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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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Dace mit einem Tritt weg und würdigt ihn kaum eines weiteren Blickes. »Mach dir keine Sorgen um ihn«, sagt er zu mir. »Er hat Schmerzen, und das hat er dir zu verdanken. Aber du zielst nicht besonders gut. Du hast die Hauptschlagader verfehlt. Jedenfalls hast du jetzt schon zweimal versucht, mich zu töten, was mich glauben macht, dass ich dir nicht mehr vertrauen kann. Du hast dein Pulver verschossen, Seeker. Du bist die Letzte deiner Linie. Es war interessant, aber bilde dir bloß keine Sekunde lang ein, dass ich dich vermissen werde.«
    Hinter ihm hechtet Dace nach dem Messer, bereit, sich zu opfern, um mich zu retten.
    Ein selbstloser Akt, der mir bestätigt, dass immer noch er da drinnen steckt.
    Irgendwo.
    Ich habe ihn nicht völlig verloren.
    Doch er ist Cade nicht gewachsen.
    Mit einer schnellen Handbewegung hat sich Cade bereits das Messer geschnappt und stürmt auf mich zu.
    Rammt mir das zweischneidige Messer mitten in die Brust, wobei die Klinge ein grässliches Kratzgeräusch macht, als sie an dem Schlüssel vorbeischrammt.
    Ich stolpere rückwärts. Sein grausiges Dämonengesicht verschwimmt vor meinen Augen, während ich die Wunde in meinem Fleisch betaste. Beklommen sehe ich auf meine Hände, die jetzt in Rot getaucht sind.
    »Tut weh, was ?« Cade grinst. Er lässt die seelenraubenden Schlangen aus seinem Mund springen, direkt auf das klaffende Loch in meiner Brust zu.
    Es ist genau wie in dem Traum. Genau wie in der Prophezeiung. Nur dass ich es geschafft habe, das Ende zu verändern. Statt dass Dace stirbt, bin ich an seine Stelle getreten.
    Ich halte den Gedanken fest und sehe ihn sich entwickeln. Sehe zu, als würde es mit jemand anders passieren.
    Meine Hände hängen vor mir herab, nutzlos und schlapp. Ich will Dace so unbedingt sagen, dass ich ihn liebe und dass es mir leidtut, ihn so zurückzulassen.
    Doch die Worte werden schon bald von einem Strom von etwas Metallischem und Bitterem erstickt, das sich in meiner Kehle ballt.
    Blut.
    Mein Blut.
    Und es hört nicht auf. Es kommt einfach so viel davon.
    Rabe kreischt.
    Kojote jault voll ungestümer Begeisterung.
    Cade brüllt seinen Sieg heraus, jedoch mit einem frustrierten Unterton.
    Als Dace nach mir ruft, wieder und wieder meinen Namen schreit, klingt seine Stimme heiser, gequält. Doch es dauert nicht lange, da verklingen die Laute, als würden sie durch zu viele Lagen gefiltert, um richtig vernommen zu werden – als kämen sie von einem Ort, der in immer weitere Ferne rückt.
    Mein ganzer Körper erschauert.
    Mein Atem geht in verzweifelten, abgehackten Zügen – und manchmal atme ich überhaupt nicht mehr.
    Wenn da nicht diese starken Arme wären, die mich halten, würde ich fallen – an einen Ort stürzen, von dem ich nie mehr zurückkäme.
    Wenn diese starken Arme mich nicht schützen würden, wäre es Cade gelungen, meine Seele zu stehlen.
    Ich will Dace sagen, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht. Will ihm von dem goldenen Wesen erzählen, das sich meiner annimmt – den leuchtenden Händen, die mich halten –, doch die Worte wollen nicht kommen.
    Schweig , gurrt das Wesen, als es mit einem langen goldenen Finger über meine Lippen streicht.
    Aber ich habe gar nicht gesprochen, ich hab’s versucht, aber ich kann nicht.
    Bring deine Gedanken zum Schweigen.
    Ich tu’s. Eine Zeit lang. Aber dann melden sie sich wieder.
    Wohin gehen wir ? Wohin bringst du mich ?
    Hinauf.
    Mir fallen die Augen zu. Ich nehme nach wie vor das Licht wahr, das hinter meinen Lidern scheint, bin aber zu müde, um Dinge zu betrachten, die ich nicht verstehe. Ich ziehe es vor, mich in diesem warmen, überschäumenden Gefühl von Geborgenheit und Liebe zu baden, das es bringt.
    Du musst die Sonne sein ! Der Gedanke durchzuckt mich – und ich reiße die Augen wieder auf. Versuche, seine Form auszumachen, doch das Einzige, was ich sehen kann, ist ein strahlender goldener Fleck. Ich habe Dace erklärt, dass er sich irrt, und gesagt, es gebe keine Sonne in der Unterwelt. Das ist nur eine Fabel, die ihm Leftfoot erzählt hat, als er noch ein Kind war. Aber ich habe mich getäuscht, oder ?
    Sehe ich aus wie die Sonne ?
    Ich zwinkere und ringe darum, das zu erkennen, was bis jetzt verborgen geblieben ist. Beglückt schnappe ich nach Luft, als das Leuchten gerade so weit schwindet, dass die Züge schärfer hervortreten und sich allmählich ein Gesicht herausbildet.
    Der Teint ist hell, als wäre er aus Lichtstrahlen geformt. Das Haar so hellblond, dass
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