickeln Sie intuitiv und erstaunlich exakt das Programm, das das Enneagramm Ihrem Persönlichkeitsmuster empfiehlt, um den Weg zu einem reifen, selbstbestimmten Leben zu gehen.
    Nehmen wir den Noody von Michael, einem Beobachter (Typ 5 im Enneagramm), und welche Erkenntnisse er für ihn bereithält.

    Der erste, obere Teil des Noodys spiegelt ziemlich exakt, wie Michael selbst auch oft wahrgenommen wird.
    Er ist ein präziser Denker, analysiert genau und in die Tiefe. Wenn er seine Gedanken erläutert, strapaziert er seine Gesprächspartner nicht selten mit der Fülle an Details und seinem sehr bedächtigen Erzählstil (Schwätzer). Als aufmerksamer Dauergast sitzt er auf der Tribüne des Lebens und beobachtet und bewertet (verurteilend); in die Arena zu gehen, vermeidet er, so oft es geht. Er muss noch viel mehr Informationen sammeln. Es überfordert ihn, wenn ein Mensch vor ihm steht, der eine spontane emotionale Reaktion oder Antwort erwartet.
    Andere halten seine Nachdenklichkeit und seinen Mangel an sichtbarer Reaktion oft für Gleichgültigkeit, seine nüchterne Analyse wird als sezierend und kalt empfunden. Er geizt mit sich und seiner Nähe (gefühllos).
    Kommen wir zum zweiten, unteren Teil: Michael ist definitiv nicht arrogant. Er ist eher unauffällig gekleidet, weit weg von (modisch) gestylt, er fährt keinen Sportwagen. In drei Aspekten stellt er sogar das echte Gegenteil dar: Er
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