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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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gefriert zu einem Wölkchen vor meinem Mund, während ich die Handschuhe aus dem Rucksack ziehe und sie überstreife. Dabei denke ich, dass es an der Zeit wäre, meine olivgrüne Armeejacke – die dank einem unseligen Zusammenstoß mit einem gewissen untoten Richter seit Neuestem an manchen Stellen ein bisschen ramponiert ist – gegen etwas Wetterfesteres einzutauschen. »Ich dachte, es schneit so ziemlich überall hier in der Gegend ?«
    »Schon«, sagt Auden. »Aber nicht hier. Nicht mehr.«
    »Das hat früher einmal gestimmt, aber dieses Jahr ist es anders«, widerspricht Xotichl. Ein wissendes Lächeln lässt ihr schönes, herzförmiges Gesicht aufleuchten, während ihre blaugrauen Augen sich in meine ungefähre Richtung drehen.
    »Du spürst Schneeenergie ?« Ich schlinge mir gegen die Kälte die Arme um die Taille, während ich mich von dem Pick-up löse und mich zu ihnen stelle.
    »Ich spüre auf jeden Fall etwas.« Xotichl spricht leise und schleppend. Ganz eindeutig genießt sie ihr Geheimnis.
    »Also ?« Auden sieht mich an.
    Ich blicke zwischen ihnen hin und her und antworte ihm, ohne zu zögern. »Tut mir leid, Auden, aber ich werde wohl so gut wie immer auf Xotichl setzen.«
    Auden wirft mir einen bedauernden Blick zu und wendet sich an Dace. »Und du ?«
    Dace nimmt solidarisch meine Hand und sieht mich mit seinen eisblauen Augen an. »Und ich setze so gut wie immer auf Daire.«
    Auden wendet sich seufzend zu Lita, Jacy und Crickett um, die uns von der anderen Seite des Parkplatzes aus etwas zurufen. »Irgendwie heißen sie bei mir immer noch die ›Fiese Front‹. Ich muss jetzt doch mal unseren Facebook-Status zu ›Freunde‹ updaten.« Grinsend schüttelt er den Kopf. »Was meinst du, soll ich sie überhaupt fragen ?«
    »Nur wenn du die Ablehnung verkraftest.« Xotichl lacht, während wir unseren Kreis erweitern, um sie aufzunehmen.
    »Was ist denn so lustig ? Hab ich was verpasst ?« Lita wirft sich das Haar über die Schulter und lässt es in dunklen Wellen über ihren Rücken fallen, während ihre Augen – nach wie vor dick geschminkt, aber seit Jennikas professioneller Make-up-Beratung wesentlich besser – ängstliche Blicke aussenden. Sie hasst es, von irgendetwas ausgeschlossen zu werden, ganz egal, wie banal es auch sein mag.
    »Weiße Weihnachten. Ist das möglich ? Ja oder nein ?« Auden kommt gleich auf den Punkt.
    »Ja. Ich stimme definitiv für ja.« Lita klatscht zur Betonung in ihre behandschuhten Hände, während die anderen zustimmend nicken. »Allerdings braucht es dazu schon ein echtes Wunder. Das letzte Mal, als es geschneit hat, war ich ungefähr sechs. Aber andererseits ist ja gerade Saison für Wunder, nicht wahr ?«
    Sie wippt auf ihren Fußspitzen und vergräbt die Hände unter den Achseln, um so die Kälte abzuwehren. Das Läuten der Schulglocke veranlasst Auden, Xotichl einen Abschiedskuss zu geben, damit er losziehen und mit seiner Band proben kann, während wir anderen aufs Schulgebäude zugehen. An meinem Spind mache ich halt, um ein paar Bücher abzulegen, damit ich nicht so schwer zu tragen habe.
    Lita drückt sich neben mir herum und sieht mit missmutigem Schweigen zu, wie mir Dace einen Kuss auf die Wange drückt und einen Treffpunkt für die Pause mit mir ausmacht, ehe er in seine Klasse geht. Sie wartet, bis er außer Hörweite ist, dann streckt sie mir hastig eine Hand hin. »Schnell. Nimm schon. Bevor wir deinetwegen noch alle beide zu spät kommen.«
    Ich starre auf den gefalteten Zettel zwischen ihren Fingern. Gerade will ich sie daran erinnern, dass sie aus freien Stücken hier neben mir steht – ihre Verspätung also allein ihre eigene Schuld ist –, doch dann schlucke ich den Satz ganz schnell hinunter. Mit Lita befreundet zu sein heißt, dass man nicht nur lernen muss, die Hälfte dessen, was sie sagt, zu ignorieren, sondern auch nie zu vergessen, dass tief im Inneren ihr Herz zum größten Teil gut ist.
    »Weihnachtswichteln«, erklärt sie, während ich den Zettel auseinanderfalte und verwirrt blinzele. Ihre Stimme konkurriert mit dem Geräusch ihres Stiefels, der hart und schnell gegen den Fliesenboden schlägt. »Gestern, als wir in der Mittagspause Namen gezogen haben, habe ich Dace gekriegt. Und ich dachte mir, du willst sicher tauschen, da ihr ja zusammen seid und so. Außerdem käme es mir extrem seltsam vor, ein Geschenk für ihn zu kaufen, nachdem ich mit seinem Zwillingsbruder Schluss gemacht habe.«
    Ich nicke zustimmend, da ich weiß,
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