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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Alyson Noël
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es, als sähe ich Cade an. Sein Blick ist dunkel, unergründlich und reflektiert nicht.
    »Dace, was ist geschehen ?«, frage ich, außerstande, meine Panik zu unterdrücken. Betroffen sehe ich zu, wie er sich hastig abwendet, als schämte er sich zu sehr, um sich anschauen zu lassen.
    »Nicht. Schau mich nicht an. Bitte. Ich erklär’s dir später. Sowie es vorbei ist, erzähl ich dir alles. Glaub mir einfach, dass ich getan habe, was ich tun musste. Ich hab’s für uns getan. Für dich. Und es ist nichts, was man nicht rückgängig machen könnte. Aber bitte, ich kann es nicht ertragen, wenn du mich so siehst.«
    Er weicht zurück, doch ich packe ihn am Arm und ziehe ihn wieder an mich. »Wer hat dir das angetan ?« Ich fasse nach seiner Wange, da ich ihm noch einmal in die Augen sehen muss, um zu erkennen, ob es wirklich so schlimm ist, wie ich glaube, doch er reißt sich los.
    »Daire, bitte !«, schreit er, und aus seinen Worten klingt entsetzliche Seelenpein. »Was du siehst, bin nicht ich. Ich bin immer noch hier drin, ich schwör’s. Aber ich …«
    Ich bin zu erschüttert, um mich zu regen.
    Ich kann mich kaum auf seine Worte konzentrieren, als er weiterspricht. »Es ist nur vorübergehend. Ich musste es tun, um dich zu retten. Es wird alles gut, du wirst sehen.«
    Ich suche in seinen Augen und hoffe auf Aufschluss darüber, was das heißen könnte.
    »Ich weiß, wie die Prophezeiung endet«, sagt er, und bei diesen Worten läuft es mir eiskalt über den Rücken. »Es ist genauso wie in meinem Traum, und ich lasse dich nicht sterben.«
    Ich schüttele den Kopf, denn er muss begreifen, dass es nicht so ist, wie er glaubt. »Du hast es völlig falsch verstanden. So geht es nicht aus, das bedeutet es nicht !« Doch meine Worte stoßen auf taube Ohren.
    »Doch, es ist so, Daire. Genau so kommt es. Ich habe es schon allzu oft geträumt. Die Zeichen der Zeit gesehen – buchstäblich. Und auch wenn ich nichts dagegen tun kann, dass der Himmel Feuer blutet – ich werde tun, was ich kann, um die Finsternis daran zu hindern, dein Licht zu löschen.«
    »Aber ich bin nicht das Licht, so endet der Traum nicht ! Du bist …«
    Meine Worte werden von Cade unterbrochen, der auf uns zugeschlendert kommt und sich gelassen Schmutz von den Kleidern und aus den Haaren wischt, während sein getreuer Kojote neben ihm hertrottet.
    »Ach, ist das nicht eine rührende Szene ?« Er bleibt vor uns stehen und grinst Dace an, als wäre er der sehnlich erwartete Sondergast. »Du hast ja einen ganz schönen Schlag, Bruder, wer hätte das gedacht ?« Er lacht. Dehnt den Hals nach beiden Seiten. Doch abgesehen von dem Schmutz auf seiner Kleidung sieht er wie neu aus.
    Dace stellt sich vor mich, um mich zu schützen, und schiebt verstohlen die Finger in seine Jackentasche. »Dachte mir schon, dass ich dich hier unten finden würde, wo du einen Wutanfall inszenierst und schmollst wie das Kind, das du eigentlich bist. Wie viele Leute müssen leiden, nur weil du es nicht schaffst, Leandro zu beeindrucken ?« Er schüttelt den Kopf. »Wir wissen alle von deinem jämmerlichen Drang nach seiner Anerkennung. Bestimmt fühlst du dich ziemlich mies, wenn er dich so anbrüllt.«
    Dace sieht ihn finster an, während ich hektisch zwischen beiden hin- und herschaue. Und es genügt das kaum wahrnehmbare Zucken von Cades Schultern, um zu wissen, dass Dace den wunden Punkt getroffen hat.
    Es erinnert mich an etwas, was ich einmal zu Paloma gesagt habe, als ich Cade folgendermaßen beschrieben habe: ein psychopathisches, dämonisches Monster – angetrieben vom erbärmlichen Drang, Leandro zu beeindrucken, indem er die Herrschaft über die ganze Welt erringt.
    Es ist der winzige Kern Menschlichkeit, der tief in ihm verborgen liegt.
    Bei der Mine – Cades Präsenz in der Unterwelt – geht es nur zum Teil darum, ein Vermögen anzuhäufen und die Mittelwelt zu kontrollieren. Im Grunde ist es ein Unterfangen, um seinen Dad zu beeindrucken. Er ist bereit, unzählige Leben zu zerstören, um die Anerkennung seines Vaters zu erringen. Und laut Dace hat er auf ganzer Linie versagt.
    Xotichl und Paloma hatten recht – er ist eindeutig ein Mensch.
    Was aber nicht heißt, dass ich ihn nicht töten werde.
    »Ich habe direkt vor der Tür gestanden und gehört, wie er dich verbal in Fetzen gerissen hat«, fährt Dace fort. »Habe gehört, wie du gebettelt hast – mit hoher, winselnder Stimme –, als er dich zur Schnecke gemacht und sich geweigert hat, dir
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