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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit
Autoren: Peter F. Hamilton
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gab auf Sholapur nicht viele Monsune, aber die, die sich bildeten, waren im Allgemeinen ungestüm und wild. Dieser hier würde das Land in weniger als zwei Stunden erreichen.
    Auf dem Kabinensessel ihm gegenüber räkelte sich zufrieden lächelnd der Solido von Catriona Saleeb. Mit einer Hand strich sie sich durch das lockige, schwarze Haar, eine lässige Bewegung, die er immer besonders sinnlich an ihr fand. »Der Sturm könnte uns helfen«, sagte sie mit ihrer rauchigen Stimme.
    Trisha Marina Halgarths Solido schlenderte durch die schmale Kabine zu Catriona herüber. Sie trug enge schwarze Lederjeans und ein knappes perlweißes T-Shirt, um ihre hübsche, sportliche Figur zur Geltung zu bringen. Grüne, schmetterlingsförmige OCTattoos zuckten schläfrig über ihre Wangen, als sie sich neben Catriona anmutig auf das Sitzpolster zwängte. Behaglich legten die beiden Mädchen ihre Arme umeinander. Trisha streckte ihre nackten Zehen. »Meinst du?«, fragte sie Catriona.
    »Es wird Stunden dauern, bis er über Ikeo weggezogen ist. Das dürfte sämtliche Sensoren einigermaßen durcheinanderbringen, egal, wie fortschrittlich sie sind. Die meisten Grundstücke werden sich unter Kraftfeldern befinden, die einen Großteil der Scans blockieren. Das ist doch gut für uns, nicht wahr, Troblum-Schatz?«
    »Könnte sein«, räumte er ein. Er hätte jetzt viel für Isabella Halgarths Lageeinschätzung gegeben, doch leider hatte er ihr Persönlichkeitssimulationsprogramm bei seiner Flucht von der Accelerator-Station eingebüßt, als er es in einem Projektor verwendet hatte, um die Sensoren davon zu überzeugen, dass sein Raumschiff immer noch untätig in der Andockbucht lag. Isabellas Sicht auf die Welt war weit verschlagener als die der anderen Mädchen, was sie zu einer hervorragenden Analystin bevorstehender Ereignisse gemacht hätte.
    »Nicht, wenn du während des Sturms dort zu landen versuchst«, wandte Trisha ein. »Selbst mit dem Ingrav dieses Schiffes dürfte es schwierig werden, in den Böen die Höhe zu halten. Besser, du lässt es irgendwo an einem geschützten Ort stehen, für den Fall, dass du schnell wieder abreisen musst.«
    Abermals ließ Troblum sich die Bilder der Außensensoren anzeigen. Der Sturm war wirklich gewaltig. Selbst aus dieser Höhe konnte er das Wetterleuchten erkennen, das sich durch die dunklen Wolken kräuselte. Auf seine Aufforderung hin legte der Smartcore die Sensorraster darüber, die Ikeo vor ungebetenen Eindringlingen schützen sollten. Die Mellanie’s Redemption könnte sich durchaus durch sie hindurchschleichen. Vielleicht. Aber es würde ein hartes elektronisches Kopf-an-Kopf-Rennen werden. Und Trisha hatte recht, der Sturm würde extrem schwierige Flugbedingungen schaffen. Er führte einen Passivscan nach im Orbit befindlichen Raumschiffen durch, doch es war keinerlei ankommender- oder abgehender Verkehr auszumachen, nur Sholapurs schmales Band geosynchroner Satelliten. »Aktiviere unsere volle Tarnung, und bring uns runter«, befahl er dem Smartcore. Dann rief er eine Karte Ikeos auf und bezeichnete ein kleines Tal fünf Meilen von Stubsy Floracs Villa, gleich vor der offiziellen Grenze der Stadt.
     
    Troblum brach der Angstschweiß aus, als sie durch die letzten Wolkenschichten fielen. Dann hatten sie den kalten Brodem hinter sich gelassen, und das zerklüftete Land lag nur mehr zwei Kilometer unter ihnen. In dem blassen Licht des heraufdämmernden Morgens verschmolz das Schiff nahezu perfekt mit dem wolkenverhangenen Himmel, während es rasch durch die klare Luft herabsank. Neben einigen palmenähnlichen Bäumen, die sich im aufziehenden Sturm bereits hin und her zu wiegen begannen, brachte er es zur Landung.
    Für seinen Besuch bei Stubsy Florac wählte er einen Einteiler aus gepanzertem Stoff, den er unter seinem Togaanzug tragen konnte. Sodann führte er einen Schnellcheck seiner für sein integrales Kraftfeld zuständigen Biononics durch, um sich von ihrer Funktionstüchtigkeit zu überzeugen. Beides zusammen, die Panzerung und der Schild, sollten dazu in der Lage sein, so einiges an Waffen abzuhalten. Obwohl er sich bezüglich ihres ultimativen Leistungsvermögens nicht allzu viel vormachte für den Fall, dass ihn ein Accelerator-Agent mit voller Enrichment-Ausstattung in die Enge trieb. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, eine Waffe mitzunehmen. In einem der Spinde waren zwei Jelly Guns versteckt. Beide mussten nur noch aufgeladen werden. Doch er besaß keine
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