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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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dorthin gestellt hatte. „Die ist für dich, damit du schnell wieder gesund wirst!“, sagte sie und ergriff Tills heiße Hand. „Der kleine Flötenspieler passt auf dich auf, wenn ich gehen muss! Der Onkel Doktor hat gesagt, wir sollen dich schlafen lassen!“
    „Na dann kommt mal alle raus hier! Ich will noch kurz mit euren Eltern sprechen.“
    Erwartungsvoll versammelte sich die Familie um den Küchentisch, wo Doktor Hausmann dankend eine Tasse Kaffee entgegennahm.
    „Was genau hat der Junge und warum soll er ins Krankenhaus?“, fragte Lucie aufgeregt.
    „Zum einen hat er sich eine Bronchitis zugezogen, was ja bei dem Sauwetter keine Kunst ist. Dazu kommt aber, dass sein Immunsystem sehr geschwächt ist. Sein Körper ist damit beschäftigt, das doppelte Seelenleid zu verarbeiten, daher das hohe Fieber. Es sind die Nerven!“
    „Ach, dass ist alles so schlimm! Was sollen wir nur tun?“
    „Euch nach dem alten Sprichwort richten, dass die Zeit die Wunden heilt!
    Und wir geben ihm neben dem Antibiotikum Johanniskraut. Das hat keine Nebenwirkungen und hilft der Seele schnell.“
    „Danke!“
    „Schicken Sie ihn bald in die Schule. Es ist nicht gut, wenn er zu viel Zeit zum Grübeln hat. Naja und ihr …“, er wandte sich den Kindern zu, „ihr könnt für Ablenkung sorgen, wenn er wieder gesund ist. Also bis morgen dann und danke für den Kaffee!“
    „Tja, damit sind unsere Pläne, nach Hamburg zu fahren, wohl erst mal auf Eis gelegt!“, sagte Philipp.
    „Das habe ich auch gedacht! Angenommen, Till muss wirklich ins Krankenhaus, dann müssen wir bei ihm sein“, antwortete Lucie traurig.
    „Oh ja. Aber das ist nicht so schlimm, wir haben schließlich jede Menge zu tun. Zuerst sage ich in Hamburg Bescheid, dass sich unser Besuch verzögern wird, und dann legen wir los!“
    „Womit legen wir los?“, fragten die Kinder wie aus einem Mund.
    „Wir renovieren Tills Zimmer!“
    „Au ja, das ist gut, dann hat er was, worauf er sich freuen kann!“ Flora klatschte in die Hände.
    „Und Oskar kann wieder Schlagzeug üben!“
    Gesagt, getan! Binnen zehn Minuten waren alle in alte Jeans geschlüpft und die Aktion „Zimmer für Till“ konnte starten. Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache und zum Mittag fanden alle, dass sie schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt hatten. Phil fuhr mit Oskar in den Baumarkt, um Raufasertapete und Farbe zu kaufen, während Oma Gertrude, Lucie und die beiden Mädchen sich um die aussortierten Sachen und das leibliche Wohl der Familie kümmerten.
    Ungeachtet der vielen Arbeit schlich Lucie mehrmals auf Zehenspitzen zu Till. Der Junge schlief fest und wenn sie ihn weckte, um ihm die Medizin zu reichen, befand er sich in einem angenehmen Dämmerzustand. Gehorsam schluckte er die bitteren Tropfen und fiel dann sofort wieder in bleiernen Schlaf.
    Er hatte merkwürdige Träume über Feen, Elfen und Naturgeister, die ihn freundlich beim Namen riefen. Auf verschlungenen Pfaden folgte er Oma Gertrude zum Waldrand, wo sie beobachteten, wie sich die Schönsten der Feen im Reigen drehten.
    Ab und an erwachte er und blickte sich im fahlen Mondlicht um. Wo war er nur? Traum und Wirklichkeit verwoben sich zu einem Nebelschleier, der sich über seine Gedanken legte. Was war mit ihm geschehen? Und wieso bewegte sich die kleine Figur des Flötenspielers schon wieder auf ihrem Platz auf der silbernen Dose?
    Ein paar Tage und Nächte ging das so fort, bis endlich eine leichte Besserung eintrat. Sein Atem und seine Träume wurden ruhiger, aber merkwürdigerweise sah er dennoch, wie sich der kleine Flötenspieler von Zeit zu Zeit bewegte.

    Am Ende der Woche waren alle froh, als Doktor Hausmann kam und feststellte, dass Till über den Berg war. Die starken Medikamente wurden abgesetzt und gegen den schlimmen Husten verordnete er ihm acht Aufenthalte im bewährten Heilstollen, dem sogenannten Emanatorium der Feengrotten.
    „Was ist ein Ematorum?“, fragte Flora mit großen Augen.
    „Emanatorium! Das ist ein Raum, in dem die Luft besonders gut und sauber ist. Menschen, die so einen bösen Husten haben wie Till, werden dort gesund.“
    „Und was muss man da machen?“
    „Man wird schön warm in eine Decke gepackt und muss die gute Luft tief in die Lungen atmen.“
    „Man kann dabei auch singen, habe ich gehört!“, sagte Oma Gertrude. „Na, das fehlte noch!“, entgegnete Till grinsend. „Dann fallen wahrscheinlich die Tropfsteine vor Schreck von der Decke!“
    „Und wenn man ganz
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