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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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ihnen fand eine Spur von ihr.

    So gut es Lilly, Flora und Till auch auf der Festung gefiel, irgendwann mussten sie sich verabschieden. Schließlich konnten sie die Eltern nicht ewig mit den Doppelgängern sitzenlassen. Und wer weiß, was in der Zwischenzeit zuhause alles geschehen war?
    „Lilly!“, rief Alrick mit klopfendem Herzen. Er hatte das Mädchen im Garten entdeckt und wollte die letzte Gelegenheit, allein mit ihr zu sprechen, nicht verstreichen lassen. Lilly schaute auf. Der junge Elf, der jetzt vor ihr stand, war nicht mehr der Elfenjunge, den sie gerettet hatten. Ihre gemeinsamen Abenteuer hatten ihn reifer und erwachsener gemacht. In dem feinen grünen Gewand und mit dem schlichten Goldschmuck sah er wie ein wirklicher Prinz aus. Verlegen räusperte er sich und grinste. „Lilly, ich … ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, und … vor allem weiß ich nicht, wie du es siehst, aber … ich … ich hab‘ mich in dich verliebt!“ Sein leuchtendes Gesicht färbte sich rot und Lilly musste trotz der Purzelbäume, die ihr Herz gerade schlug, schmunzeln.
    „Alrick, ich weiß auch nicht, wie es gehen soll, aber ich habe mich auch in dich verliebt“, antwortete sie nicht weniger verlegen.
    Glücklich zog der junge Elf das Mädchen in seine Arme und küsste sie.
    „Dann ist ja alles klar!“, rief er so begeistert, dass Lilly wiederum lachen musste. Dann wurde sie ernst.
    „Alles klar? Nichts ist klar! Ich habe keinen Schimmer, wie wir je zusammenkommen könnten!“
    „Das lass mal meine Sorge sein“, meinte er zuversichtlich. „Arindal hat etwas von einem neuen Bündnis mit den Menschen erzählt und was wäre ein besseres Pfand dafür als unsere Liebe?“
    Nun war es Lilly, die bis hinter die Ohren krebsrot wurde.
    „Aber du bist ein Prinz. Hier in deiner Welt bist du ein Prinz. Arindal will, dass du die Burg in Darwylaân bewohnst und ich bin nur ein Mädchen aus einem Bauernhaus – und aus einer völlig anderen Welt!“
    „Ein Mädchen mit einem Teleskop, das es in der neu entstehenden Stadt der Wissenschaften weit bringen wird. Und bis es so weit ist, möchte ich dir diese zwei Dinge schenken. Das hier ist ein magischer Spiegel. Wenn du hineinblickst und meinen Namen mit Liebe aussprichst, dann können wir uns sehen und miteinander sprechen.“
    Wie ein Blitz durchzuckte Lilly der Gedanke, dass sie von ihrer Urgroßmutter einen ähnlichen Spiegel geerbt hatte. Womöglich war sie auch in einen Elfen verliebt gewesen?
    „So, so, mit Liebe!“, grinste Lilly, die wusste, dass Alrick sie neckte. „Und das andere?“
    „Das andere ist meine Flöte! Ich habe mit Arindal vereinbart, dass, wann immer du sie spielst, das Boot kommt und dich abholt! An unserem Ufer wird dann eine von Arindals Nebelkrähen auf dich warten und zur Burg bringen!“
    „Na sieh mal einer an!“, sagte Lilly beeindruckt. „Du bist dir aber deiner Sache sicher!“
    Alrick erblasste, aber Lilly drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Reingefallen! Natürlich werde ich kommen! Versprochen!“
    Als die Stunde des Abschieds nahte, begleiteten Tibana und Alrick die drei bis zum Feengrottentor. Die Herzen aller waren schwer und gleichzeitig voller Sehnsucht. Lilly probierte die Flöte aus, und als das Boot lautlos über den See zu ihnen herüber glitt, flossen auch ein paar Tränen. Flora klammerte sich an Tibana und wollte das Versprechen, sie und die Wichtel bald besuchen zu dürfen, immer und immer wieder hören.
    „Hast du noch deine Kette?“, fragte die alte Fee, obwohl sie es natürlich wusste.
    „Ja!“, antwortete das kleine Mädchen.
    „Dann bist du auch immer bei mir! Und ich kann in deine Träume schauen! Till, vertraue auf Metâbor! Wir werden uns alle bald wiedersehen!“
    Leise stieß das Boot vom Ufer ab und schaukelte, von Zauberhand getrieben, der Menschenwelt entgegen. Ohne Zwischenfälle stoppte es an der kleinen Mauer im Märchendom.
    „Weißt du noch, wie wir den Grindelwarz hier gefangen haben?“, fragte Till.
    „Ja, aber es kommt mir vor, als wäre es Jahre her. Ob er noch immer ein Eichhörnchen ist?“ Kichernd warfen die drei einen letzten Blick auf die Gralsburg, die im Licht ihrer magischen Laterne wunderschön aussah. Dann schickten sie das Boot zurück. Lilly streute ein wenig Elfenstaub auf die Wand und schon standen sie auf dem Weg, der sie nach Hause führte.
    Mit Bedacht hatten sie diese nächtliche Stunde für ihre Rückkehr gewählt, denn schließlich mussten sie ihre Doppelgänger
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